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Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Titel: Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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»›Er ist klug. Er ist originell. Er tötet Menschen im Schlaf. Auf originelle Weise.‹«
    »Meine Güte! Sind Sie immer so …?« Lorcan stutzt und seufzt. »Okay. Wahrscheinlich versuche ich, ihn zu schützen. Ben befindet sich in einer schwierigen Lage. Sein Vater ist gestorben. Die Zukunft der Firma ist ungewiss, und er muss entscheiden, in welche Richtung es weitergeht. Er ist der geborene Zocker, aber es mangelt ihm an Urteilsvermögen. Ich schätze, er hat so was wie eine verfrühte Midlife-Crisis.«
    Eine verfrühte Midlife-Crisis ? Na, super. Genau das, was Lottie braucht.
    »Also kein geborener Ehemann?«, sage ich, und Lorcan schnaubt.
    »Eines Tages vielleicht. Wenn er weiß, wohin die Reise gehen soll. Letzten Monat hat er sich eine Hütte in Montana gekauft. Dann wollte er sich ein Segelboot zulegen und Rennen fahren. Bis dahin drehte sich alles um historische Motorräder. Nächste Woche kommt was anderes. Ich vermute, dass er keine fünf Minuten verheiratet bleibt. Ich fürchte, Ihre Schwester wird die Leidtragende sein.«
    Mir wird ganz schwummrig. »Na, Gott sei Dank ist ja alles abgesagt.«
    »Das haben Sie gut gemacht.« Er nickt. »Nicht zuletzt, weil Ben hier gebraucht wird. Er kann sich nicht schon wieder einfach so aus dem Staub machen.«
    Ich kneife die Augen zusammen. »Was meinen Sie mit ›aus dem Staub machen‹?«
    Lorcan seufzt. »Das hat er schon mal gemacht. Als sein Vater krank wurde, ist er zehn Tage abgetaucht. Es gab einen Riesenaufstand. Wir mussten sogar die Polizei einschalten. Dann war er plötzlich wieder da. Keine Entschuldigung, keine Erklärung. Bis heute weiß ich nicht, wo er war.«
    Unsere Drinks kommen, und Lorcan hebt sein Glas. »Cheers. Auf abgesagte Hochzeiten.«
    »Auf abgesagte Hochzeiten.« Auch ich erhebe mein Glas und nehme einen köstlichen Schluck Gin Tonic, dann kehre ich zum Thema zurück. »Und wieso hat er eine Midlife-Crisis?«
    Lorcan zögert, als wollte er das Vertrauen seines Freundes nicht missbrauchen.
    »Kommen Sie«, dränge ich. »Schließlich bin ich fast mit ihm verwandt.«
    »Stimmt wohl.« Er zuckt mit den Schultern. »Ben und ich haben uns kennengelernt, als wir dreizehn waren. Wir sind zusammen zur Schule gegangen. Meine Eltern wanderten damals nach Singapur aus, und sonst habe ich keine Familie. In den Ferien bin ich ein paarmal bei Ben geblieben und kenne seine Eltern sehr gut. Bens Dad und ich wandern gern. Wanderten , sollte ich wohl sagen.« Er macht eine Pause, schließt die Finger um sein Glas. »Ben kam nie mit. Keine Lust. Und er wollte auch nie was vom Familienunternehmen wissen. Die bloße Vorstellung setzte ihn gewaltig unter Druck. Alle Welt erwartete von ihm, dass er sich nach der Schule seinem Vater anschließen würde, aber das wollte er auf keinen Fall.«
    »Und wie kommt es, dass Sie für die Firma arbeiten?«
    »Ich bin vor einigen Jahren dazugestoßen.« Lorcan lächelt seltsam. »Ich hatte da ein paar … persönliche Probleme. Ich wollte raus aus London, also bin ich zu Bens Dad gefahren, rauf nach Staffordshire. Eigentlich wollte ich nur ein paar Tage bleiben, ein bisschen wandern, den Kopf frei kriegen. Aber irgendwie konnte man mich in der Firma brauchen. Und ich bin geblieben.«
    »Staffordshire?«, frage ich überrascht. »Wohnen Sie denn nicht in London?«
    »Wir haben natürlich Büros in London.« Er zuckt mit den Schultern. »Ich pendle hin und her, ziehe es aber vor, auf dem Land zu sein. Es ist schön da. Die Papiermühlen stehen auf einem alten Gutshof. Die Büros befinden sich im Herrenhaus, dem Wohnsitz der Familie. Es ist denkmalgeschützt. Haben Sie diese BBC -Serie Highton Hall gesehen?«, fügt er hinzu. »Also, das sind wir. Acht Wochen haben die da gedreht. Kleiner Nebenverdienst für uns.«
    »Highton Hall?« Ich starre ihn an. »Wow. Das Haus ist ein Traum. Und gigantisch!«
    Lorcan nickt. »Viele Arbeiter wohnen in kleinen Katen auf dem Gelände. Es gibt Führungen durch das Haus, die Mühlen, die Wälder, wir fördern Naturschutzprojekte in der Gegend. Es ist was ganz Besonderes.« Seine Augen leuchten.
    »Okay.« Ich verdaue das alles. »Also haben Sie angefangen, für die Firma zu arbeiten, während Ben kein Interesse daran hatte.«
    »Bis sein Vater krank wurde und er sich mit der Tatsache auseinandersetzen musste, dass er den ganzen Laden erben würde«, sagt Lorcan barsch. »Bis dahin hat er sich alle Mühe gegeben, die Firma zu meiden. Er hat sich in der Schauspielerei versucht, als

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