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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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Pferd und ritt zurück zur Gruppe. »Ich danke dir für deine Mitteilung, weiser Mann, jedoch hatten wir nie vor, in Iben zu verweilen. Außerdem ist es unsere Aufgabe, Freiheit und Gleichheit zu erkämpfen. Deine Prophezeiung vom Untergang werden wir zu verhindern wissen.«
Der Mann schüttelte bedächtig seinen Kopf. »Es ist nicht meine Prophezeiung, es ist die Prophezeiung des großen Orakels, ich bin nur der Überbringer.«
Jolan wirkte für einen Moment unentschlossen, doch dann schlich sich auf sein Gesicht der arrogante und allwissende Ausdruck, den Lilith schon so oft bei ihm beobachtet hatte und er wischte die Worte des Mannes achtlos beiseite.
»Die REV wird Elowia von der Dunkelheit befreien.«
Der Mann achtete nicht auf Jolans feurige Worte, sondern richtete seine rabenschwarzen Augen auf Lilith. »Komm nie wieder nach Iben. Wenn du wieder hierher kommst, wird dies das Ende sein.«
Als Lilith sich verwirrt umsah und die anderen Reiter keine Regung zeigten, wurde ihr bewusst, dass nur sie seine Worte vernommen hatte.
Seine Augen ruhten noch einige Sekunden auf ihrem Stein, dann wandte er sich wieder den Kriegern zu. »Ihr habt die Prophezeiung des schwarzen Orakels gehört. Ich habe meine Pflicht genüge getan, entschuldigt mich nun.«
Dann drehte er sich um und verschwand in den bunten Häuserschluchten.
Rika war, die erste die sich zu Wort meldete: »Habt ihr seine Augen gesehen? Das war doch auch wieder so ein verdammtes Mischblut. Wie kann sich eine solche Kreatur anmaßen, als Vertreter des Orakels zu sprechen? Und was für ein sinnloses Zeug er geredet hat, einfach lächerlich.«
»Sei still«, zischte Antara.
Rika funkelte sie böse an, doch Jolan brummte nur: »Streitet nicht, wir reiten jetzt weiter und bald können wir uns ausruhen und so viel essen, wie wir wollen. Wir sind jetzt alle erschöpft und übermüdet, wir sollten nicht zanken.«
Lilith seufzte innerlich auf, sie hatte gehofft Jolan würde der Prophezeiung keine weitere Beachtung schenken.
Verbittert hielt sie die Zügel ihres Kenjas umklammert und ließ ihren Blick ein letztes Mal über die bunten Gassen von Iben gleiten, was würde sie dafür geben, als Priesterin berufen, hier leben zu dürfen.
Ein Schatten legte sich über ihr Gesicht. Antara war neben ihr aufgetaucht und deutete entschuldigend auf Rika. »Nicht jeder denkt so.«
»Doch, Antara, die Mehrheit tut es«, antwortete Lilith nicht ohne Resignation in ihrer Stimme.
Die junge Kriegerin wollte etwas erwidern, doch dann senkte sie ihren Kopf und streichelte verlegen über die Mähne ihres Reittiers und flüsterte: »Manchmal glaube ich, dass die Rev abscheuliche Dinge ...« Sie schluckte, dann richtete sie sich wieder auf und ließ den Satz unbeendet, stattdessen schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen und sie fragte völlig zusammenhanglos: »Du Lilith, hast du überhaupt ein Kleid? Als mein Schleppenmädchen brauchst du unbedingt ein Kleid.«
Lilith brauchte eine Weile, bis sie dem abrupten Themawechsel folgen konnte, doch dann schüttelte sie ihren Kopf. »Ich besitze nichts mehr, also auch kein Kleid.«
Antara rieb sich die Hände aneinander. »Wir werden dir ein wunderschönes Kleid aussuchen und keine Wiederworte, ich werde dafür bezahlen.«
Lilith warf dem Mädchen einen unsicheren Blick zu, doch dann lächelte sie unbeholfen und murmelte ein schnelles: »Danke.« Sie war es nicht gewohnt, dass jemand so nett zu ihr war.
Sie verließen Iben und ritten einen kleinen Bach entlang, der sich wie eine blaue Lebensader durch die trockene Landschaft fraß.

Der Herrscher

Persuar lehnte sich in seinem steinernen Thron zurück und blickte auf Hanak nieder, der dort vor ihm stand und ihm von der Gefangennahme seines Sohnes und dessen Freunde berichtete.
Aber irgendetwas stimmte an der Geschichte nicht, denn der Sucher fasste sich immer wieder nervös an seine Brust, genau dorthin, wo sein Juwel unter dem Hemd verborgen lag.
Persuar konnte es durch den weißen Stoff glitzern sehen, aber es wirkte glanzloser als er es in Erinnerung hatte.
»Sucher Hanak, ist etwas passiert, was ich wissen sollte.«
Hanak, ein erfahrener Krieger und Kommandant, blieb so ruhig, wie Persuar es erwartet hatte.
»Nein, mein Herrscher. Wir haben alle Diamantaner festgenommen und euren Sohn in die Burg bringen lassen. Es ist nichts Außergewöhnliches vorgefallen.«
Man hätte es ihm vielleicht abkaufen können, so selbstsicher hatte seine Stimme geklungen, aber Persuars Juwel konnte die Schwäche

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