Das Herz Von Elowia
als kleinen, leckeren Happen betrachtet.«
Harukan wurde bleich und warf einen unsicheren Blick in die Runde. »Ihr esst Diamantaner?«
Auf einmal war ihm ganz mulmig zumute.
Dorn leckte sich mit der Zunge über seine Lippen. »Nicht oft, aber ab und zu, wenn sich einer hierher verirrt. Wir mögen sie nun mal nicht. Jedenfalls nicht lebendig.«
Harukans Diamant flammte auf und ein violettes Schild legte sich über seinen Körper.
»Ein Diamant zweiter Stufe, noch dazu ein Heilstein, glaubst du wirklich, der könnte dich hier beschützen?«
Harukan schüttelte traurig den Kopf und konnte ein leichtes Zittern nicht verbergen.
Dorn war diese Tatsache nicht entgangen und etwas milder fügte er hinzu: »Obwohl ich es dir anrechne, dass du keinen blutrünstigen Stein hast, würdest du auch mit einem Kampfstein der höchsten Stufe im Land der Dämonen keine Chance haben. Vielleicht außerhalb, aber nicht hier, in unserem Reich. Das ist wohl auch der einzige Grund, warum das Land hier noch den Dämonen gehört.«
Harukans Schild verblasste, bis es sich ganz aufgelöst hatte.
»Also bleibst du?«
»Hab ich denn eine Wahl?«
»Nein«, war die ehrliche Antwort von dem Dämon. »Aber ich hab ja auch keine, oder? Wenn es nach mir ginge, würdest du sofort wieder von hier verschwinden. Aber da ich überstimmt wurde, bleibst du und wirst dich nützlich machen.«
Dorn fasste sich grübelnd an seinen Schädel. »Wenn ich nur wüsste mit was. Ihr Diamantaner seit so zerbrechlich und kränklich ohne euren Stein.«
Hereket strafte ihren Mann mit einem mürrischen Seufzen. »Jetzt lass den armen Jungen in Ruhe. Er ist ja noch ganz schwach. Wir werden schon eine Aufgabe für ihn finden.«
Sie reichte Harukan fürsorglich ihre Hand und zeigte auf Mijaka. »Meine Tochter wird dich in dein Zimmer bringen. Dort kannst du dich ausruhen, kleiner Diamantaner.«
Mijaka strahlte von einem Ohr zum anderen. Ihr eiskaltes Händchen schloss sich um Harukans Handgelenk und das Dämonenmädchen zerrte ihn aufgeregt nach draußen. Es fiel ihm schwer, das Tempo des kleinen Mädchens zu halten, zudem wurde es im Gang immer finsterer, sodass er kaum noch etwas erkennen konnte. Plötzlich stieß er mit seinem Kopf gegen einen spitzen Felsen.
Er schrie auf und rieb sich die schmerzende Stelle an seiner Stirn. Feurige Augen blickten ihn zerknirscht an. »Entschuldigung, Mama hat mir gesagt, dass ihr im Dunklen nichts sehen könnt, aber ich hatte es ganz vergessen.«
Mijaka klatschte in ihre Hände und ein kleiner Feuerball schwebte über ihnen und spendete ihnen genug Licht, dass Harukan seine Umgebung wahrnehmen konnte.
»Wie hast du das gemacht?«, wollte er wissen.
»Das ist doch einfach, du musst nur in die Hände klatschen.«
Harukan schüttelte den Kopf. »Ich glaube, ich könnte so viel klatschen, wie ich möchte, und kein Feuerball würde entstehen.«
Das Mädchen sah nachdenklich zu der Feuerkugel auf. »Mein Papa sagt, wir Dämonen sind aus dem Feuer gemacht, die Feen aus dem Wasser, die Fangaren aus der Luft und ihr aus der Erde. Diese vier Elemente sind auch die Stützpfeiler unseres Planeten, wusstest du das?«
»Nein, eigentlich nicht.«
Sie sog ihre Schmolllippe zwischen ihre Zähnchen und setzte wieder etwas leiser an: »Papa hat noch etwas gesagt.«
Harukan bemerkte die Ernsthaftigkeit, die ihren Worten mitschwang und ihm wurde bewusst, dass sie die Worte ihres Vaters vielleicht nicht ganz verstand, aber ihre Tragweite instinktiv begriff.
»Er hat gesagt, dass die vier Elemente aus dem Gleichgewicht geraten sind.«
»Vielleicht hat dein Vater da recht.«
Sie reckte ihr Köpfchen in die Höhe und zog empört die Augenbrauen hoch. »Mein Papa hat immer recht.«
Sie erreichten eine schwere Holztür. »Da ist es«, meinte die Dämonin.
Harukan umfasste den Griff und wollte die Türe öffnen, doch es gelang ihm nicht. Er zerrte vergebens an dem Türgriff. »Ich glaube sie ist abgeschlossen«, keuchte er.
Das Mädchen schob ihn galant zur Seite, streckte sich nach dem Türgriff und öffnete sie mühelos. »Ihr seid wirklich seltsame Wesen. Wenn ihr nicht mal Türen öffnen könnt.«
Harukan drängte sich unwirsch an ihr vorbei.
Der Raum war, wie die Halle, aus Stein gefertigt. Harukans Blick blieb an dem großen Bett hängen, was in der Mitte des Raumes stand. Statt aus Holz, war es aus massiven, großen Knochen gefertigt worden.
Er drehte sich zu Mijaka um. »Darin soll ich schlafen?«
Sie spielte mit einer ihrer pechschwarzen Haarsträhne und sah
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