Das Herz Von Elowia
getragen, worauf die Todesstrafe steht.«
Ein arrogantes Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als er sich schließlich der Fee näherte. »Sieh an, das Hexenweib begleitet dich also immer noch.« Er packte ihr Kinn und quetschte das Fleisch an ihren Wangen zusammen. »Ich trau dir nicht, du kleines Miststück.«
Barrns Hand legte sich auf Hanaks Unterarm und drückte ihn runter, sodass der Sucher die Fee loslassen musste. »Was willst du, Hanak?«
»Was ich will?«, war die herablassende Gegenfrage des Suchers. »Weißt du das denn nicht, mein Freund? Du sollst zu uns zurückkommen, dafür verschone ich das Leben deiner Kameraden, außer das Leben der Fee. Sie ist keine Diamantanerin und hat damit keine Gnade von einem Sucher zu erwarten.«
Liliths Juwel jammerte auf, da sie es buchstäblich zwischen ihren Handflächen zusammendrückte. Ihr war bei dem Gedanken ganz schlecht geworden, dass der steinlose Krieger nicht nur ein Sucher, sondern ein Elite-Sucher sein sollte. Diese Art von Diamantanern waren an Grausamkeit kaum zu überbieten.
»Wie entscheidest du dich?«, wollte der Sucher ungeduldig wissen.
Barrns Kiefer mahlten und Lilith war sich sicher, dass er gleich explodieren und dem Sucher an die Kehle springen würde - egal, was für Folgen es für ihn und die anderen Krieger haben würde. Aber es war nicht der Steinlose, der den ersten Schritt machte, sondern Baia. Ohne Vorwarnung zog sie ihr Schwert und preschte nach vorne. Der Sucher begegnete dem Zorn der Kriegerin mit einem gewissen Humor. Er verneigte sich höflich vor ihr und deutete einen Kuss an. »Ganz entzückend, kleines Mädchen, aber kannst du mit dem Ding in deiner Hand da überhaupt umgehen?«
Das Grollen aus Baias Kehle ließ keinen Zweifel daran, dass sie seinen Humor nicht teilte. Sie stieß die Schwertspitze nach vorne und Hanak musste einen Ausfallschritt machen, um nicht getroffen zu werden. Jetzt war auch sein Lächeln verschwunden. »Okay, wie du willst. Ich sehe schon, wir kämpfen hier Mann gegen Mann.«
»Ganz recht«, fauchte Baia. »Nur weil ich Brüste habe, brauchst du nicht zurückzunehmen. Ich werde dir deinen ...mmmpf... «
Weiter kam sie nicht, denn Barrn hatte seine Hand auf ihren Mund gelegt und ihren Kopf zu sich herangezogen. Geflissentlich ignorierte er ihr ersticktes Fauchen, als er ihr Gesicht gegen seine Brust presste, während er Hanak eindringlich ansah. »Hör mir zu. Ich komme zurück, sobald ich etwas erledigt habe, was sehr wichtig ist.«
»Es gib nichts Wichtigeres wie die Sucher.«
Barrns Kinnpartie begann wieder zu zittern und Lilith konnte förmlich das Knirschen seiner Zähne hören. Und plötzlich, völlig unerwartet, streifte sie die Aura eines blutgetränkten Juwels, was Hanaks Stein an Bösartigkeit und Erbarmungslosigkeit übertraf. Verwirrt starrte Lilith zu Barrn, aber falls die Aura zu ihm gehört hatte, war sie wieder verschwunden. Denn sie konnte nichts mehr fühlen, außer die bekannten Auren der anderen Steine. Barrn war hingegen wie immer stein- und auralos.
Zurück blieb nur ein mulmiges Gefühl der Unsicherheit etwas gespürt zu haben, was sehr, sehr grausam war.
Ihr eigener Stein, der ebenfalls den Geruch von Blut und Leid gewittert haben musste, zischte auf und weiße Funken stoben durch das Zelt.
Hanak runzelte überrascht seine Stirn. »Was war das?«, wollte er misstrauisch wissen und ging zu dem Zelt, in dem sie sich verborgen hielt.
Lilith wurde blass. Sie drängte sich in die hinterste Zeltecke, was völlig unsinnig war, da sich nirgends eine Versteckmöglichkeit bot, hier war sie ihm hilflos ausgeliefert.
Mit raschen Schritten war er beim Zelt und trat ein. Er musterte sie interessiert. Seine grauen Augen durchdrangen sie und blieben an ihrem pastellfarbenen Diamanten hängen. »Willst du mir deine neue Begleitung nicht vorstellen?«, fragte er zu Barrn gewandt, der inzwischen auch beim Zelt angekommen war.
»Sie ist nur ein Sklavenmädchen, was ich mir gekauft habe. Sie ist nicht sehr viel Wert, aber recht nützlich«, antwortete Barrn bemüht gelassen.
Bei den sieben Schwertern, dachte Lilith, er war ein genauso schlechter Lügner wie sie.
Hanak, wohl der gleichen Meinung, krauste seine Stirn, bis sie völlig zerknautscht aussah. »Hältst du mich für so blöd, dass ich dir diesen Unsinn abkaufe? Sie ist ein Dämonenmädchen und sie trägt einen Stein, und du willst mir erzählen, dass du sie wegen ihres praktischen Nutzens gekauft hast?«
Er schüttelte despektierlich über Barrns
Weitere Kostenlose Bücher