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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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Liliths Ohren und Baia stapfte wütend an ihr vorbei, während Lilith, ob des Pfeifens in ihren Ohren, ihre Augen wieder stöhnend schloss. Doch als plötzlich das Geschrei und das Hämmern von Barrn, wenn er die Pflöcke in den Sand trieb, verstummten, öffnete sie ihre Augen wieder. Die eigenartige Stille schien einen Grund zu haben, denn alle Krieger standen in einer Reihe und starrten in die gleiche Richtung wie Barrn.
Schlagartig fiel die Müdigkeit von Lilith ab und sie sprang auf. Sie wollte auch sehen, was die Krieger so beunruhigte.
Durch den Morgenhimmel brachen die ersten Sonnenstrahlen und beleuchteten einen entfernten Reiter, der jedoch rasant näher kam.
»Hanak«, flüsterte Barrn. »Er hat mich gefunden.«
»Hanak?« Baia fuhr herum und ihre Augen verengten sich. »Der Hanak?«
Barrn, der sein Lächeln eingebüßt und wieder seine undurchdringlichen Maske aufgesetzt hatte, beantwortete sehr leise Baias Frage. »Ja. Der Hanak.«
Die Kriegerin griff entschlossen zu ihrem Schwert und selbst ihr Bruder, der sonst immer das Gegenteil von dem tat, was sie machte, zog seine Waffe. Einzig und allein Azra blieb völlig unberührt stehen.
Lilith räusperte sich. »Ähm, wer ist denn der Hanak?« Sie kam sich reichlich doof vor, das zu fragen, wo doch alle anderen anscheinend Bescheid wussten.
»Ein Sucher «, sagte Barrn knapp und deutlich.
Lilith legte ihre Fingerspitzen auf ihr Juwel und lauschte in die Nacht hinein und plötzlich begriff sie die Furcht der Krieger, denn dem Reiter eilte eine rabenschwarze Aura voraus, die nichts Gutes verhieß.
»Soll er doch kommen«, knurrte Baia und trat beschützend vor Barrn. Die Kriegerin war in ihrem Temperament wirklich nicht zu unterschätzen. Selbst Barrn konnte sie kaum davon abbringen, sich, wie ein lebendes Schild, vor ihm aufzubauen.
Mit sanfter Gewalt drängte er sie zurück und drückte ihre Schwerthand nieder. »Mit dem Anführer der Sucher werden wir keinen Kampf beginnen, solange es nicht nötig ist. Außerdem kommt er allein, was äußerst selten für einen Sucher ist. Wir sollten erst hören, was er will. Also lasst alle eure Waffen sinken«, sagte er in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete.
Die junge Kriegerin stieß ein verächtliches Zischen aus, trat aber ein Schritt zurück und ließ ihr Schwert in die Hülle gleiten. Barrn sah nun auffordernd zu Skat hin, der ebenfalls, wenn auch äußerst widerwillig, sein Schwert wegsteckte.
»Wenn er dich angreift«, sagte Baia missmutig. »Werde ich trotzdem gegen ihn kämpfen, egal wer er ist.«
Barrns Timbre fiel ab. »Kämpfen? Du meinst sterben. Oder wie willst du es nennen, wenn du dich gegen ein schwarzes Juwel stellst?«
Wieder ertönte nur ein abfälliges Schnauben als Antwort und Barrn drehte sich resigniert ab und zu Lilith hin. »Wie du gehört hast, ist er der Anführer der Sucher, also versteckt dich im Zelt und schirm dein Juwel ab, denn glaub mir, Hanak ist kein Mann, dem du begegnen möchtest.«
Lilith schwindelte es. Der Anführer der Sucher? Ein Stechen breitete sich in ihrem Brustkorb aus, als sie zum Zelt eilte. Aus den Augenwinkeln nahm sie Baias Grimasse war. Ihrer Mimik zu urteilen, hätte sie nichts dagegen gehabt, wenn Lilith dem Sucher zum Opfer gefallen wäre.
Lilith schlug die Plane zurück und ging in das Zelt hinein, sie ließ nur einen kleinen Spalt offen, damit sie das Geschehen weiterhin verfolgen konnte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte ein großer, blonder Mann ihre Raststätte. Seine grauen Augen stachen mitleidslos aus seinem kantigen Gesicht hervor. Er trug die dunkelblaue Uniform und das Cape der Sucher, nur war seine Raubkatze blutrot - die Farbe der Elite.
Lilith schluckte, als sie das rote Emblem auf dem Mantel deutlich erkennen konnte, und umklammerte ihren Stein fester, in der Hoffnung er möge sie nicht verraten.
Der Sucher schwang sich von seinem Kenja und baute sich vor den anderen Kriegern auf. Sein Juwel funkelte in einem so tiefen Schwarz, dass es regelrecht unnatürlich wirkte. Der Stein schien alle Farben in seiner Gegenwart zu absorbieren und sich einzuverleiben.
Die Baritonstimme des Suchers hallte über die Ebene. »Hab ich dich also endlich gefunden, du Bastard.«
Barrn spukte vor dem Sucher aus. »Scheint so.«
»Du bist von den Suchern desertiert «, bemerkte der Mann mit dem rabenschwarzen Juwel und ging mit einem abschätzenden Blick an Skat, Azra und Baia vorbei. »Und deine Kameraden haben unbefugterweise die Tracht der Sucher

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