Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Hexenrätsel

Das Hexenrätsel

Titel: Das Hexenrätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
stöhnte. Sie schlug die Hände vor ihr Gesicht. Weinen konnte sie nicht. Sie überlegte, ob die Worte des Baldur von der Lenne tatsächlich stimmten. Wie konnte jemand, der schon viele Jahrhunderte tot war, in der Klinge erscheinen? Das ging über ihren Verstand, so etwas begriff sie nicht.
    Plötzlich hörte sie Schritte.
    Sie näherten sich sehr schnell der Tür. Am Klang glaubte Gaby, ihre Freundin Birgit Lachmann zu erkennen. War sie ihr wohlgesonnen? Gaby schaute auf die Tür. Deshalb achtete sie nicht auf das neben ihr liegende Schwert, das sich plötzlich selbständig machte und in die Höhe schwebte.
    Es befand sich bereits eine Armlänge über dem Bett, als Birgit Lachmann in diesem Augenblick wuchtig die Tür auframmte. Da raste das Schwert los.
    Und Gaby schrie auf!
    ***
    Wir befanden uns mal wieder in Deutschland. Es ging um sehr viel, deshalb hatte Sir James, unser Chef, auch nichts dagegen gehabt, daß wir zu zweit flogen.
    Eigentlich ja zu dritt, denn wir hatten Bill Conolly den Plan nicht mehr ausreden können. Kommissar Mallmann hatten wir keinen Bescheid gegeben. Sein Eingreifen war unserer Ansicht nach nicht erforderlich. Bis Köln waren wir geflogen und harten uns dort einen Leihwagen genommen.
    Ein geräumiger BMW stand uns zur Verfügung, und vom Flughafen bis zur Autobahn nach Olpe war es nur ein Katzensprung. Danach fuhren wir noch ein Stück in Richtung Dortmund, um in Lüdenscheid abzubiegen. Wir passierten einige kleine Orte und erreichten das Städtchen Altena gegen Mittag.
    Uns fielen zahlreiche Fabriken auf, und wir sahen des öfteren auf den Verladehöfen der Fabriken gewaltige Drahtrollen liegen, denn Altena ist ein Zentrum der Drahtindustrie.
    Berge umrahmten die Stadt. Das Lennetal kam mir ziemlich eng vor. An der Lenne mußten wir auch entlang, um in die City zu gelangen. Verabredet waren wir mit dem obersten Polizeichef der kleinen Stadt, denn wir wollten keinesfalls auf eigene Faust agieren. Nach zweimaligem Fragen hatten wir den Weg gefunden und betraten das Polizeigebäude.
    Die Menschen waren freundlich. Man brachte uns bis zum Vorzimmer des Beamten, wo wir ein wenig warten mußten, denn der Mann befand sich in einer Besprechung.
    Eine ältere Frau bot uns zu trinken an, was wir dankend annahmen. Der Saft war gut gekühlt und schmeckte.
    »Dr. Enkbach wird gleich kommen, es dauert nicht lange«, sagte die ältere Dame, bevor sie sich wieder ihrer Schreibmaschine widmete. Sie hatte recht. Unsere Gläser waren noch zur Hälfte gefüllt, als sich die Tür öffnete und Dr. Enkbach erschien. Ein hochgewachsener Mann in den Fünfzigern. Er trug eine blaß wirkende Brille und hatte das graublonde Haar nach hinten gekämmt.
    »Die Herren aus England, nicht wahr«, sagte er zur Begrüßung und streckte seine Hand aus.
    Nachdem wir die Begrüßung hinter uns hatten, wurden wir in das Büro gebeten. Es war ziemlich nüchtern eingerichtet, ohne großen Pomp, aber wir fanden alle Platz.
    »Ihr Besuch ehrt und freut mich zwar«, begann Dr. Enkbach, »doch die genauen Umstände sind mir noch immer nicht bekannt. Deshalb wäre ich Ihnen für aufklärende Worte sehr dankbar.«
    »Das können Sie haben«, sagte Bill Conolly. »Es geht um etwas, das in Ihrer Vergangenheit begraben liegt.«
    Der Mann wurde blaß. »In meiner?«
    »Nein, nein, so habe ich das nicht gemeint. In der Vergangenheit dieser Stadt oder des Kreises. Eine Sache, die schon einige hundert Jahre zurückliegt.«
    Dr. Enkbach wiegte den Kopf. »Das ist wirklich schwer. Ich weiß nicht, ob ich der richtige Mann für Sie bin. Ein Historiker wäre da vielleicht besser.«
    »Mit ihm müssen wir auch noch reden«, übernahm ich das Wort. »Aber wie es so ist, wollen wir uns erst einmal an die Kollegen wenden, wenn wir uns in einem fremden Land befinden.«
    Dr. Enkbach fühlte sich geschmeichelt und hob die Schultern. »Wenn Sie das so sehen, muß ich Ihnen natürlich recht geben. Aber worum geht es denn eigentlich?« Er beugte sich auf seinem Stuhl vor und legte die Hände gefaltet auf den Schreibtisch.
    »Um eine Person, die sich Baldur von der Lenne nennt.«
    Dr. Enkbach versuchte zu lächeln. Es wurde mehr eine Grimasse, und er schüttelte den Kopf. »Damit kann ich leider nichts anfangen.«
    »Sie müssen den Namen gehört haben«, sagte Suko.
    »Nein, ich…«
    »Kennen Sie nicht die Heimatgeschichte?« Diese Frage stellte Bill Conolly. »Sind nicht in der Umgebung von Altena Hexen gejagt, verbrannt und geköpft

Weitere Kostenlose Bücher