Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
Vom Netzwerk:
Senna und Harukan suchen und hoffen, dass ich sie finde, bevor der Krieg sie findet.«
Feldar seufzte auf und griff nach dem Türknauf. »Bruder ...«, begann er zögernd.
»Ja?«
»Ich achte dich sehr als unseren Fürsten.«
Dorn verschränkte seine Arme und legte seinen Kopf in den Nacken und blinzelte Feldar träge an, als er fragte: »Hörst du dem Geplapper der Fledermäuse zu?«
Feldar schwieg einen Moment, dann öffnete er die Türe. »Nein. Es ist alles nur Unsinn, was sie erzählen.«
»Du solltest ihnen aber zuhören, mein Bruder. Sie sehen und hören viel.«
Als Feldar etwas erwidern wollte, legte Dorn seinen Zeigefinger auf seinen Mund und mahnte: »Psst. Hör einfach nur hin.«
Und als es still im Raum wurde, konnte auch Feldar das leise Wispern der Tiere hören und unter all dem Gemurre, Gemurmel und Geplänkel hörte er undeutliche Satzfragmente ...Das Reich der Dämonen verliert seinen Fürsten. Der Fürst ist gegangen. Der Fürst ist gefangen. Der Fürst ist in einer anderen Welt. Oh weh. Oh weh. Feldar ruft man aus. Feldar ist der neue Herrscher, der Verräter ...

Dunkle Träume

Lilith wusste nicht, wohin Barrn mit ihr wollte, denn er hatte sein geheimnisvolles Schweigen immer noch nicht gebrochen. Sie hatte ihn selten so nachdenklich und in sich versunken gesehen, man konnte kaum glauben, dass der Mann neben ihr ein aufbrausender Krieger sein sollte.
Er saß auf dem Kutschbock, die Augen starr geradeaus gerichtet und trieb die Tiere zur Eile an, immer weiter fort von Kolkan und in eine Richtung, die Lilith seltsam vertraut vorkam.
»Träumst du noch diese Träume, die dich immer wieder hochschrecken lassen?«, fragte er sie unvermittelt und sie zuckte zusammen, weil er so plötzlich die Stille durchbrochen hatte.
Verdattert öffnete sie den Mund. »Wieso? Ist das wichtig?«
»Für Elowia und für das, was passieren wird, ist es egal«, er stockte und fuhr dann mit einer leiseren Stimme fort. »Aber für mich ist es wichtig.«
Sie war wirklich sprachlos und nicht nur wegen der Tatsache, dass er so aufrichtig mit ihr sprach, sondern auch wegen der Intensität seiner Worte. Er scherzte nicht, ihm lag viel an ihrer ehrlichen Antwort und das ließ er sie spüren.
Sie schwieg und sah auf ihre Hände herab, die rau und spröde von den vielen Kämpfen und Strapazen geworden waren. Er drängte sie nicht zu einer Antwort, sondern verfiel ebenfalls wieder in ein grübelndes Schweigen.
Sie sah auf und drehte ihren Kopf, um ihn besser sehen zu können. »Ja ich träume immer noch diese schrecklichen Träume, aber warum interessiert es dich? Du weißt doch gar nicht, um was es in meinen Träumen geht, oder etwa doch?«
Auf eine unergründliche Weise wurde ihr heiß und kalt, während sie auf seine Antwort wartete. Der Gedanke, dass er direkt in ihre Seele schauen und dort alles lesen konnte, was sie erlitten und erlebt hatte, war ihr unerträglich. Sie schüttelte sich, um das unbehagliche Gefühl zu vertreiben und sich wieder ihrem Gegenüber widmen zu können.
»Nein«, antwortete er ihr und sie konnte kaum ihre Erleichterung verbergen. »Aber«, begann er wieder und Liliths Herz machte einen entsetzten Sprung. »Aber du redest im Schlaf. Du hast oft um dich geschlagen und geschrien.«
Sie räusperte sich peinlich berührt. »Naja, Träume sind Träume und nicht mehr.« Die brennende Hitze in ihren Wangen schalt sie eine Lügnerin, tief in ihrem Inneren wusste sie, dass diese Träume ihr etwas erzählen wollten und sie nur die Augen davor verschloss, weil sie befürchtete ihr ganzes Leben könne einer Lüge gleichkommen. Dass alles nichts weiter als eine Illusion war.
Barrn ließ sich zu einer ebenso knappen, wie rüden Antwort hinreißen. »Wenn du das sagst«, brummte er nur und ließ die Zügel in der Luft schnalzen. Die Tiere legten an Tempo zu und Lilith fragte sich, wohin sie so eilig reisten.
Sie hielten bei einem kleinen Dorf, was Lilith sofort wiedererkannte. Es war das Dorf, indem sie die Kinder und die Frauen begraben hatten, die von den Suchern getötet worden waren.
Sie musterte ihn voller Abscheu. »Hier willst du rasten? Hast du denn gar kein Gewissen? Wie kannst du es nur wagen hier her zu kommen, zu denen die du ermordet hast?«
Er sprang vom Bock und löste die Kenjas aus ihrem Geschirr. Erst dann reichte er ihr auffordernd seine Hand. Seine Augen spiegelten Geringschätzung wieder, die ihm Lilith sogleich heimzahlte, indem sie seine dargebotene Hand ignorierte und selbst

Weitere Kostenlose Bücher