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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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Knabengesicht gegen die Mauer schlug. Was er zweifelsfrei gerne getan, wenn er ein bisschen mehr Zeit gehabt hätte.
Aber so wollte er den Disput mit dem Milchgesicht rasch beilegen und lächelte schmal, was jedoch mehr ein Ausdruck von Zorn als von Entgegenkommen war. »Ich bin Narrp. Persuars Sohn, du Trottel. Erkennst du nicht deinen Prinzen?«
Er hasste es diesen Namen aussprechen zu müssen, aber die Zeit rann ihm davon. Wenn er seinen Plan ausführen wollte, durfte er keine weiteren Verzögerungen riskieren und dieser hinterhältige Bastard von Hanak hatte ihm natürlich nicht das Losungswort verraten.
Er konnte die Veränderung im Gesicht des Mannes genau studieren. Aus Unglauben wurde Fassungslosigkeit, steigerte sich zu Angst und endete in nackter Panik.
»Narrp?«, flüsterte der Wachmann. Barrn wunderte sich, dass der Mann vor ihm noch stand, denn seine Knie und sein ganzer Körper schlotterten unkontrolliert.
Die Augen des Mannes irrten hektisch umher und blieben zweifelnd an Barrns Gesicht hängen. »Ich werde den obersten Torwächter holen.«
»Ich bitte darum«, erwiderte Barrn honigsüß, was den Wachmann noch ein Stückchen weiter in die Verzweiflung trieb.
Amüsiert ergötze sich Barrn daran, wie der Mann davon stolperte und wenig später mit einem grobschlächtigen Mann wiederkam.
Der große Mann grinste breit, als er Barrn sah, und drehte sich zu dem Wachmann um, und verpasste ihm einen deftigen Schlag auf die Nase. »Du Blödmann. Natürlich ist das Narrp.«
Barrn warf der blutenden Nase des jungen Mannes einen mitleidslosen Blick zu, bevor er durch das Tor schritt und zu dem anderen Mann sagte: »Ich werde nachher mit einem Trupp Sucher die Stadt wieder verlassen, ich möchte nicht noch einmal am Tor aufgehalten werden, ist das klar?«
Der Aufseher schnippte mit den Fingern und deutete eine Verbeugung an. »Ich werde persönlich dafür sorgen, Herr.«
Barrn zeigte ein wohlwollendes Kopfnicken, bevor er sich mit einem Wink verabschiedete und die Gassen entlang, hin zum Kerker lief.
Er hetzte die Stufen hoch, und als er oben ankam und die Wachen ihn schon erwarteten, blieb er kurz auf den Treppen stehen, aber sie winkten ihm zu. Sie hatten ihn wohl erkannt oder es hatte sich schneller rumgesprochen, dass Narrp in der Burg war, als ihm es lieb war.
Er ging an den Männern vorbei und in den Kerker hinein, aus dem ein unangenehmer Geruch strömte. Es roch nach Fäkalien, Krankheit und Tod. Angewidert hielt er sich den Mantel vor Mund und Nase und stapfte durch die feuchten Räume, bis er vor einer Zelle stand, indem ein großer, mürrischer Mann saß.
»Ich war mir nicht sicher, ob du mich inzwischen schon vergessen hast, du Hurensohn«, maulte die Gestalt, als Barrn sich den Gitterstäben näherte.
»Tut mir leid, Skat, vorher ging es nicht.«
»Was kam dir denn dazwischen?«, wollte der Diener beleidigt wissen.
»Ein paar Frauen, Wein und unendliche Freuden«, antwortete Barrn scherzhaft, während er die Tür aufsperrte und seinen Freund brüderlich in die Arme schloss.
»Du bist nicht witzig, Barrn. Hat dir das noch keiner gesagt?«, erwiderte Skat trocken und zupfte sich mit spitzen Fingern das Stroh vom Leib. Barrn lächelte kurz, dann sah er sich suchend um, aber sein Freund schüttelte den Kopf. »Sie sind nicht hier. Ich glaube man hat sie ein Stockwerk höher bracht.«
Barrn griff nach dem Hemdsärmel seines Dieners und zog ihn aus der Zelle raus. »Kannst du deinen Stein benutzen?«
Skat schüttelte abermals seinen Kopf. »Persuar hat die Verließe mit seiner Kraft versiegelt. Hier kann kein Stein etwas ausrichten, der nicht stärker ist als seiner.«
»Das ist dumm«, murmelte Barrn, eher für seine eigenen Ohren bestimmt als für die seines Dieners.
Skat hob seine Finger zu seinen Schläfen und blinzelte Barrn fragend an. »Kannst du denn deinen benützen?«
Barrn schnaubte ärgerlich auf und warf Skat einen säuerlichen Blick zu, er konnte es nicht leiden, damit aufgezogen zu werden, keinen Diamanten zu haben.
Recht unwirsch drückte er dem Diener einen Dolch in die Hand. »Nimm den hier. Es geht auch ohne Juwel.«
»Wofür?«, fragte Skat irritiert und wog den Dolch in seiner Hand.
Barrns Mund wurde schmal und er deutete mit einem Kopfnicken zu der Tür hin, hinter der die ahnungslosen Wachen saßen und Karten spielten. »Es darf keine Zeugen von eurer Befreiung geben. Niemand darf wissen, dass ich es war, der euch zur Flucht verholfen hat.«
Skat runzelte seine Stirn und seine Augen

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