Das Herz Von Elowia
hatte und mit einer Rev Kriegerin kämpfte. Sie wusste wie feige und hinterhältig ihr Angriff war, als sie ihm das Schwert in den Rücken rammte. Blut spritzte ihr entgegen. Ihr Stein juchzte auf, als er die Kraft des Suchers an sich riss und sie, samt den Erinnerungen des Mannes, in einem Stück verschlang. Betäubt und zugleich berauscht von dem neuen Machtgefühl schwankte Lilith weiter. Sie stieg über einen toten Rev Krieger hinweg und hielt mit brennenden Augen nach einem neuen Opfer Ausschau. Umso länger sie darüber nachdachte, desto mehr gefiel ihr der Begriff des Blutrausches. Sie machte einen Sucher aus, der sich über einen verwundeten Rev Mann beugte. Sie hörte nicht, wie Jolan zum Rückzug rief, sie stapfte unbeirrt weiter auf den Sucher zu. Schritt um Schritt näherte sie sich ihm. Sie hörte immer noch nicht, wie Jolan verzweifelt nach ihr rief und sich schließlich von den anderen Suchern bedrängt mit Antara auf dem Arm davon machte. Sie hatte nur noch Augen für den Sucher, der dort vor ihr stand. Doch gerade, als sie ihn beinahe erreicht hatte, wurde sie von Marica auf ein Kenja gezerrt und sie ritten im raschen Galopp davon. Lilith sah enttäuscht ihrer entwischten Beute hinterher.
Das Ende einer Freundschaft
Antara lag im Zelt von Jolan.
»Jolan«, durchbrach sie die Stille und Gram erfüllte ihre Stimme. »So sehr ich Lilith liebe und das tue ich wirklich, denn sie hat mir schließlich das Leben gerettet, so sehr befürchte ich aber auch, dass sie bald dem Blutrausch erliegen wird. Du weißt, was das bedeutet? Sie wird jeden töten, der in ihre Nähe kommt.«
Jolans Hände verkrampften sich und auf seiner Stirn bildeten sich tiefe Furchen. »Was willst du mir sagen, Antara? Soll ich sie etwa umbringen? Mein Vater hat Marica und mich beauftragt, sie um jeden Preis zu beschützen. Außerdem hat sie uns beiden das Leben gerettet. Ich kann sie nicht hinterhältig ermorden, nur weil wir befürchten, dass sie dem Blutrausch verfallen könnte.«
Antara blickte überrascht zu Jolan hoch. »Du magst sie also?«
Jolan zuckte resigniert mit den Schultern und eine tiefe Traurigkeit legte sich über ihn, als er raunte: »Also was soll ich tun?«
Antara umschlang Jolans Hand. »Wir müssen sie loswerden, bevor sie uns alle tötet. Ihr Stein ist ein Schattenjuwel.«
Der junge Rev Krieger senkte seinen Kopf. »Ich werde mich noch heute Nacht darum kümmern.«
Dann ging er aus dem Zelt raus und zu Rika hin, denn Rika war die Einzige, die das tun konnte, wozu er zu feige war.
Das Ganze ist das Gefüge
»Die Rädchen der Zeit haben sich gedreht und der Zeitpunkt der Prophezeiung rückt näher, Leondron. Was sollen wir also tun, ehrwürdiger Meister?«
Der angesprochene Fangare antwortete betrübt: »Da wo Licht ist, wird auch bald Schatten sein, denn das Juwel erwach.«
Perl beugte sich vor, um nicht laut in den heiligen Hallen sprechen zu müssen: »Welcher der zwei Steine ist das Schattenjuwel, was Elowia retten wird? Wir müssen es herausfinden, damit wir es beschützen können.«
Leondron verzog verbittert seinen Mund. »Habe ich dir denn nichts beigebracht? Wir haben kein Recht uns einzumischen.«
Perl richtete seine flaumbedeckten Flügel auf und schob schmollend die Arme vor seine Brust. »Nur das Ganze ist das Gefüge. Sollte das Herz von Elowia nicht zu seinem Ursprung zurückfinden, wird Elowia untergehen und mit ihm der Spiegel. Wir sind Wächter, unsere einzige Aufgabe besteht darin, den Spiegel zu bewahren. Genau das habt ihr mir gelehrt, Meister.«
Leondron fragte schwermütig: »Das soll ich dich gelehrt haben?«.
Eine Fledermaus ließ sich kopfüber über Perl an der Decke nieder. Perl warf dem Tier einen verstohlenen Blick zu, aber das Biest blieb zu seiner Erleichterung stumm.
Perl räusperte sich. »Leondron, Meister! Ihr kennt die Wahrheit, die Illusion, die immer mehr Gestalt annimmt, wird die Prophezeiung verändern.«
Die Fledermaus über Perl funkelte ihn aus wissenden Augen an und Perl wurde noch eine Spur blasser. »Wir müssen etwas tun, bevor das Herz von Elowia für immer unvollständig bleiben wird.«
Leondron strich sich nachdenklich über sein Kinn und in seinen Augen spiegelte sich unendliche Güte wieder, als er seine Hand auf Perls Schulter legte. »Es ist schon zu spät. Die Illusion ist ein fester Bestandteil des Gefüges geworden und Elowias Schicksal liegt nicht mehr in unseren Händen.«
Perls Lippen zitterten, als er sich umdrehte und kühl sagte: »Denkt daran, ihr
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