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Das Herz von Veridon: Roman (German Edition)

Das Herz von Veridon: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz von Veridon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Akers
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Und Cacher danach fragen, oder vielleicht später Valentine. Unter Umständen wissen sie etwas darüber.«
    Ich zögerte. Emily war eine gute Auftragsvermittlerin, eine der besten in der Stadt. So wie ich arbeitete sie unabhängig. So wie ich tat sie alles nur für sich selbst. Was immer sie mit dem Mechagen anstellte, es würde ihren Interessen dienen, nicht meinen. Allerdings verfügte sie über eine breitere Kontaktbasis und hatte durch Cacher bessere Chancen, Valentines Aufmerksamkeit zu erlangen.
    »Sicher, danke.« Ich streckte ihr das Mechagen wieder entgegen und wartete darauf, dass sie es annahm. Sie schaute nicht auf, nickte nur und deutete auf den Schreibtisch. Ich legte es hin und ging.
    Die Familie Tomb hatte einen privaten Luftschiffpendeldienst aus der Stadt zu ihrem Anwesen auf den Höhen eingerichtet. Es gab zwar eine Straße, aber die führte aus der Stadt und verlief zwanzig Meilen weit den Ebd hinauf, ehe sie diesen in der Hafenortschaft Toth überquerte und sich dann in die Thalleon-Höhen hinaufwand, die Veridon überblickten. In den meisten Fällen verhieß dieser Weg eine Halbtagesreise. Das Luftschiff war einfach schneller und eleganter. Und teuer.
    Das Anwesen der Tombs war ein herrschaftlicher Ort, der sich seitlich an die Höhen schmiegte, die über Veridons sanften Hängen prangten wie eine Krone auf einer steinigen Stirn. Auf den Höhen gab es viele solche Anwesen, wenngleich nicht alle in so dramatischer Lage wie das der Tombs. Die meisten Gründerfamilien hatten etwas mehr Abgeschiedenheit vorgezogen, eine Art Flucht aus der Stadt auf ihre Landsitze. Elizor Tomb hingegen wollte eine Aussicht auf das Delta, an dessen Gründung er mitgewirkt hatte, auf die breiten Arme des Ebd und der Dunje, auf die flache Ebene des Reines und all die Gebäude dazwischen. Mittlerweile waren es mehr Gebäude als zu der Zeit, in der Elizor den ersten Stein auf seinem Anwesen errichtete.
    Ja, es war ein herrschaftlicher Ort, und vermutlich einer der letzten, der sich noch in jenen Händen befand, die ihn erbaut hatten. Der Rest von uns konnte sich glücklich wähnen, noch Sitze im Rat und die bescheideneren Herrenhäuser in der Stadt zu haben. Die meisten der alten Anwesen, die diese Erhöhung sprenkelten, gehörten mittlerweile Fabrikbesitzern und Kapitalisten der Gilde sowie einer kargen Minderheit von Ratsmitgliedern. Alte Namen waren in Veridon nicht mehr viel wert, nicht in der neuen Stadt, der wackeren Stadt der Mechagene, die von der Kirche vor einigen Generationen ausgebrütet worden waren. Die Stadt meines Vaters mit ihren Traditionen und Sippen verging, und eine neue Stadt entwickelte sich daraus. Alte Namen brachten Nostalgie, gelegentlich eine Einladung zu einer Feier und vielleicht ein gewisses Maß an Nachsicht beim Rat und dessen Behörden ein. Und das war das Produkt, das ich verkaufte – an Valentine, an Emily, an jeden, der es brauchte. Jemandes Nachsicht und einen Namen, den die Leute kannten und vielleicht respektierten.
    Unter uns schimmerte der First des Anwesens der Tombs. Die Nacht war bereits angebrochen. Eine samtene, vor Insekten summende Schwärze überzog die Landschaft, doch das Anwesen leuchtete wie eine Fackel. Wir hatten Frühlingsbeginn, und in der Stadt herrschte noch stark wechselhaftes Wetter. In der Regel war es hier oben auf den Höhen kühler, aber jene Nacht befand sich fest im Griff des bevorstehenden Sommers. Die meisten Landsitze waren noch stillgelegt, die Tombs jedoch hatten frühzeitig die Sommerhilfen geholt, um die Feier an diesem Abend zu veranstalten. Abgestufte Balkone erstreckten sich den Felshang hinab, und ich sah Menschen, die in Gruppen zusammenstanden, und Musiker, die Lieder spielten. Wir flogen über das Grundstück zum Landeplatz. Eine Hängeleiter wurde aus dem Luftschiff abgelassen, und Fähnriche kletterten hinunter, um es zu befestigen. Dann wurde ein stabileres Verankerungsgestell herbeigeschafft, und bald stiegen wir aus.
    An Bord meines Luftschiffs befand sich eine Schar von Korpsmitgliedern, junge Offiziere, frisch von der Akademie. Sie konnten es kaum erwarten, sich unter die Elite der Stadt zu mischen. Mich bedachten sie unablässig mit Seitenblicken, versuchten, einen Blick auf meine Augen zu werfen, ohne mir dabei in die Augen schauen zu müssen. Schwierig. Wussten sie, wer genau ich war? Erzählten die Lehrer immer noch meine Geschichte oder verzichteten sie darauf, um zu verhindern, dass die Jungspunde zu nervös wurden?
    Von der

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