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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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nicht zu ordnen. Die Aura des Heilsteins umspülte die ganze Umgebung mit einem so flammenden Rot, dass es ihr unmöglich war, den Schatten zu identifizieren. Sie umschloss ihren Stein und sah sich unsicher um, aber ein Seitenblick auf

Barrn verriet ihr, dass sie keine andere Wahl hatte, als weiterzugehen.
Mit jedem Schritt, den sie weiter auf Kolkans Schmiede tat, fühlte sie immer deutlicher die dunkle Macht. Am liebsten wäre sie umgedreht, aber sie holte einmal tief Luft und zog Barrn weiter über den nachgiebigen Untergrund, bis sie endlich vor Kolkans Tür standen.
Der Krieger hing wie ein schlaffes Bündel in ihren Armen und sie war bemüht Barrn aufrecht zu halten, während sie mit der anderen Hand energisch gegen die Tür klopfte.
Ein Poltern erklang und eine raue Stimme brüllte durch das Holz: »Wer ist da?«
»Lilith und Barrn«, bemühte sich Lilith durch die dicke Tür zu schreien.
Es wurde kurz still hinter der Tür, dann wurde die Türe so heftig aufgerissen, dass sie fast aus den Angeln geflogen wäre und Kolkan stand mit ungläubigem Staunen vor ihnen.
Der Mann erfasste die Lage schneller, als Lilith reagieren konnte und er nahm ihr Barrn ab und schob sie zeitgleich in sein Haus hinein. Er schaffte es sogar noch, mit seinem Ellenbogen die Türe mit einem lauten Knall wieder in den Rahmen zu schmettern.
»Verdammt«, donnerte er. »Was habt ihr beide gemacht? Seit ihr im Maul eines Totenfliegers gelandet, oder was?«
»Nicht ganz«, ächzte Barrn, der sich an Kolkans Hemd krallen musste, um nicht umzufallen. »Wir sind nur auf einem geritten.«
Für einen kurzen Atemzug sah Lilith in das völlig entgleiste Gesicht eines Mannes. »Auf einem Totenflieger? Ihr seid auf einem Totenflieger hierhergekommen?«, fragte er zweifelnd und legte prüfend seine Hand auf Barrns Stirn.
»Es ist wahr«, kam Lilith Barrn zu Hilfe.
»Hmm«, brummte der Schmied. »So wie ihr beide ausseht, scheint mir ein Totenflieger kein geeignetes Transportmittel für Diamantaner.«
»Das war Titan«, zischte Barrn und Lilith senkte betroffen ihren Kopf, als Barrn sie verschwörerisch ansah. Aber sie hatte nicht vor, ihre Mitschuld zu unterschlagen. »Und mein Diamant.«
Kolkan runzelte seine Stirn und warf Liliths Diamant einen flüchtigen Blick zu. »Das musste ja so kommen«, meinte er unfreundlich und deutete auf Barrn. »Zieh dein Hemd aus und leg dich auf den Tisch.« Er fegte mit einer einzigen Handbewegung sämtliche Schalen von der Holzplatte und half Barrn sein Hemd über den Kopf zu ziehen. Dann schob er Lilith zum Wasserkessel. »Los, mach dich nützlich. Hol Wasser aus dem Brunnen und koch es auf.«
Lilith gehorchte widerstandslos und ging in die Knie, um den Kessel aus seiner Verankerung zu heben. Ihre Muskeln zitterten unter dem Gewicht des gusseisernen Topfs. Hinter sich hörte sie Barrn zetern, der sich über irgendwas beschwerte, aber sie hörte nicht hin. Das Blut in ihren Ohren rauschte, als sie den Kessel nach draußen schleppte. Die kühle Luft umspielte ihre Haare und sie sog die klare Nachtluft in ihre schmerzenden Lungen. Der Stein hatte sein zerstörerisches Werk begonnen und zog ihre Lebensenergie mit jedem Atemzug aus ihr heraus. Sie fühlte sich wie eine ausgepresste Frucht.
Der Topf zitterte in ihren Händen und der Metallgriff entglitt ihr. Der Kessel fiel fast lautlos in den weichen Sand.
Sie drehte sich zu dem schmalen Lichtstreifen der halbgeöffneten Tür um. Sie musste gegen die Heiligkeit anblinzeln und konnte nur einen kleinen Ausschnitt erkennen, aber sie sah, wie Kolkans Juwel funkelte und sich ein rotes Licht in der Wohnstube ausbreitete. Er war dabei, Barrn zu heilen. Sie hörte, wie Barrn fluchte und kurz darauf Kolkans empfindlich gereizte Stimme, die ihn mahnte ruhig zu bleiben. Lilith lächelte und trotzdem hatte sie Tränen in den Augen. Barrn war in Sicherheit, sie konnte gehen, jedenfalls noch so weit, wie sie ihre Füße trugen.
Sie ging an dem Kessel vorbei, vorbei an Kolkans Schmiede und vorbei an dem Brunnen. Sie ging einfach in die Wüste hinein, bis sich ein dunkler Schatten vor ihr aufbaute.
»Ich hatte gehofft, dass wir uns noch einmal wiedersehen«, raunte eine hasserfüllte Stimme in die Stille hinein. Lilith brauchte das silbrige Mondlicht nicht, um die Gestalt vor sich erkennen zu können. Sie spürte seine rabenschwarze Aura, bevor sie sein Gesicht unter der Kapuze ausmachte.
»Hanak«, hauchte sie und machte einen unbeholfenen Schritt rückwärts, aber seine große Hand

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