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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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mulmig zumute. Sie hatte in den Augen des Mannes etwas lesen können, was ihr gar nicht behagte, aber im Augenblick blieb ihr nichts anderes übrig, als hierzubleiben.

Die Rückkehr des Suchers

Barrn öffnete die alte Holztruhe. Schweigend stand er vor dem offenen Deckel und fuhr mit der Hand über die Lederrüstung mit den dünnen Metalleinsätzen an Brust und Rücken, auf denen das auffällige Zeichen der Sucher prangte.
Mit einem angewiderten Seufzer holte er seine Kleidung heraus und zog sich die Kampfrüstung an. Sie lastete schwer auf seinen Schultern und mit einem abfälligen Lächeln musterte er sich in dem Spiegel, der ihm gegenüberstand - sie passte ihm immer noch wie angegossen.
Er ging auf den Übungsplatz der Sucher hinaus. Auf dem Gelände lungerten ein paar Anwärter, aber auch jede Menge Krieger herum, darunter auch Hanak, der auf seinem Kenja saß und sich mit einem Mann unterhielt. Als er Barrn bemerkte, unterbrach er sein Gespräch und ritt im schnellen Galopp auf Barrn zu. Erst kurz vor ihm zügelte er sein Tier, sodass die Schnauze des Kenjas an Barrns Brust gedrückt wurde und Schlamm seine Kleidung bespritzte.
Seelenruhig, weil er wusste, dass Hanak auf eine andere Reaktion gewartet hatte, wischte Barrn sich den Dreck aus dem Gesicht und lächelte seinen Stiefbruder an.
»Bist du endlich zu Besinnung gekommen?«, wollte Hanak wissen und versuchte, sein tänzelndes Kenja zu beruhigen.
»Wenn du es so siehst, ja, denn ich werde mit dir reiten.«
Barrn griff sich wahllos eins der Tiere, die an einer Planke festgebunden standen, löste den Strick und schwang sich auf den Rücken des Kenjas. Er zog den Waffengurt enger um seine Hüften und richtete sich im Sattel auf. »Wohin reiten wir? Haben wir einen Auftrag von meinem Vater bekommen?«
Hanak winkte einen jungen Knaben heran, der ein großes Schild in seinen Händen hielt. »Ja, wir sollen die Rev jagen, die immer weiter in unser Gebiet vordringt.« Er nahm das Schild entgegen, was ihm der Junge reichte und hielt es Barrn auffordernd hin. »Es gehört jetzt wieder dir. Es ist das Schild des Anführers und steht somit dir zu. Du solltest es wieder mit dem Stolz tragen, wie du es schon früher getan hast.«
Wie ein Mahnmal seiner Schandtaten grinste die blutrote Raubkatze Barrn hämisch an, als er das Schild aus Hanaks Händen entgegen nahm. Wie angeekelt hielt er das Schild von seinem Körper entfernt, und erst als er den missbilligenden Ausdruck von Hanak auffing, zog er es mit einem Ruck zu sich heran. Das kalte Metall fühlte sich falsch an.
Sein Freund ließ seinen Blick über die anwesenden Sucher schweifen. »Weißt du, ich habe immer gehofft, dass du zu uns zurückkehren wirst, aber jetzt wo es soweit ist, frage ich mich die ganze Zeit, was du wegen deiner Kameraden tun wirst. Doch keine Dummheiten, oder?«
Barrn musste das Schild sinken lassen, denn das Metall lag unhandlich und schwer in seiner Hand und er fragte sich, wie er es früher hatte heben können. »Das waren nicht meine Freunde. Es waren Diener, Sklaven und Söldner. Keiner von ihnen ist es wert, gerettet zu werden «
Hanak machte eine Kopfbewegung zum Schild hin und wechselte damit das Thema, was Barrn äußerst recht kam, denn er hatte schon weitere Fragen des Suchers befürchtet, die in die gleiche Richtung abzielen würden.
»Bist schon ziemlich aus der Übung, was? So wie du das Schild hängen lässt.«
Barrn, der die Schutzplatte inzwischen auf dem Hals des Tieres abstütze, um nicht die ganze Last alleine tragen zu müssen, lächelte gequält. »Das Ding wiegt einiges. Ich hab das Gefühl, es wird mich eher behindern als beschützen.«
Zum ersten Mal zeigte Hanak ein ehrliches Lachen, was sein ganzes Gesicht erhellte. »Jeder hasst das Schild und ganz besonders die Anwärter, die es immer tragen müssen.« Und mit einem Augenzwinkern fuhr er fort. »Wirf es weg.«
Barrn starrte pikiert zu dem Sucher hin, der ihm mit viel Theatralik das Schild überreicht hatte, obwohl es sich nur um einen Scherzartikel handelte, um Anwärter zu ärgern. Und er war darauf reingefallen.
Seufzend winkte Barrn den Jungen wieder heran, wuchtete das schwere Teil von seinem Kenja und reichte es dem Jungen, der für einen Moment in die Knie ging, als das Schild in seine Hände fiel.
Hanak stieß einen lauten Pfiff aus und ein weiterer Junge mit einem Schild, was dem vorigen bis ins kleinste Detail glich, kam und überreichte es Barrn. Dieses Mal wog es weitaus weniger und lag gut in der

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