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Das Hexenbuch von Salem

Das Hexenbuch von Salem

Titel: Das Hexenbuch von Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howe
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sicher«, sagte Connie, »aber offensichtlich ist sie es.«
    »Wie gefällt Ihnen denn Ihr neuer Job als Fakultätsvorsitzende, Professorin Silva?«, fragte Liz mit einem betonten Blick zu Thomas, aus dem zu schließen war, dass er sie mit dem Stellen dieser Frage beauftragt hatte. Er wurde rot, und Connie spürte, wie Sympathie und der Wunsch, ihn zu beschützen, in ihr aufwallten. Wenn ein Professor in der Nähe war, kriegte er immer gleich feuchte Hände.
    Janine zuckte mit den Achseln. »Nun, ich werd’s euch sagen«, meinte sie und nippte an ihrem Bier. »Es ist ein Haufen Arbeit. Es war ein richtiger Schock, gleich zu Beginn des Semesters einspringen zu müssen.« Sie hielt inne, schaute mit einem Kopfschütteln auf den Tisch. »War schon schlimm, was mit Manning passiert ist.«
    »Was ist denn passiert?«, fragte Sam, der gerade seinen eigenen Drink von der Kellnerin entgegennahm.
    »Er ist krank geworden«, sagte sie und hob die Augenbrauen. »Niemand wusste zuerst, was es war, aber als sie dann sein Büro aufgeschlossen haben, damit ich an die Akten der Fakultät herankam, fanden sie alle möglichen verrückten Brennöfen und chemischen Präparate und solche
Sachen. Schwermetalle. Lauter giftiges Zeug.« Sie seufzte, blickte in ihr Glas. »Sieht so aus, als hätte er sich an einigen von diesen alten alchemistischen Lehrbüchern vergriffen, mit denen er immer zu tun hatte, wisst ihr, einfach um zu schauen, was passiert. Aber jetzt geht man davon aus, dass er sich selbst vergiftet haben muss. Ganz allmählich, über mehrere Monate oder Jahre hinweg. Offen gestanden«, sagte sie, und ihre Stimme wurde ernst, »würde das auch sein seltsames Verhalten im vergangenen Jahr erklären. Natürlich war er immer schon ein Exzentriker, aber in letzter Zeit …« Sie seufzte wieder. »Es ist so schade. Er hat so gute Arbeit geleistet.«
    »Kann er denn nicht mehr unterrichten?«, fragte Thomas, der am Boden zerstört wirkte. Connie wusste, dass Thomas fest damit gerechnet hatte, im kommenden Jahr mit Chilton zu arbeiten.
    »Er geht definitiv in Ruhestand«, sagte Janine. »Offensichtlich hat er durch die Gifteinwirkung schweren neurologischen Schaden genommen. Was dazu führt, dass er Krampfanfälle hat, fast zwei die Woche!« Sie nahm einen Schluck Bier, schüttelte den Kopf. »Könnt ihr euch das vorstellen? In seinem Alter.« Sam schaute zu Connie hinüber, die seinem Blick auswich.
    »Jedenfalls«, fuhr Janine fort, »war die Universität der Ansicht, er könne keinen regulären Lehrbetrieb mehr aufrechterhalten, geschweige denn eine Fakultät leiten. Es heißt, man lässt ihn emeritieren, wenn sein Gesundheitszustand sich stabilisiert. Doch das ist noch nicht sicher. Apropos, wie geht es Ihnen denn, Sam? Connie hat mir erzählt, dass Sie einen ziemlich harten Sommer hatten.«
    »Ja, das stimmt, jedenfalls eine ganze Weile«, sagte Sam und blickte auf seine Hände hinab. »Bin beim Restaurieren von einem Gerüst gefallen. Hab mir ziemlich schlimm das
Bein gebrochen. Die meinten, ich hätte mir auch was am Kopf getan, und das hat dann wirklich allen Sorgen bereitet. Besonders meinen Eltern. Doch eines Tages, letzten Monat, hat sich dann alles von selbst geklärt.« Er musterte Connie. Sie lächelte ihn an.
    »Wirklich?«, fragte Thomas.
    »Ja.« Sam lachte. »Die checken mich immer noch regelmäßig und machen CT’s und solche Sachen, aber sie meinen, es sieht alles gut aus. Ihr hättet meinen Vater hören sollen. ›Das alles wäre nicht passiert, wenn du Jura studiert hättest‹, hat er immer gesagt.« Alle am Tisch stöhnten auf.
    »Siehst du, Thomas – es ist noch nicht zu spät«, sagte Connie und stupste ihren Studenten unter dem Tisch an.
    »Aber restaurieren Sie denn jetzt wieder? Wie nennen Sie das gleich?«, fragte Janine.
    »Turmarbeiter«, sagte Sam und lächelte schief. »Ja. Ich bin jetzt nur viel vorsichtiger mit meiner Sicherung.« Er wandte sich an Liz. »Du musst mal kommen und dir anschauen, was ich mit dem Haus gemacht habe. Es sieht toll aus.«
    »Gibt es denn endlich Strom?«, fragte Liz skeptisch.
    »Noch nicht«, sagte er. »Grace besteht darauf, dass es ihr so besser gefällt. Auf diese Weise sei sie den wechselnden Rhythmen der Erde näher, oder so was Ähnliches.« Er rollte mit den Augen.
    »Wann lerne ich denn endlich mal Ihre Mutter kennen, Connie?«, fragte Janine. »Sie erwähnten, dass sie wieder hierher gezogen ist, aber sehen Sie sie überhaupt ab und zu?«
    Connie lächelte und

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