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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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deutlich sagte: »Ich habe sie nicht reingelegt.«
»Nicht?« Lilith kniff ratlos ihre Augen zusammen. »Das verstehe ich nicht?«
»Ist das denn so schwer zu verstehen, Lilith?«, fragte er gedehnt.
Ihr wurde plötzlich schwindlig und sie musste sich an der Wagenwand abstützen, als sie die Ungeheuerlichkeit seiner Worte begriff. »Du bist Narrp«, hauchte sie völlig überwältigt.
»Ja Prinz Narrp«, wiederholte Barrn bedächtig, wobei er jedes einzelne Wort mit Abscheu aussprach und spöttisch hinzufügte: »Oder für dich einfach nur Barrn.«
»Aber ...?«, stotterte Lilith.
Seine Augen ruhten amüsiert auf ihr und sie zupfte unbehaglich an ihrem Hemdsärmel herum.
»Aber was?«, hakte er sanft nach.
Lilith ließ ihren Kopf hängen. »Deine ganze Identität beruht auf einem Wortspiel. Du hast aus Narrp, Barrn gemacht.«
Er nickte. »Ja, so ist es. Was ein paar vertauschte Buchstaben alles bewirken können. Plötzlich war ich ein anderer Mann.«
»Ich kann es nicht glauben«, stieß Lilith verzweifelt aus. »Wie kannst du Narrp sein, nach allem, was passiert ist?«
»Was ist denn passiert, Lilith?«
»Du fragst mich, was passiert ist?«, schrie sie schrill. »Ich hatte solche Angst um dich. Ich habe gedacht, die Sucher hätten dich getötet und jetzt muss ich erfahren, dass du nicht nur ein Sucher, sondern auch noch der schlimmste Sucher von allen bist.«
Er schmunzelte. »Ich wusste gar nicht, dass du so an mir hängst.«
Lilith hörte auf zu schreien und verstummte. Sie hatte ihm eigentlich was ganz anderes sagen wollen.
»Du hast meine Eltern getötet«, sagte sie daher. Sie war selbst überrascht, mit welcher Nüchternheit sie den Satz hervorgebracht hatte.
»Nein. Ich habe deine Eltern nicht umgebracht«, entgegnete er ihr spröde.
»Du musst dich nicht länger verstellen. Ich erinnere mich wieder daran, wie du sie getötet hast. Du warst es doch, oder?!«
Er schwieg zu den Vorwürfen. Das war mehr als sie ertragen konnte.
»Ich verachte dich«, brüllte sie ihn an und Tränen rannen aus ihren Augenwinkeln. »Du bist nichts weiter als ein Mörder und ich habe mal an dich geglaubt. Ich habe gedacht, du wärst anders, besser.«
Er sah sie enttäuscht an. Wortlos schlug er die Wagentüre zu und sie hörte nur noch, wie er davon stapfte. Der Wagen setzte sich wieder in Bewegung. Sie fuhren über eine unebene Straße und Lilith wurde gegen die Wagenbretter geschleudert. Sie verkniff sich weitere Tränen, als ihre Wunden von dem harten Holz aufgescheuert wurden, und dachte nach. Sie stütze verzweifelt ihren Kopf auf ihren Handflächen ab. War alles nur inszeniert gewesen, selbst der Überfall von Hanak, um sie für seine Zwecke zu nutzen? Aber warum hatte man sie dann entkommen und bei den Rebellen untertauchen lassen? Es ergab alles keinen Sinn. Sie war schlichtweg ratlos, was die Situation und die Maskerade von Barrn betrug. Stöhnend rieb sie sich die Stirn, denn egal wie sie es drehte und wendete, sie fand keine schlüssigen Antworten auf ihre Fragen. Gerade als sie voller Wut über die Ungewissheit gegen das Holz schlagen wollte, blieb der Wagen stehen. Sie konnte nicht abschätzen, wie lange sie unterwegs gewesen waren, aber es dämmerte schon. Als Barrn die Tür öffnete, war er immer noch in die Furcht einflößende Montur gekleidet und wirkte keine Spur freundlicher als zuvor.
Er sprang auf die Wagenplatte und streckte seine Hand nach ihr aus. Lilith kauerte sich im ersten Moment ängstlich zusammen, worauf er mit einem schmalen Lächlen reagierte. Ein wenig vorsichtiger griff er nun nach ihrem Stein. »Er hat seinen Glanz verloren«, sagte er besorgt.
Lilith löste sich aus ihrer verkrampften Haltung und fuhr sich peinlich berührt durch ihr zerzaustes Haar.
Er quittierte ihre Reaktion mit einem kurzen Zucken seiner Mundwinkel und hielt ihren Stein weiterhin fest umschlungen. »Wie kann ein Stein, der das Schicksal unserer Welt verändern soll, nur so fahl und glanzlos sein?«
»Was willst du von mir, Barrn?«
Er hob seinen Kopf, doch anstatt ihr zu antworten, fuhr er ungeachtet ihrer Frage fort: »Dein Diamant ist die stärkste Waffe Elowias, aber auf mich wirkt sie nur schwach und kraftlos.«
»Waffe?«, krächzte Lilith erschöpft. Sie entriss ihm ihren Stein und ließ ihn unter ihr Hemd gleiten. »Er ist keine Waffe. Es ist kein Kampfstein.«
Barrn verzog sein Gesicht. »Das glaubst du nicht wirklich, oder? Wie viele Sucher hast du nun schon mit ihm getötet?«
Pikiert sah sie ihn an. »Immer noch

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