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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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Lilith seufzte tief: Und er war ihr auch überlegen. Sie hatte ihm nichts entgegen zu setzten.
Sie drückte sich unwillkürlich dichter gegen die Wand und versuchte zu der rettenden Tür zu spähen, aber Kolkan versperrte ihr den Weg. Seine großen Schaufelhände grabschten nach ihr, aber sie duckte sich rasch und versuchte sich unter seinen Armen vorbei zu schlängeln. Sein Griff ging tatsächlich ins Leere, dafür erschien vor ihr das bösartige Antlitz von Hanak, der sie am Genick zu fassen bekam und sie auf den Boden rang. Die schwarzen Fäden um ihren Körper und ihr Juwel zogen sich enger. Unerbittlich schnitten sie in ihr Fleisch und raubten ihrem Diamanten sein helles Leuchten. Sie wurde von Hanak wieder hochgerissen, dann hörte sie eine Türe quietschen und das nächste, was sie sah, war der Staub auf der Erde. Hanak hatte sie ziemlich unsanft in eine Abstellkammer bugsiert und schlug nun die Türe hinter ihr zu.
Sie blieb für einen Moment auf dem dreckigen Boden liegen und schloss die Augen. Ihr Juwel summte kläglich unter ihr, und als sie sich nach einer Weile auf den Rücken legte, konnte sie die schwarzen Fäden sehen, die sich um ihren Stein gewunden hatten.
Sie wagte es nicht, ihr Juwel mit den Fingerspitzen zu berühren, stattdessen griff sie nach dem Pfosten des Regals und zog sich mit einem Ruck in eine aufrechte Position.
Sie hörte ein lautes Scheppern und das Brüllen von Barrn, was durch die Wände und Türen hallte. Sie drückte ihr Ohr gegen das Holz und lauscht, doch plötzlich näherten sich Schritte.
Gerade noch rechtzeitig, um nicht von der massiven Tür am Kopf getroffen zu werden, rutschte sie beiseite. Warmes Licht und ein bösartiger Wortschwall von Barrn - nun um einiges deutlicher zu hören - schwappten in ihre Kammer hinein. Kolkan stand mit einem verlegenen Lächeln im Türrahmen und während er mit der einen Hand die Tür hinter sich schloss, balancierte er in der anderen Hand eine große Teetasse.
»Ah hier ist es ruhiger als draußen«, stellte er erleichtert fest und ließ sich mit einem zufriedenen Schnauben neben ihr nieder. »Barrn kann ganz schön toben.« Sie beäugte ihn misstrauisch und rutschte zur Seite, um ihm Platz zu machen. »Wegen der Stille wirst du kaum hier sein, oder?«, wollte sie mit hochgezogenen Augenbrauen wissen.
Seine Anwesenheit, wenn auch um einiges besser als die von Hanak, behagte, ihr nicht. Er wollte irgendwas von ihr, aber er fand anscheinend nicht den Mut, es auszusprechen.
»Nein«, sagte er. »Deswegen bin ich nicht hier.« Er stellte die Tasse mit übertriebener Achtsamkeit ab und wischte die verschütteten Tropfen vom Tassenrand.
Der würzige Duft des Tees breitete sich in der kleinen Kammer aus und erfüllte die Luft mit einem zarten Zimtduft. »Ich bin wegen einem anderen Grund hier.«
Er starrte auf die Teetasse, als gelte er daraus die Zukunft abzulesen, eher er leise sprach: »Die Diamanten sind ein Fluch, nicht wahr?«
Er sah gequält auf und wiederholte seine Frage, als sie ihn nur verständnislos ansah. »Sie bringen viel Kummer und Leid auf die Welt. Es ist ein Fluch, oder?«
»Ich verstehe nicht ...«, stammelte Lilith, ob des seltsamen Verhaltens als auch der sinnlosen Frage, ratlos.
Kolkan starrte noch einen Atemzug lang auf die Tasse, bevor er sich von dem Anblick des heißen Wassers losriss, den Becher aufhob und ihn ihr reichte. »Ist schon in Ordnung. Ich habe nur laut gedacht. Hier trink den Tee.«
Mit spitzen Fingern nahm Lilith das Tongefäß entgegen und schnupperte an dem Gebräu. »Wozu soll ich den trinken? Damit mich Hanak zu Persuar schleppen kann?«
Kolkan zog es vor zu schweigen und Lilith drückte erbost die Lippen aufeinander. Sie packte den Becher mit beiden Händen und schleuderte ihn gegen die Wand. Auf dem weißen Putz bildete sich ein dunkler Fleck und kleine nasse Rinnsale liefen auf den Boden hinab.
»Zum Dämonenschlund mit deinem Heiltee und Hanaks Vorhaben mich lebend zu Persuar zu bringen.«
»Das hättest du nicht tun sollen«, schollt er sie, wobei er es vermied, sie direkt anzusehen. »Hanak duldet keinen Widerstand.«
»Dann sollte Hanak nicht dir die Drecksarbeit überlassen, wenn es ihm so wichtig ist, mich nach Iben fortzuschaffen.«
Kolkan beugte sich vor und sammelte die Tonscherben ein, die im ganzen Raum verteilt lagen. »Es ist nicht seine Art, sich die Hände schmutzig zu machen«, sagte Kolkan und ließ die Tonscherben in seine hohle Handfläche fallen.
»Ja genauso ist dein Bruder. Er

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