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Das Herz von Veridon: Roman (German Edition)

Das Herz von Veridon: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz von Veridon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Akers
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nicht wahr?«
    Er zuckte zusammen, dann verkrampfte er die Finger um den Griff der Pistole. »Vielleicht.«
    »Was der Grund dafür ist, warum du es mir verraten hast. Deshalb hast du die Karten offengelegt. Du dachtest, wenn ich wüsste, dass sie mich nicht liebt, dass die vergangenen fünf Jahre inszeniert waren, dass sie deine kleine Spionin war … Du dachtest, dann würde ich sie im Stich lassen.«
    Er sah mich nicht an.
    »Ich will nicht, dass du dein Leben ihretwegen wegwirfst.« Mein Vater sprach ruhig, wie er mit mir gesprochen hatte, als ich noch ein Kind war. »Sie haben sie, ja. Sie benutzen sie als Köder. Denk nach, Jacob. Wenn sie dich bekommen, haben sie alles.«
    Ich beobachtete ihn, starrte ihn an, während sein blasses adliges Gesicht die reglose Sängerin betrachtete.
    »Wenn du das gedacht hast – dass ich sie aufgeben würde –, dann verstehen wir einander nicht, Vater.«
    »Du kannst sie nicht retten.«
    »Na und? Ich kann es zumindest versuchen.« Wütend wandte ich mich von ihm ab und hob die Schrotflinte auf. »Ich kann es verdammt noch mal versuchen.«
    Seine Schultern sackten herab, und er schloss die Augen.
    »Tatsächlich, Jacob, versteht dich dein Vater ziemlich gut.«
    Ich drehte mich um. Angela Tomb trat mit drei Männern ihrer Hausgarde aus dem Schrein der Hehren. Holz klapperte. Weitere Gardisten kamen mit Kurzgewehren in den Händen aus allen Schreinen hervor.
    »Er wollte eine Chance, dich davon abzubringen«, sagte sie. Ihre Stimme klang kalt und gefühllos. »Die hatte er.«
    »Also war das mit Emily eine Lüge?«, fragte ich, während ich die leere Flinte in meinen Händen drehte.
    »War es nicht«, antwortete Alexander, ohne die Augen zu öffnen. »Es tut mir leid.«
    »Es tut uns allen leid, Jacob«, fügte Angela hinzu. »Aber wir können wirklich nicht zulassen, dass sie dich bekommen.«
    »Das hast du schon mal gesagt, Angie. Willst du wieder auf mich schießen?«
    »Irgendjemand hier wird es tun, wenn es sein muss.« Sie verzog das Gesicht. »Diesmal haben wir Verderbensgeschosse geladen, Jacob. Zwing uns nicht dazu.«
    »Ihr könnt sie aufhalten«, sagte ich. »Ihr könnt zu ihnen gehen und sie aufhalten.«
    »Können wir nicht«, widersprach mein Vater. »Es tut uns leid. Dafür steht zu viel auf dem Spiel.«
    »Lass uns das auf unsere Weise handhaben, Jacob. Lass uns verhandeln. Wenn sie das Mechagen und wir dich haben … können Bedingungen vereinbart werden.«
    »Das reicht mir nicht«, gab ich zurück. »Du lässt das Ganze also geschehen, Alexander?«
    Er schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid.«
    »Vielleicht«, sagte ich. Dabei wich ich zurück, bis ich mit den Beinen gegen das Geländer stieß und die stille Gottheit im Rücken hatte. Ich hob meine leere Waffe an.

Kapitel 16
    IHRE AUGEN WAREN OFFEN
    »Ich habe dir deine Chance gegeben, Alexander«, sagte Angela. Eine Hand ruhte an ihrer Hüfte, in der anderen hielt sie eine Duellierpistole schweren Kalibers. »Wir können nicht alles haben. Gib auf, Jacob.«
    »Das kann ich nicht, Angela.« Ich drehte die Flinte in meinen Händen wie einen nassen Lappen. »Das kann ich einfach nicht.«
    »Wir sind deine Familie, Sohn«, sagte Alexander, wenngleich ohne Überzeugung. »Wem sonst willst du vertrauen? Sie haben bereits das Mechagen. Wir dürfen wirklich nicht zulassen, dass sie dich auch noch bekommen.«
    »Aber ihr werdet euch nicht mit mir allein zufriedengeben, oder? Ihr wollt auch das Mechagen, und auf was für Bedingungen wollt ihr euch mit Sloane einigen, um es zu bekommen? Das Mechagen allein ist zwar mächtig, dennoch nichts im Vergleich dazu, was es sein könnte, wenn ihr es zusammen mit meinem Herzen hättet.«
    »Eins nach dem anderen. Verhandlungen mit Mr Sloane können wir später aufnehmen.« Angela grinste, dann gab sie ihren Gardisten mit der Pistole ein Zeichen. »Und jetzt weg mit der Flinte.«
    »Wo ist Emily?«, fragte ich. »Wo hält Sloane sie fest?«
    »Warum spielt das eine Rolle?«
    »Ich werde sie retten. Wenn ihr Schweine euch nicht um euer eigenes Mädchen kümmert, muss ich es eben tun.«
    »Stets der tapfere Ritter«, meinte Angela. »Immer der Held. Du wirst niemals an sie rankommen. Sie halten sie oben im Fackellicht unter strengster Bewachung gefangen.«
    »Warum dort oben?«
    »Der Rat hat einen Teil des Stützpunkts seit Jahren abgeriegelt«, meldete sich Alexander zu Wort. »Für Experimente, für den Versuch, sich aus dem Würgegriff der Kirche zu befreien. Die Operation,

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