Das Himmelbett
dem Schwitzbad traf er — seinen königlichen Papa. Dieser hatte nur ein Badetuch um und war offenbar auf dem Weg zum Schwitzbad.
»Es ist drin besetzt«, beeilte sich der Prinz seinem Vater mitzuteilen.
»Ich weiß, ich weiß«, lachte der König. »Deshalb will ich ja hinein.«
»Aber es sind drei Frauen drin«, stammelte der Prinz unsicher.
»Ja, und stell dir vor, alle drei warten auf mich«, sagte der König und schmatzte mit dem Mund.
Er blinzelte seinem Sohn zu und ging ins Schwitzbad. Der Prinz reagierte, aus irgendeiner unerklärlichen Veranlassung, mit Empörung. Er konnte sich nicht von der Stelle rühren. Hinter der geschlossenen Tür hörte er seines Vaters Lachen, laut und frech, und das unterdrückte Kichern der drei Mädchen. Einem plötzlichen Impuls folgend, beugte sich der Prinz herab und blickte durch das Schlüsselloch. Er war gezwungen, mehrere Male zu schlucken. Der königliche Papa lag ausgestreckt auf der mittleren Pritsche, nackt und fett und verschwitzt, die Beine schlaff in V-Form ausgestreckt. Auf seiner linken Seite lag Flinka mit der Hand des Königs zwischen ihren Beinen, auf der andern Seite iag Spinka, die an den Lippen des Königs wie ein Igel hing, während der König eine ihrer runden, spitzen Brüste mit der freien Hand massierte. Aber am Ende der Pritsche — und das war das Bemerkenswerteste — lag Linka und bastelte an dem Schwanz des königlichen Papas herum, indem sie ihn abwechselnd zwischen ihren Händen rollte und an ihm saugte, als sei er eine Lakritzenstange. Der Prinz fand das, was er da sah, äußerst abstoßend. Es war ein Fehler, ein großer Fehler des Königs, so dazuliegen mit drei brünstigen Mägdelein, wo er doch seine Königin hatte, die liebe Königin, und der Prinz wurde von tiefem Schmerz über das Benehmen seines Vaters erfüllt. Seine blaue Seidenhose spannte sich vorn, und unter dem Stoff entstand ein ungewohnter Auswuchs. Der Prinz blickte an sich herunter und schämte sich über das, was er sah. Er eilte durch den Korridor in die Kammer der Königin.
»Mutter, Mutter!« ächzte er und sank am Fußende ihres Bettes nieder. »Mutter, es rührt sich etwas in meiner Hose!«
Seine Mutter erhob sich im Bett und betrachtete den ersten Ständer ihres Sohnes.
»Zieh die Hose aus, dann werde ich das beurteilen«, sagte sie.
Und Prinz Avig, der ein gehorsamer Sohn war, zog die Hose aus und zeigte auf den geraden, schwach wiegenden Schwanz. Die Mutter legte vorsichtig ihre kühlen Hände auf seine heiße Männlichkeit, und diese erzitterte in leichter Verzückung bei der ersten Berührung.
»Es ist bloß ein wenig Massage notwendig, dann wird der Schmerz bedeutend nachlassen«, sagte die Königin sachlich. »Komm und leg dich neben mich, dann geht es bequemer.«
Der Prinz folgte dieser Ermahnung, und die Königin massierte mit bedeutender Übung und Erfahrung. Als sie merkte, wie ihr Sohn ihre Behandlung genoß, bekam sie plötzlich eine Idee. Der König hatte ihr Nachtlager seit vielen Monaten schon nicht mehr besucht, denn er verausgabte alle seine Kräfte bei den Jungfrauen, die ins Schloß kamen, um seinen Sohn zu verführen. Die Königin lag oft warm und erwartungsvoll in ihrem Bett und wartete — vergeblich. Nun hatte sie eine ausgezeichnete Gelegenheit. Hier stand ihr eigener Sohn vor ihr, mit einem prächtigen Ständer und einer rührenden Unschuld.
»Leg dich ganz nahe neben Mama«, sagte sie zärtlich, und der Prinz tat es und umarmte seine Mama, mit der er sich viel intimer verbunden fühlte als der königliche Gemahl. Die Mutter war sehr vorsichtig, nicht so voreilig und erschreckend wie alle anderen Frauen, die er getroffen hatte. Sie massierte die Stelle, die schmerzte und gleichzeitig angenehm kribbelte. Sie verbarg sie in einem Nest, in einem feuchten und weichen Nest irgendwo unter dem Laken. Er bewegte sich automatisch vor und zurück, und seine Mutter stöhnte vor Wohlbehagen. War es das, war es so? Aber nein, das wäre allzu einfach. Oder ist das Ganze eine so einfache Sache, bloß ein bißchen hin- und herrutschen? Er drängte tiefer und tiefer in das Nest hinein, und es schien kein Ende zu nehmen.
Er sank immer tiefer in den Schoß, aus dem er einmal gekommen war. Er fühlte sich dabei sowohl geborgen wie beglückt und befreit, und der Schmerz verschwand wie durch Zauberei zu derselben Zeit, als es in dem Nest zu zucken begann, unwiderstehlich und hastig, und er tanzte durch einen Birkenwald in blendendem Sonnenschein.
Aber
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