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Das Hexenkreuz

Das Hexenkreuz

Titel: Das Hexenkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanni Muenzer
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Pater Baptistas
Ankunft auf Martinique war das Kind bereits geboren.“
    „Aber wie
konnte Francesco den Nachweis erbringen, dass er nicht der Kindsvater ist?“,
warf Emanuele logischerweise ein.
    Donna Elvira
gestattete sich ein maliziöses Lächeln: „Das Kind hatte keinerlei Ähnlichkeit
mit ihm, es war schwarz. Damit konfrontiert, hat das Mädchen schließlich zugegeben,
dass das Kind von einem einheimischen Fischer stammt. Francesco hat sich wieder
eingeschifft und sich nach der Ankunft sofort zu seinem ursprünglichen Ziel, nach
Viterbo, begeben.“
    „Das heißt,
Francesco hat mich nie belogen und er hat auch weder Frau noch Kind auf
Martinique? Halleluja“, rief Emanuele begeistert und riss die Arme hoch. Er
vergaß tatsächlich für einen Moment die Sorgen, die ihn drückten. Doch sie
kehrten schneller als der Wind zurück. „Ihr seid ausgezeichnet über alles
informiert, Donna Elvira. Verratet Ihr mir auch, woher Ihr all Eure Kenntnisse
bezieht?“
    „Erwähnte
ich es nicht? Natürlich von Pater Baptisa. Ich bin im übrigen nach Rom gereist,
um ihn zu treffen. In seinem Quartier sagte man mir, dass er seit dem gestrigen
Tage nicht zurückgekehrt ist, was nicht viel zu bedeuten hat. Der gute Pater
Baptista ist ständig in Bewegung.“
    Durch
Serafina ging ein Ruck: „Mutter, wie heißt Euer Pater Baptista mit Vornamen?“
    „Remo. Warum
fragst du danach?“
    „Weil ich
glaube, dass ich weiß, wo er ist.“
    R.B.S.J. Serafina hatte sich plötzlich der
Initialen in der Bibel des Verletzten erinnert. Konnten sie Remo Baptista,
Societa Jesu bedeuten? „Kommt bitte mit.“ Serafina schritt ihnen voran in
die Halle und öffnete die Tür, die in den umfunktionierten Frühstücksraum
führte.
    „Da bist du
ja endlich!“, begrüßte Filomena sie. „Ich habe mir bereits Sorgen gemacht, wo
du… Oh, Pater di Stefano und Donna Elvira“, rief sie freudig überrascht aus,
als sie die beiden hinter ihrer Freundin eintreten sah.
    Elvira stieß
einen bestürzten Laut aus: „Pater Baptista, lieber Freund! Was ist Euch
geschehen ...“ Sie sank neben dem Verletzten nieder und griff nach seiner
feuchten Hand. Der Pater hatte sich nicht gerührt.
    „Er hat eine
tiefe Kopfwunde und zwei Stichverletzungen an der Schulter und am Unterarm.
Piero fand ihn gestern Abend vor unserer Schwelle. Ich habe mein Möglichstes
getan, aber er hat bisher nur einmal ganz kurz das Bewusstsein erlangt“,
erklärte ihre Tochter.
    „Er hat viel
Blut verloren“, meinte Donna Elvira, die Pater Baptista bereits mit kundigen
Bewegungen untersuchte. „Wir müssen ihn stärken.“ Sie hantierte an dem dickem
Lederbeutel, den sie an ihrem Gürtel trug. Sie entnahm ihm zwei kleine
Stoffsäckchen. „Hier, bereite einen Aufguss davon zu. Du kennst die Mischung.“
    Sichtlich
erleichtert zog Serafina davon. Ihre Mutter war da. Alles würde gut werden.
    Filomena war
ihr hinausgefolgt. „Serafina, ich muss dir noch etwas beichten. Ich habe dir
vorhin nicht die ganze Wahrheit gesagt. Emilia hatte mir sehr wohl ihre Absicht
verraten, nach Viterbo zu reiten.“
    „Aber wenn
du es wussest, warum um Himmels Willen hast du sie dann nicht daran gehindert?“,
rief Serafina außer sich und packte Filomena an den Schultern.
    „Weil es
erstens nichts genützt hätte, und ich zweitens nichts dagegen einzuwenden
hatte“, erwiderte Filomena mit gesenktem Kopf.
    „Ich
verstehe nicht ... Warte, soll das heißen, dass dir ebenso viel daran liegt,
dass Francesco seinen Glauben zurückgewinnt? Bei Emilia kann ich das ja noch
nachvollziehen. Sie ist verrückt genug, Francesco so sehr zu lieben, dass sie
sein Glück hinter ihr eigenes anstellt. Aber was gewinnst du dadurch?“
Serafinas Blick bohrte sich wie ein Dolch in Filomenas Augen. Dabei ahnte sie
die Wahrheit längst.
    „Ich habe
genauso ein Recht darauf, Francesco zu lieben wie Emilia!“, rief Filomena
leidenschaftlich und ihr schmaler Körper bebte. „Ich kannte ihn lange vor ihr und
habe die älteren Rechte. Auch ich habe ihm das Leben gerettet. Doch sieh mich
an und dann stell dir Emilia vor. Für wen würde er sich wohl entscheiden?“
    Serafina
erwiderte nichts darauf, sondern starrte Filomena an, als sähe sie sie zum
ersten Mal.
    „Mir ist es tausendmal
lieber, keine bekommt ihn und Francesco dient weiter seinem Gott!“, ergänzte
Filomena hitzig.
    „ Aber du hast doch Ta-Seti! Ich
dachte, du liebst ihn.“
    „Das ist
nicht dasselbe. Aber das kannst du nicht

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