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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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genauso wie ich unendlich lange leben werde. Das wird der zweite Teil meiner Strafe sein. Du, Leondron wirst für immer leben, getrennt von deiner Familie und deinem Volk. Beim Anbruch des nächsten Tages wirst du dich in der Scherbenhölle wiederfinden. Der Rückweg in deine Heimat wird dir so lange verwehrt bleiben, bis das Herz von Elowia wieder vereint ist. Du hast mir viel genommen, Fangare, jetzt muss ich dir viel nehmen, um Gerechtigkeit zu verspüren.«
Leondron sah benommen und mit einer eigenartigen Gefühlsleere auf das Tier, welches nie jemand zuvor erblickt hatte. Drachenschlund war ein Mythos, eine Fabel und ein Schauermärchen für unartige Kinder gewesen, jetzt aber stand dieses Ungetüm vor ihm und er hörte, wie das Wesen säuselte: »Ich bin der Atem Elowias. Ich werde weiter leben, aber mein Augenlicht und mein Herz wurden mir genommen. Ich bin blind und kalt geworden. Nie wieder werde ich die Schönheit der Welt erkennen und fühlen können, jetzt wo Schwärze meinen Blick umhüllt und in meiner Brust ein großes Loch klafft.«
Und da begriff Leondron, dass der Spiegel, das Herz von Elowia und dieses abscheuliche Wesen tief miteinander verbunden waren.
Die Tore waren nur noch einen Spaltbreit offen und Drachenschlund seufzte melancholisch auf: »Ich bin müde. Mein heißer Atem formte einst einen Kristall, das Herz von Elowia und einen weiteren Kristall, den Spiegel, aber beides habe ich nun verloren, nichts ist mir geblieben, außer meiner Sehnsucht. Meine Augen geblendet, mein Herz zersplittert. Ich bin einsam. Ich werde mich schlafen legen.« Und bevor sich die Türen endgültig schlossen, sah Leondron wie sich das Tier zusammenrollte und seine dunklen Lider schloss.
Leondron saß noch lange, nachdem sich das Tor wieder geschlossen hatte, inmitten seiner verkohlten Federn und sah auf die schwarzen Flecken hinab.
Drachenschlund, die Weltenschlange, hatte sich schlafen gelegt. Drachenwiese würde nie wieder so werden, wie er es gekannt hatte. Und wie um seiner düsteren Vorahnung Antrieb zu geben, erhoben sich die letzten überlebenden Himmelsvögel und flogen mit lautem Geschnatter davon.

Der Bruder des Dämons

Pünktlich zur vollen Stunde des tiefsten Sonnenstandes kam Feldar in Dorns Gemächer hinein gepoltert. Seine Augen glühenden Kohlen gleich, verloren allmählich die Geduld und funkelten in einem intensiven Rot. »Dorn«, grollte sein Bruder. »Ich habe geschwiegen, weil du mein Bruder bist, aber die Tage verstreichen und dein Volk wird unruhig. Du musst etwas tun, um sie zu beschwichtigen. Du kannst nicht die Hunde von der Leine und sie dann nicht jagen lassen. Warum kündigst du erst einen Krieg an, um ihn dann nicht zu führen?«
»Haben sie also schon Blut gewittert?«, fragte Dorn müde und stütze seinen Kopf auf seinen gefalteten Händen ab.
»Natürlich. Es sind Dämonen«, kam Feldars Antwort herrisch und eine leichte Verständnislosigkeit zeichnete sein Gesicht. »Wieso zögerst du, Bruder? Was müssen die Diamantaner noch alles tun, damit du ihnen die Stirn bietest?«
»Ich werde sie schon noch angreifen«, gab Dorn knurrend zurück. »Ich werde den Krieg führen, aber ich will vorher meine Tochter und den Jungen aus dem Reich der Diamantaner holen.«
Feldar versteifte sich. »Senna«, murmelte er sehr leise. »Ist verflucht. Vielleicht ist es besser so, dass sie nicht mehr in unserem Reich ist.«
Dorn war aufgesprungen und packte den Kriegsherrn am Kragen. »Feldar!«, brüllte er und setzte seinem Bruder nach, als dieser sich wegduckte. »Niemand wagt es, so über meine Tochter zu reden.«
Feldar wischte sich über seinen Mund und bleckte seine Zähne. Ein helles Feuer stob durch den Raum. »Ja Dorn, diese Aggression wünsche ich mir zurück. Hat die Fee dich doch nicht so verweichlicht, wie alle reden.«
Dorn wurde übel und ein bitterer Geschmack breitete sich in seinem Mund aus. »Fee?«, echote er heiser.
Feldar richtete sich auf und zog seine Oberlippe hoch. »Glaubst du, wir sind alle blind und taub? Jeder Dämon riecht eine Fee meilenweit und dein Zimmer stinkt nur so nach ihr.«
Dorn tastete Halt suchend nach der kühlen Steinmauer. »Hereket?«, stotterte er und Feldar nickte bestätigend. »Natürlich. Sie weiß es auch. Sie ist nur viel zu stolz, um dich öffentlich anzuprangern.«
Dorn schloss die Augen. »Gut, du sollst deinen Krieg haben. Reite los.«
Feldar sah ihn zufrieden an, als Dorn wieder seine Augen öffnete. »Kommst du mit Dorn?«
»Nein. Ich werde

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