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Das Hexenkloster

Das Hexenkloster

Titel: Das Hexenkloster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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als eine große Freude. Assunga ist unsere Göttin. Sie hat die Macht, und sie wird dich mit in ihre Welt nehmen.«
    »Welche Welt soll das sein?«
    »Die Hexenwelt, Kelly.«
    Eine Antwort war gehört und verstanden worden, aber nicht begriffen. Kelly schüttelte den Kopf. Ihre Lippen zuckten. Sie drehte die Augen von einer Seite zur anderen, schielte so gut wie möglich in die verschiedenen Richtungen, ohne dass sie etwas sah und geriet dabei in einen Zwiespalt, ob sie der Steel nun glauben sollte oder nicht.
    Wie eine Mutter zu ihrem Kind sprach Marnie weiter. »Ich kann mir vorstellen, wie es in dir aussieht, meine Liebe. Aber du solltest daran denken, dass es uns auch nicht anders ergangen ist. Es gibt nicht nur diese Welt, es gibt auch eine andere. Vielleicht existieren viele andere, aber für mich ist die eine wichtig.«
    »Das habe ich inzwischen bemerkt«, flüsterte Kelly. Ihr war der Schweiß ausgebrochen, obwohl es in diesem Gewölbe alles andere als warm war. Es lag an dem, was man ihr versprochen hatte, und über ihren Rücken rann ein kalter Schauer.
    Sie zog die Nase hoch und drehte den Kopf weg, weil sie nicht mehr in das Gesicht der Frau schauen wollte. Es war deren Auftritt. Sie wusste alles, sie war eingeweiht, und sie hatte es geschafft, dieser Assunga den Weg zu ebnen.
    »Und dann? Was geschieht dann?«, fragte Kelly.
    »Du wirst in dein neues Leben eintreten können.«
    »Bei dieser Assunga?«
    »Ja, denn sie wird deine Herrin werden.«
    Kelly schüttelte den Kopf. »Ich will keine Herrin haben, verdammt. Ich bin auch keine Sklavin.«
    »Bist du dir da sicher?
    »Ja.«
    »Aber du wirst es werden, Kelly«, erklärte Marnie. »Ja, du wirst eine Sklavin werden, so wie wir es auch sind. Auf uns wartet eine ganz andere Welt, wenn du verstehst. Du kennst sie nicht, aber es gibt sie. Dort versammelt Assunga ihre Freundinnen und Dienerinnen. Es wird wunderbar werden. Ein völlig neues Erleben, das kann ich dir versichern.« Marnie’s Augen glänzten. Sie hatte sich in Rage geredet. Sie war davon überzeugt, den einzig richtigen Weg zu gehen.
    Kelly Turner konnte damit nichts anfangen. Obwohl Mamie nicht vom Tod gesprochen hatte, sah sie die Dinge schon verdammt nüchtern. Nicht mehr zu den normalen Menschen zu gehören, sondern zu den Hexen, das war schon ein Hammer. Bisher hatte sie sich nicht damit beschäftigt. Für sie gehörten die Hexen in die Märchen, die Fabeln und Legenden. Aber nicht in die Realität.
    Wieder spürte sie den Kloß in der Kehle. Sie kam sich so hilflos vor.
    »Wie lange soll ich hier noch gefesselt bleiben?«, fragte sie mit leiser Stimme.
    Marnie Steel hob die Schultern. »Genau kann ich dir das nicht sagen. Das liegt einzig und allein in Assunga’s Händen. Aber ich denke, dass du schon reif bist und gepflückt werden kannst.«
    Reif und gepflückt!
    Kelly hasste den Vergleich. Sie war ein Mensch und kein Ding, mit dem man machen konnte, was man wollte. Sie war allerdings auch Realistin und musste einsehen, dass man ihr viel von ihrem eigenen Ich genommen hatte.
    »So sieht es aus, Kelly. Und niemand wird kommen, um dich hier herauszuholen.«
    »Bist du dir da so sicher?«
    »Ja«, antwortete Marnie nur.
    »Du kennst meinen Mann nicht.«
    Die Steel lachte nur. »Hör auf damit. Setz nicht auf ihn. Begrab’ deine Hoffnungen. Er wird nichts tun. Er wird nicht mal der Polizei Bescheid geben. Er hofft darauf, dich noch immer so zurückzubekommen, wie er dich kennt. Aber ich sage dir, dass diese Hoffnung vergebens sein wird. Es wird nicht so laufen. Wenn du ihn je Wiedersehen solltest, wirst du eine andere Person sein. Zwar siehst du dann noch aus wie der Mensch, der du einst warst, doch innerlich wirst du eine andere Person sein. Wer einmal zu Assunga gehört, den lässt sie nicht mehr los. Und glaube mir. Ihre Kräfte sind kaum zu beschreiben.«
    »Das kann ich mir denken. Hat sie die Kraft vom Teufel erhalten?«
    »Nein. Sie hat nichts mit dem Teufel zu tun. Sie ist ihren eigenen Weg gegangen. Sich von der Hölle zu lösen und sich selbst etwas aufzubauen, das ist für sie wichtig.«
    Zwar wurde Kelly diese Assunga nicht vertrauter, doch sie merkte schon, dass diese eine sehr mächtige Person sein musste. Viel mächtiger als die Menschen, und plötzlich war sie so weit, dass sie auch an Hexen glaubte. Assunga war kein Hirngespinst. Das konnte sie einfach nicht sein. So was dachte man sich nicht aus.
    »Ich lasse die beiden Kerzen hier stehen, damit du Assunga besser sehen

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