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Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Titel: Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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auf, bevor er antworten kann. Wilde Entschlossenheit brennt in mir. Ich werde Noah nicht im Stich lassen. Er soll seinen Heißluftballon bekommen. Ich kann es schaffen. Los geht’s.
    Ich piepe den Wagen auf und nehme meinen Aktenkoffer. Ich habe ein kleines Papptütchen dabei, von irgendeinem schicken Mittagessen. Das kann der Korb sein. Schnürsenkel aus meinen Sportschuhen werden die Seile. Ich nehme Stift und Papier aus meinem Aktenkoffer und winke Noah zu mir herüber.
    »Ich bastel nur eben unseren Heißluftballon fertig«, sage ich fröhlich. »Malst du einen Batman, damit wir ihn in den Korb setzen können?«
    Als Noah zu malen anfängt, an den Sitz gelehnt, ziehe ich eilig meine Schnürsenkel aus den Schuhen. Sie sind braun und gesprenkelt. Das werden die perfekten Seile. Im Handschuhfach habe ich noch Klebeband. Und was den Ballon selbst angeht …
    Verdammt. Was könnte ich dafür nehmen? Es ist ja nicht so, als hätte ich haufenweise Luftballons dabei, für den unwahrscheinlichen Fall, dass …
    Da kommt mir eine unaussprechlich alberne Idee. Ich könnte ja auch …
    Nein. Unmöglich. Ich kann doch nicht  …
    Fünf Minuten später trete ich an Mrs Hocking heran, mit Noahs Projekt in Händen. Unter den umstehenden Müttern macht sich Schweigen breit. Es kommt mir vor, als würde es plötzlich auf dem ganzen Spielplatz still.
    »Das ist Batman!« Stolz zeigt Noah auf den Korb. »Den hab ich selbst gemalt.«
    Alle Kinder sehen sich Batman an. Alle Mütter sehen sich den Ballon an. Es ist ein aufgeblasener Durex Gefühlsecht Ultra. Das Ding ließ sich zu eindrucksvoller Größe aufblasen, und der Nippel am Ende wackelt im Wind.
    Ich höre Anna schnauben, doch als ich mich scharf umdrehe, sehe ich nur Unschuldsmienen.
    »Du meine Güte, Noah«, sagt Mrs Hocking zaghaft. »Das ist aber ein … großer Ballon!«
    »Obszön«, faucht Jane und drückt ihr Boot an sich, als müsste sie es beschützen. »Wir sind hier in einer Schule , falls Sie es vergessen haben sollten. Hier sind Kinder .«
    »Und für die ist es ein absolut harmloser Ballon«, erwidere ich. »Mein Mann hat mich im Stich gelassen.« Ich wende mich Mrs Hocking zu. »Mir blieb nicht viel Zeit.«
    »Sehr gut, Mrs Phipps!« Mrs Hocking sammelt sich. »Welch kreative Verwendung von …«
    »Was ist, wenn er platzt?«, fragt Jane.
    »Ich hab Ersatz dabei«, entgegne ich triumphierend und zeige den Rest von meinem Durex Fun Mix vor, breite die Dinger aus wie Spielkarten.
    Einen Augenblick zu spät merke ich, wie das wirken muss. Mit puterroten Wangen halte ich meine Finger so, dass die Worte Gerippt und genoppt für intensives Empfinden verdeckt sind. Und feucht. Und stimulierend. Meine Hände spreizen sich wie Seesterne, um die Kondompackungen zu zensieren.
    »Ich denke, wir finden im Klassenraum einen anderen Ballon für Noah, Mrs Phipps«, sagt Mrs Hocking schließlich. »Die hier würde ich an Ihrer Stelle lieber behalten, für den nächsten …« Sie zögert, sucht offenbar nach einer Möglichkeit, ihren Satz zu beenden.
    »Absolut.« Eilig komme ich ihr zuvor. »Gute Idee. Ich benutze sie für den nächsten … genau. Das. Ich meine, nicht .« Ich lache schrill. »Offen gesagt, werde ich sie wahrscheinlich gar nicht benutzen. Oder zumindest … ich handle verantwortungsvoll, selbstverständlich.«
    Ich schweige. Eben habe ich der Lehrerin meines Sohnes Details meiner Kondomnutzungsgewohnheiten anvertraut. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie es dazu kommen konnte.
    »Jedenfalls …«, füge ich mit heiterer Verzweiflung hinzu. »Also … die stecke ich jetzt mal weg. Und benutze sie. Für … den einen oder anderen Zweck.«
    Hastig stopfe ich die Kondome wieder in meine Tasche, lasse einen Pleasuremax fallen und stürze mich darauf, bevor irgendein Siebenjähriger ihn findet. Alle anderen Mütter starren mich an, mit offenen Mündern, als wären sie eben Zeugen eines Autounfalls geworden.
    »Hoffentlich wird die Schulversammlung lustig. Ich wünsche dir einen schönen Tag, Noah.« Mit einem Kuss reiche ich ihm den Heißluftballon, dann mache ich auf dem Absatz kehrt und marschiere schnaufend davon. Ich warte, bis ich auf der Straße bin, dann rufe ich Barnaby über die Freisprechanlage an.
    »Barnaby.« Ich lege sofort los. »Du glaubst nicht, was Daniel sich eben geleistet hat. Noah hatte ein Schulprojekt, von dem mir Daniel kein einziges Wort gesagt hat …«
    »Fliss«, sagt Barnaby geduldig. »Ganz ruhig.«
    »Ich musste Noahs

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