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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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war. Aber eigentlich bestand schon längst kein Zweifel mehr daran, wer sie war. Er hatte sie sofort wiedererkannt, als er sie halbtot bei Ian gefunden hatte. Wie hätte er auch je diese Augen vergessen können, jene Augen, die ihm die Hölle erträglich gemacht hatten? Nur sie selbst war ahnungslos. Warum erkannte sie ihn nicht? Hatte er sich so sehr verändert?
Er hielt sich seine Hände vors Gesicht und betrachte die Schwielen und Narben an seinen Handflächen, die von den zahlreichen Schwertkämpfen herrührten. Ja, er hatte sich verändert. Er war kälter und grausamer geworden. Da war keine knabenhafte Unschuld mehr in seinen Zügen, sondern nur noch die Maske eines Kriegers: Hart, unerbittlich und gnadenlos.
Grimmig stand er auf, er wusste, was zu tun war. Einen kurzen Moment hielt er noch inne, es schmerzte ihn Fayn einen weiteren Tag hier lassen zu müssen, bevor er sich entschlossenen Schrittes zu Hanak begab. Es war an der Zeit, die Maske wieder häufiger zu tragen. So wie man es von ihm als Sucher und Sohn des Herrschers erwartete.

Das Lager der Rebellen

Sie ritten immer weiter und Lilith sehnte sich nach etwas Schatten. Ihr Kopf schmerzte von der Hitze und den verwirrenden Gedanken, die sie heimsuchten. Sie hatte ein Gefühl von Verlust und Trauer gespürt, konnte es aber nicht einordnen. Als sie sich im Sattel umdrehte, sah sie, wie am Horizont über Iben dunkle Wolken aufzogen. Die Stadt war nur noch als kleiner Punkt zu erkennen, der in der Sonnenhitze vor ihren Augen flimmerte. Sie wandte sich wieder um und warf einen grübelnden Blick auf ihren Diamanten, der wie immer in einem hellen Ton glitzerte. Sie konnte nicht sagen, was sie so ruhelos werden ließ, aber es war eine tief empfundene Leere - so als hätte sie jemanden verloren, den sie gekannt hatte.
Antara war ihrem Blick gefolgt und ihr pausbäckiges Gesicht verdunkelte sich ratlos. »Wolken um diese Jahreszeit?«, raunte sie nachdenklich. Lilith zog die Schultern hoch und deutete einen ebenfalls fragenden Gesichtsausdruck an. Sie konnte sich dieses Phänomen auch nicht erklären und sie wollte Antara auf keinen Fall von ihren dunklen Gedanken erzählen.
Sie musterte die junge Kriegerin mit einem flüchtigen Blick und seufzte auf. Ihre unzähligen Geheimnisse wurden immer mehr anstatt weniger. Sie konnte niemandem vertrauen und diese Tatsache ließ sie innerlich aufbegehren. Schon fast trotzig umschlang sie die Zügel des Kenjas eine Spur fester.
Jolan war ihr Verhalten nicht verborgen geblieben und er scheuchte Antara mit einem kurzen Wink zur Seite. Misstrauisch beäugte er sie, um dann relativ gelassen zu fragen: »Machst du dir Sorgen wegen diesem Wari?« Lilith war versucht zu antworten, dass sie sich nicht einmal sicher war, ob sie sich wegen oder um diesen Wari Sorgen machte.
Doch stattdessen schüttelte sie nur ihren schwarzen Haarschopf und rieb sich über ihre heiße Stirn. »Ich bin nur müde, Jolan.«
»Ist das die Wahrheit?«, hakte er noch eine Spur misstrauischer nach.
Lilith war überrascht, sie hatte gedacht, sie könne den jungen Krieger mit einer banalen Antwort abspeisen.
Jolans Mund bildete eine verkniffene Linie, als er die dunklen Wolken hinter sich mit einer Mischung aus Furcht und Ratlosigkeit betrachtete. Er konnte sich nur schwer von dem Schauspiel losreißen, welches sich hinter ihnen zusammenbraute. Nach einigen Augenblicken wanderten seine Augen wieder zu Lilith und blieben unverhohlen an ihrem Dekolleté hängen. Sie brauchte einige Zeit, um verwirrt festzustellen, dass er nicht ihre Brüste, sondern ihren Diamanten fixierte, der an seinem schlichten Anhänger um ihren Hals baumelte. Seine Körperhaltung verriet Anspannung und seine feingliedrigen Hände tätschelten fast beiläufig den Schwertknauf seiner Waffe.
»Ist das die Wahrheit. Ist alles in Ordnung?«, wiederholte er noch einmal eindringlicher.
Lilith wich der prüfenden Musterung seiner wachen Augen aus und schnippte ein imaginäres Staubkorn von ihrer Kleidung. »Ich bin wirklich nur müde, mehr nicht.«
Am liebsten hätte sie geschrien: »Nichts ist in Ordnung, mir wurde gerade prophezeit, ich sei der Schlüssel zum Weltuntergang. Ich bin ein verdammtes Mischblut und zwischen zwei Welten gefangen. Ich habe Harukan und meine Freunde verloren. Dunkle Gedanken quälen mich und ich bin auf der Flucht vor den Suchern. Was bitte schön sollte in Ordnung sein?«
Doch sie lächelte nur verbissen, wie es von ihr als zukünftige Kriegerin der REV erwartet

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