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Das Himmelbett

Das Himmelbett

Titel: Das Himmelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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riß mit einer Bewegung die engen, weißen Shorts herunter. Dann nahm er ihren Nacken in einen festen Griff. Die zappelnden Beine klemmte er mit seinen eigenen fest. Mit zusammengekniffenen Lippen sah er auf den nackten Mädchenhintern, der jetzt wahrlich spüren sollte, daß er lebte.
    Katarinas Trommelfelle platzten fast von dem Geheule. Sie starrte auf die Karte. Was könnte sie tun? Seit ihrer Kindheit hatte sie das lähmende Gefühl, daß man gegen Prügel nichts machen konnte, wenn nicht eine höhere Macht eingriff. Und wo gab es diese Macht auf der Aurora?
    Ullabritt hielt die Hände vors Gesicht. Das Heulen, die Schläge... nahm das denn nie ein Ende? Vorsichtig und gegen ihren Willen angezogen, schielte sie durch die Finger. Bekam sie nicht eigentlich, was sie verdiente, diese aufgeblasene Kröte? Jetzt war sie nicht mehr so trotzig, wie sie da lag und sich mit nacktem Hintern auf seinen Knien wand.
    Sie wurde auf einmal von einem schamvollen Lustgefühl übermannt. In Gedanken war sie in dem Schlafzimmer der Eltern, wo sie als Kind Prügel bekam. Die Scham, gemischt mit genießerischem Schreck, wenn der Vater die Hose herunterzog... Durch die gespreizten Finger glotzte sie auf Barbros feuerrotes Hinterteil und glaubte fest, den unerträglichen, doch auch so lustvollen Schmerz zu spüren. Sie rutschte unruhig auf der Ruderbank hin und her.
    Er schlug sie, bis die Handfläche glühte. Gerechtigkeit mußte sein! Das galt nicht nur den Steinen oder seinem eigenen, ungeschickten Manöver. Das war für alles, sein kaputtes Boot, seinen ruinierten Urlaub. Er beschleunigte das Tempo. Ich werde es ihnen beibringen, dachte er. Sie sollen lernen, mit den Dingen vorsichtig umzugehen.
    Langsam verrauchte der Zorn. Der Arm begann taub zu werden. Er ließ das arme Mädchen los und half ihm auf die Beine. Wie ein Blitz flog sie mit den Hosen in der Hand die Kajütentreppe hinunter. Aber in der Kajüte waren Gudrun und Gunilla. Unbeholfen versuchten sie, sie zu trösten.
    Barbro warf sich in Katarinas Koje und bohrte den Kopf ins Kissen.
    »Laßt mich in Ruhe«, schrie sie zwischen Schluchzern. »Könnt ihr mich nicht in Ruhe lassen?«
    Rolf hörte es, als er wieder am Ruder saß. Das weinende Mädchen tat ihm leid.
    »Gunilla und Gudrun«, rief er. »Laßt Barbro in Ruhe. Kommt lieber hoch und helft. Wir sind gleich in Almö.«
    Er atmete tief. Es war ein Vergnügen zu segeln. Er war auf niemanden mehr böse, nicht einmal auf Katarina. Sollte sie doch schmollen. Zufrieden sah er auf die roten Bootshäuser in Almös Hafen und legte so perfekt an der langen Brücke an, wie man es sonst nur im Traum kann. Während die Mädchen einkaufen gingen, lag Rolf an Deck und sonnte sich. Er überlegte, wo sie über Nacht bleiben könnten. Die Lagune vor Kalvswär war wohl am besten. Er ging hinunter in die Kajüte, um die Karte zu holen.
    Herrgott, Barbro! Er hatte sie völlig vergessen. Sie lag zusammengerollt in der Koje, als würde sie schlafen. Ihre langen Wimpern waren naß von Tränen, die Wangen glühend rot und verweint.
    »Bist du nicht mit den anderen Mädchen gegangen?« fragte er.
    »Stell dir bloß vor, nein«, antwortete sie in einem Versuch, ihren gewöhnlichen, muffigen Ton anzuschlagen. Sie wurde plötzlich ängstlich. Sie wollte ihn auf keinen Fall reizen. »Ich konnte nicht«, sagte sie schnell. »Ich... ich habe Kopfschmerzen.«
    Er verstand, daß sie ihn dorthin wünschte, wo der Pfeffer wächst, und das nicht zu sagen wagte. Er wurde gerührt.
    »Denk nicht mehr daran«, versuchte er sie zu überreden. »Ich habe es schon vergessen. Das solltest du auch tun.«
    Sie setzte sich heftig auf und sah ihn mit großen Augen an.
    »Vergessen«, rief sie heftig. »Wo du mich fast kaputtgeschlagen hast.« Ihre Stimme brach, und sie hielt die Hände vors Gesicht. »Ich werde es nie vergessen«, weinte sie. Die Tränen spritzten zwischen den Fingern hervor. »Mein ganzes Leben lang nicht!«
    Er setzte sich ihr gegenüber in die Koje.
    »Wenn du nur daran denkst beim Ausschauhalten nach Untiefen, bin ich zufrieden«, antwortete er. Er nahm behutsam ihre Hände vom Gesicht und zog ihren Kopf an seine Brust. Sein ganzes Wesen strahlte das Bemühen aus, zu trösten und zu verzeihen.
    »Barbro«, sprach er mit den Lippen in ihrem Haar, »wollen wir nicht wieder Freunde werden?«
    Er streichelte ihre zitternden Schultern.
    »Du bist ja warm wie ein Kamin. Zieh wenigstens deinen dicken Pullover aus.«
    Sie ließ ihn sich über den

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