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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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in ihrer Erinnerung. Irgendwas war passiert, was sie nicht losließ, aber es wollte ihr einfach nicht gelingen, dieses wichtige Detail zu erfassen.
Sie drehte sich auf die Seite. Dann wieder auf den Rücken. Schließlich öffnete sie die Augen und stand auf. Sie konnte nicht schlafen. Immer wieder tauchten die Bilder des Kampfes vor ihren Augen auf. So viel Blut und Leid. Und wo mochte Harukan sein? Ob es ihm gut ging?
Nach einer Weile hörte sie das Signal zum Aufbruch und der Wagen setzte sich in Bewegung. Das gleichmäßige Schaukeln und die Hitze machten sie nun doch schläfrig und sie schlummerte ein. Sie träumte, wie Barrn sich in einen Dolch verwandelte und ihren Stein in der Mitte spaltete.
Schweißgebadet wachte sie auf. Es war unerträglich heiß. Es musste gegen Mittag sein, jedenfalls brannte die Sonne auf sie nieder und verwandelte ihr Gefängnis in einen Ofen.
Sie schielte auf ihr Juwel und ihr Atem stockte. Es lag wieder rein und klar vor ihr, denn auch die Schlieren waren inzwischen vollkommen verblasst. Nichts deutete mehr daraufhin, dass es jemals die Farbe eines Kriegersteins angenommen hatte. Sie betrachtete den Stein noch eine Weile fassungslos, dann beschloss sie, sich keine weiteren Gedanken über sein eigentümliches Eigenleben zu machen.
Nach Stunden ging ein Ruck durch den Wagen und Lilith vermutete, dass sie angehalten hatten.
Und tatsächlich wenig später öffnete sich die Tür und Fayn stand davor. Als Lilith heraustrat, bot sich ihr ein gigantisches Bild. Eine große, massive Burg ragte düster gegen den blauen Himmel. Sie bestand aus schwarzen Steinen, sogar die Holzbalken und das Tor hatte man schwarz lackiert.
Nur die runden Burgfenster waren aus smaragdgrünen Steinen. Unterhalb der Mauern ragten spitze Metallspeere heraus. Die Festungsmauern maßen in Höhe und Breite bestimmt etliche Meter. Noch nie hatte Lilith eine solche Festung gesehen.
»Die Festung von Malachit.« Fayn war hinter sie getreten und erklärte weiter: »Innen wird sie dir noch gigantischer vorkommen. Sie beherbergt eine ganze Stadt und betreibt sogar Ackerbau. Es ist die einzige Festung in Elowia, die sich unabhängig von Zulieferern ernähren kann.«
Lilith war verwirrt. »Das Malachit, wo der Herrscher und sein Sohn Narrp wohnen, und die Sucher ihr Hauptquartier haben?«
Fayn deutete ein Nicken an. Lilith schluckte und ihr war gar nicht wohl dabei, die Festung betreten zu müssen, die sie sonst großräumig gemieden hatte. Aber da ihr keine andere Wahl blieb, folgte sie den Kriegern und der Heilerin zum Tor. Doch kurz bevor die kleine Gruppe den Eingang erreicht hatte, wurden sie von zwei Wachleuten aufgehalten, die ihre Speere vor dem Eingang kreuzten und sie mürrisch begutachteten.
Lilith, die ihr Ende schon kommen sah, brach der kalte Schweiß aus. Aber Barrn nestelte, ungeachtet der griesgrämigen Fratzen der Torwächter, in aller Seelenruhe ein zerschlissenes Papier hervor und reichte es einem der Männer. Dieser überflog das Papier und plötzlich konnte Lilith eine Veränderung in seiner Mimik erkennen. Seine Nasenspitze zuckte aufgeregt und mit einer hastigen Bewegung zog er seinen Speer vom Eingang zurück und gestikulierte - beinahe panisch, wie Lilith befand- seinem Kollegen dasselbe zu tun. Nun konnten sie ungehindert passieren.
Lilith hörte, wie Skat hinter ihr brummte: »So ein Idiot, warum posaunt er es nicht gleich hinaus oder schwenkt eine Fahne, damit auch jeder weiß, um wen es sich handelt? So werden wir schneller entdeckt, als uns lieb ist.«
Barrn, der das Gemurre seines Freundes nicht überhören konnte, zuckte hilflos mit den Schultern. »Was hätte ich denn sonst tun soll? Sie hätten uns nicht hereingelassen, so wie wir im Moment aussehen.«
Lilith hätte zu gern gewusst, was auf dem Papier gestanden war, aber da sie nicht annahm, dass man es ihr sagen würde, machte sie sich erst gar nicht die Mühe danach zu fragen. Stattdessen sah sie sich neugierig um, da sie noch nie in einer solchen Festung gewesen war. Und es gab einiges zu entdecken, was sie faszinierte. Noch nie zuvor hatte sie so viele, bunte Blumen gesehen, die, die Balkone und Fenstersimse der Häuschen schmückten. Während draußen die tödliche Wüste lauerte, schien hier das Leben in allen Formen und Farben zu pulsieren.
Sie gingen durch die engen, verwinkelten Gassen und hielten vor einem schmucklosen Häuschen, was den Namen "Zum Smaragden" trug. Barrn klopfte an und man ließ sie herein. Das Haus wirkte seltsam

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