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Das Hexenkloster

Das Hexenkloster

Titel: Das Hexenkloster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Verbindung zwischen Marnie und ihr, verdammt noch mal.
    Ich habe den Jungen gefunden!, dachte er. Ich und nicht Kelly.
    Aber jetzt war sie mitgenommen worden, und ihr Mann saß ratlos im Sessel. Er fing an zu frieren, weil der durchschwitzte Schlafanzug eng an seinem Körper lag. Gedanken jagten durch seinen Kopf, die er nicht in eine bestimmte Richtung lenken konnte. Ein wahnsinniger Durst hatte ihn überfallen, und als er es nicht mehr aushalten konnte, wankte er in die Küche, um sich aus dem Kühlschrank eine Flasche Wasser zu holen.
    In diesem Raum leuchtete die Lampe an der Abzugshaube. In ihrem Licht sah er auch in den Spiegel, der an der Rückseite der Küchentür hing.
    In dem blanken Viereck malte sich sein Gesicht ab!
    Beim ersten Hineinschauen schrak er zusammen. Er wusste nicht, ob er es war oder ein Fremder, der ihn da anschaute. Unwillkürlich trat er einen Schritt zurück. Er schüttelte den Kopf und bereute es sofort. Die Kopfschmerzen fingen wieder an zu hämmern.
    Das verdammte Mal leuchtete noch immer auf seiner Stirn und erinnerte ihn an dieses verdammte Weib.
    Warum hatte sie seine Frau entführt? Mit dieser Frage beschäftigte er sich auf dem Weg zum Wohnzimmer. Erst als er wieder seinen Platz eingenommen hatte, drehte er den Verschluss der Flasche auf und lauschte dem Zischen. Wenig später setzte er die Öffnung an die Lippen und trank das kalte Wasser. Er merkte sehr schnell, wie gut ihm diese Erfrischung tat.
    Der Schweiß auf seinem Gesicht war ebenso getrocknet wie der auf seinem Körper. Das Sitzen tat ihm auch gut. Endlich konnte er nachdenken.
    Nach einer Weile sprach er vor sich hin. »Es ist eine Entführung, ein verdammtes Kidnapping, und das ist eine Sache, um die sich die Polizei kümmern muss.«
    Plötzlich lachte er über sich selbst, wenn er an die Dorfpolizisten dachte, die er kannte. Von denen war keiner in der Lage, sich um einen derartigen Fall zu kümmern. Sie würden ihn eher auslachen und ihn mit seinen Problemen allein lassen.
    Die nächste größere Stadt war Haverfordwest. Ob es da allerdings Beamte gab, die geeignet waren, wusste er auch nicht. Zudem glaubte er, dass die Zeit drängte.
    Schließlich stand sein Entschluss fest: Er würde es allein versuchen.
    Wenn es ihm möglich gewesen wäre, hätte sich Ike Turner bereits jetzt an die Verfolgung gemacht. Für ihn stand fest, wo er hinmusste. Es gab nur das Kloster, den Frauenknast. Dort würde er Marnie und die andere Frau finden, aber vor allen Dingen seine eigene.
    Als er an Kelly dachte, stieg ein Kloß in seinem Hals hoch. Es war furchtbar, sie nicht mehr an seiner Seite zu wissen und daran denken zu müssen, wie man sie aus dem eigenen Haus entführt hatte. Jetzt würde sie in irgendeiner Zelle schmachten und einem wachsenden Druck ausgesetzt sein. Dass sie Kelly nicht aus Spaß entführt hatten, das stand für ihn fest. Das war auch kein Versehen gewesen. Sie hatten Kelly gewollt und niemand anderes.
    Er trank wieder einen Schluck Wasser. Das Dröhnen in seinem Kopf blieb auch weiterhin bestehen, und Ike kam erst jetzt der Gedanken an eine Tablette. Dazu musste er in die Küche gehen, um sie dort aus dem Schrank zu holen.
    Es kostete Energie. Er wollte aufstehen, aber es bereitete ihm Probleme, weil die Kraft nicht vorhanden war. Er hatte das Gefühl, dass seine Arme nur noch an dünnen Seilen an den Schultern hingen.
    Etwas zerriss die Stille!
    Ike Turner schrak dabei so hart zusammen, dass er automatisch aufschrie. Vor seinen Augen herrschte für einen Moment Dunkelheit, in der Sterne blitzten.
    Das Telefon meldete sich!
    Es sang seine normale Melodie, doch in diesem Fall kam es Ike überlaut vor. Der Tabletten wegen hätte er aufstehen müssen, beim Telefon nicht. Dessen Hörer konnte er mit einem Griff erreichen.
    Er hielt ihn in der Hand, schloss die Augen und überlegte, was er sagen sollte. Außerdem fragte er sich, wer ihn um diese Zeit überhaupt anrief. In der Nacht läutete bei ihnen so gut wie nie das Telefon. Aber in diesen Stunden war alles anders. Da stand die Welt Kopf und würde nicht mehr so leicht in die Normalität hineinfinden.
    Mit einer fremd erscheinenden Stimme sprach er seinen Namen aus. Zugleich hielt Ike Turner den Atem an. Er wollte den Anrufer hören, ohne Störung.
    »Sind Sie es, Ike?«
    Turner verzog das Gesicht. Er hätte es sich fast denken können. Das war dieses verdammte Weib. Als Antwort gab er ein Stöhnen, vernahm das Lachen und die nächste Frage.
    »Wie geht es

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