Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)
Überlegung.
»Und Ihre Frau hat gesagt … Polos – die mit dem Loch. Das können wir gelten lassen.« Nico nickt. »Zehn Punkte! Und Paar Nummer drei?«
»Das war einfach«, sagt Ben lakonisch. »Sie verlässt das Haus nie ohne ihre 59er Smith & Wesson.«
»Ist das eine Waffe?«, fragt Melissa erstaunt. »Eine Waffe ?«
»Und Ihre Frau hat gesagt …« Nico wirft einen Blick auf meine Antworten. »›Meine 59er Smith & Wesson‹. Herzlichen Glückwunsch, zehn Punkte!« Mit großen Augen dreht er sich zu mir um. »Die haben Sie jetzt doch wohl hoffentlich nicht bei sich.«
»Ohne gehe ich nicht vor die Tür.« Ich zwinkere ihm zu.
»Eine Waffe ?« Melissa lässt nicht locker. »Im Ernst? Matt, hast du das gehört?«
»Nächste Frage!«, verkündet Nico. »Sie haben nichts mehr in der Speisekammer. Wohin gehen Sie spontan essen? Meine Herren, bitte antworten Sie. Zuerst Paar Nummer eins.«
»Äh, zum Fish & Chips-Mann?«, sagt Matt unsicher.
»Fish und Chips?« Melissa starrt ihn finster an. »Fish und Chips ?«
»Na ja, es geht schnell, ist bequem …« Matt zuckt angesichts ihrer Miene zusammen. »Wieso, was hast du denn geschrieben?«
»Ich hab Le Petit Bistro geschrieben!«, sagt sie böse. »Da gehen wir immer hin, wenn wir kurz was essen wollen. Das weißt du doch!«
»Ich hol mir manchmal Fish & Chips«, murmelt Matt aufmüpfig, aber ich bin mir sicher, dass ihn außer mir keiner hört.
»Null Punkte«, sagt Nico mitfühlend. »Paar Nummer zwei?«
»In den Pub«, sagt Tim nach etwa einer halben Stunde reiflicher Überlegung. »Ich würde sagen, wir gehen in den Pub.«
»Und Ihre Frau hat gesagt …« Mit zusammengekniffenen Augen betrachtet Nico den Zettel. »Madam, ich bitte um Verzeihung, aber ich kann Ihre Schrift nicht lesen.«
»Na ja, ich wusste nicht, was ich schreiben sollte.« Carol wirkt beunruhigt. »Unsere Speisekammer ist eigentlich nie leer. Wir haben immer noch eine Suppe in der Tiefkühltruhe, stimmt’s nicht, Liebling?«
»Stimmt schon.« Tim nickt. »Wissen Sie, wir tauen sie portionsweise auf. Jeden Sonntag, wenn im Fernsehen Inspector Barnaby läuft. Erbsensuppe mit Speck.«
»Oder Kichererbseneintopf mit Chorizo«, erinnert ihn Carol.
»Oder die gute alte Tomatensuppe.«
»Und die Brötchen frieren wir auch ein«, erklärt Tim. »In der Mikrowelle braucht alles nur ein paar Minuten.«
»Vollkorn und Weißbrot mit Kruste«, wirft Carol ein. »Meistens nehmen wir halb und halb …« Ihre Stimme erstirbt.
Alle wirken etwas benommen von dieser detaillierten Aufzählung, einschließlich Nico, doch schließlich kommt er wieder zu sich.
»Danke für Ihre ausführliche Antwort!« Er lächelt Carol und Tim an. »Aber – so leid es mir tut: null Punkte. Paar Nummer drei?«
» Inzwischen gehen wir ins Dill’s Diner«, sage ich. »Hat er das hingeschrieben?«
»Tut mir leid«, beginnt Nico, während sich auf Melissas Miene ein Lächeln der Erleichterung ausbreitet. »Ich bin noch nicht fertig. Inzwischen gehen wir ins Dill’s Diner, aber früher gingen wir in Jerry & Jim’s Steakhouse, bis es von der Mafia in die Luft gesprengt wurde.« Ich sehe zu Ben hinüber, der unmerklich nickt.
»Ach«, sagt Nico mit Blick auf den Zettel. »Ja. Ihr Mann hat geschrieben: ›Wir gingen zu Jerry & Jim, bis Carlo Dellaluccis Bande es in die Luft gejagt hat. Jetzt gehen wir ins Dill’s Diner.«
»Wo ist das?«, will Melissa wissen. »Wo wohnt ihr?«
»Apartment 43D, West 80th Street«, sagen wir beide im Chor. Die Adresse wird im Vorspann genannt.
»Ach, New York«, sagt sie, als wollte sie sagen: »Ach, die Müllhalde.«
»›In die Luft gejagt‹ soll wohl heißen: ›explodiert‹?«, erkundigt sich Matt beeindruckt. »Ist dabei jemand umgekommen?«
»Der Polizeichef«, sage ich nickend. »Und seine zehnjährige Tochter, die er gerade erst kennengelernt hatte. Sie starb in seinen Armen.«
Es war das Finale der ersten Staffel. Ein großer Fernsehmoment. Fast möchte ich ihn allen Anwesenden ans Herz legen. Nur dass ich mir damit selber schaden würde.
»Frage Nummer drei!«, ruft Nico. »Langsam nimmt das Rennen Fahrt auf!«
Als wir bei Frage Nummer acht sind, haben wir die erste Staffel, die zweite Staffel und das Weihnachtsspecial durch. Melissa und Matt liegen zehn Punkte zurück und wirken leicht genervt.
»Das kann nicht stimmen«, sagt sie, als Ben seine Beschreibung unseres »denkwürdigsten gemeinsamen Tages« beendet, zu dem eine bewaffnete Belagerung,
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