Das Herz Von Elowia
schmächtigen Diamantaner werde ich ja wohl noch tragen können.«
Die Libelle spreizte ihre Flügel von ihrem langen smaragdgrünen, geschuppten Körper ab und Harukan nahm Platz. Obwohl er befürchtet hatte, die Libelle würde unter seinem Gewicht zusammenbrechen, bog sich ihr Körper kein Stück durch. Wandeltiere schienen recht robust zu sein.
Das Insekt flatterte auf und sie steuerten schnurstracks auf eine Wand zu. Harukan riss noch seine Arme schützend hoch, bevor er gegen die Wand klatschte und zu Boden glitt. Die Libelle zwängte ihren Körper wieder aus dem Felsen hervor und rieb sich verschämt mit ihren Vorderbeinen über den Kopf. »Oh das tut mir furchtbar leid. Ich habe nicht mehr daran gedacht, dass du dich nicht dematerialisieren kannst.«
»Du willst mich umbringen, schon von Anfang an, stimmt's?«, fragte Harukan mürrisch, während er sich aufrappelte und wieder auf ihren Rücken stieg.
»Eigentlich schon, aber ich darf nicht«, kicherte die Libelle und folg durch die Gänge, in einen großen Raum hinein, wo Dorn und Hereket am Kamin saßen. Neben den Dämonen lagen zwei Bluthunde und hoben kurz ihre dornigen Köpfe, bevor sie sie wieder desinteressiert sinken ließen.
Die Libelle trollte sich gleich, nachdem sie ihn abgesetzt hatte und so blieb Harukan alleine mit den Dämonen zurück.
Jedoch nicht ganz so allein, wie er zuerst angenommen hatte, denn etwas zupfte energisch an seinem Hemd. Zu seinen Füßen saß der kleine Skelettvogel und versuchte an Harukans Hand zu gelangen, die er wohl zu seiner Leibspeise auserkoren hatte. Beinahe belustigt über die Hartnäckigkeit des Vogels, entzog er ihm den Stoff zwischen seinem Schnabel. Aber das tote Tier wollte nicht aufgeben und hüpfte um ihn herum und hackte aus Frust nach Harukans Füßen.
Jetzt hörte der Spaß auf und der Junge stupste den Vogel unsanft mit der Fußspitze weg.
»Hör auf du blödes Vieh«, fauchte er den Vogel an.
Die Bluthunde in ihrer Ruhe gestört, hievten knurrend ihre Köpfe hoch. Harukan verstummte sofort und auch PytPyt ließ verängstigt von ihm ab, als einer der Hunde seine Zähne fletschte.
Hereket streichelte einem der Tiere beruhigend über den Kopf. Sie sah zu Harukan. Dann sah sie wieder weg. Ihre Mimik wirkte im Fackelschein melancholisch und genauso traurig erschien Harukan auch ihre Stimme: »Du musst uns helfen, kleiner Diamantaner. Wir haben neben Mijaka noch eine andere Tochter, die ... anders ... ist.«
Der Sucher
Der Hauptmann der bezirksübergreifenden Sucher-Truppe hielt sich seine Hand an seinen schmerzenden Kopf. Er hatte schreckliche Kopfschmerzen und die Männer, die um ihn herum wirbelten und einen Lärm veranstalteten, als würde er direkt neben einer Militärkapelle stehen, verstärkten nur den stechenden Schmerz in seinen Schläfen. Er versuchte sich zu konzentrieren und beugte sich über die große Landkarte die ganz Elowia abbildete. Auf einigen Stellen waren rote Kreuze verzeichnet. Hier an diesen Stellen hatte man ihn gesehen.
Er seufzte auf und zeichnete ein weiteres rotes Kreuz in die Mitte der Festung von Malachit. Er war hier gewesen. Unbehelligt. Dieser geniale Bastard, er hatte sie alle an der Nase herumgeführt. Wer hätte denn auch gedacht, dass er sich in der Hochburg der Sucher aufhalten würde? Aber als die Sucher den entscheidenden Hinweis bekommen hatten, war er schon längst wieder aufgebrochen und verschwunden. Man wusste nur soviel, er musste sich und seine Krieger in die Tracht der Sucher gekleidet haben, so jedenfalls hatten es die Wachleute am Tor ausgesagt, die zu dem Zeitpunkt nur ein paar Sucher gesehen haben wollten.
Hanak musste lächeln, nur ein paar Sucher, diese Idioten hatten ihn nicht erkannt, aber dafür wusste er jetzt, wonach er Ausschau halten musste.
Hanak runzelte die Stirn und fuhr mit den Fingern die imaginäre Verbindungslinie zwischen den roten Markierungen nach.
»Wohin willst du, du Bastard?«, flüsterte er. Sein Finger blieb auf der einzigen Stelle von Malachit hängen, an der noch kein Kreuz zu sehen war. Hanak verzog seinen Mund zu einem breiten Lächeln und er sagte erleichtert: »Hab dich.«
Er richtete sich auf und rief seine Männer zusammen.
Als sich alle 30 Mann, nicht wenige mit grauen Diamanten, um ihn versammelt hatten, deutete er auf die Karte. »Er kann nicht weit sein, ich möchte, dass ihr euch in drei Gruppen aufteilt und rund um die Festung herum ausreitet. Wenn er euch nicht freiwillig folgt, dürft ihr Gewalt anwenden, aber
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