Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)
uns, Ihnen unser einmaliges Premium-Deluxe-Flitterwochen-Paket präsentieren zu dürfen.« Nico strahlt mich an. »Ein eigener Butler wird rund um die Uhr für Sie da sein. Sie dürfen sich an kostenlosen Behandlungen im privaten Wellnessbereich Ihrer Suite erfreuen. Ich werde Ihnen persönlich zu jeder Zeit zur Verfügung stehen. Kein Wunsch ist mir zu groß oder zu klein!«
»Danke.« Unwillkürlich erwidere ich sein Lächeln, weil er so charmant ist.
»Ihre Flitterwochen sind eine ganz besondere Zeit. Ich – Nico – werde persönlich dafür sorgen, dass es ein einmaliges Erlebnis wird.« Er faltet die Hände. »Das Sie nie vergessen werden.«
»Okay, fertig.« Ben fügt einen letzten Punkt hinzu und gibt das Formular zurück. »Können wir jetzt auf unser Zimmer? Wo ist es?«
»Ich werde Sie höchstselbst dorthin begleiten!«, verkündet Nico. »Kommen Sie hier entlang, zu Ihrem persönlichen Fahrstuhl hinauf ins Penthouse!«
»Wir haben unseren eigenen Fahrstuhl?« Ich werfe Ben einen Blick zu. Ich sehe ihm an, was er denkt. Dasselbe wie ich.
Im Lift gebe ich mir alle Mühe, gefasst zu wirken, aber ich sehe, dass Ben meinen Rock mustert. Er wird gleich zur Sache kommen. Es dürfte keine dreißig Sekunden dauern, und danach werden wir es gleich noch mal machen müssen, und dann vielleicht was essen, und dann – ganz langsam – fangen wir wieder von vorn an …
»Da wären wir!« Mit einem Ping öffnen sich die Fahrstuhltüren, und Nico führt uns vergnügt in eine Lobby mit Marmorboden und dunkel getäfelten Wänden. »Die Oyster Suite. Sie wurde erst kürzlich von Condé Nast Traveller zur Top-Honeymoon-Suite gewählt. Bitte nach Ihnen.«
»Wow«, hauche ich, als er die Tür aufwirft. Fliss hatte recht: Es ist unglaublich. Die ganze Suite ist wie eine Grotte angelegt, mit Säulen und niedrigen Ottomanen und Statuen von griechischen Göttern auf Sockeln. Nicht so schön ist, dass aus dem Fernseher die Teletubbies plärren. Ich konnte die Teletubbies noch nie leiden, schon damals, als ich mir beim Babysitten mit Noah zwanzig Folgen davon ansehen musste. Wer hat diesen Schwachsinn bloß angestellt?
»Könnten wir das bitte ausmachen?«, frage ich.
»Selbstverständlich, Madam. Lassen Sie mich Ihnen vorher noch die weiteren Annehmlichkeiten vorführen. Außer dem Fahrstuhlzugang gibt es noch einen richtigen Eingang.« Nico schreitet zügig über den Marmorboden durch die verschiedenen Räume. »Hier haben wir das Badezimmer mit der Regendusche. Hier ist Ihr privater Wellnessraum, Küche mit Personalzugang, kleine Bibliothek. Wohnzimmer mit Kinoleinwand …«
Ich versuche, Interesse vorzutäuschen, während er demonstriert, wie man den DVD -Player bedient. Aber ich bin ganz hibbelig vor Verlangen. Wir sind tatsächlich da. In unserer Honeymoon-Suite. In unserer Hochzeitsnacht. Und sobald dieser Typ sein Sprüchlein aufgesagt hat und geht … in wenigen Sekunden, vielleicht … wird Ben mir meinen Rock vom Leib reißen, und ich werde ihm sein Hemd vom Leib reißen, und … Oh Gott, ich kann nicht länger warten …
»Die Minibar befindet sich in diesem Schrank und funktioniert über einen elektronischen Sensor.«
»Aha.« Ich bringe ein höfliches Nicken zustande, aber mein ganzer Körper vibriert vor Lust. Ich will nicht wissen, wie die blöde Minibar funktioniert. Hör endlich auf zu quatschen und lass uns allein, damit wir vögeln können.
»Und hier hindurch befindet sich das Schlafzimmer.« Nico öffnet eine Tür. Erwartungsvoll trete ich vor – und bleibe entsetzt stehen.
»Was soll das denn?«, höre ich Ben neben mir rufen.
Das Zimmer ist groß und eindrucksvoll, mit einer gläsernen Kuppel. Allerdings stehen unter der Kuppel zwei Einzelbetten.
»Ich … äh …« Ich bin so verblüfft, dass ich kaum ein Wort herausbekomme. »Bett.« Ich wende mich zu Ben und zeige mit dem Finger. »Die Betten.«
»Ja, das sind die Betten, Madam.« Mit stolzgeschwellter Brust deutet Nico auf die beiden Einzelbetten. »Hier ist das Schlafzimmer.«
»Ich weiß, dass das Betten sind!« Ich schnappe nach Luft. »Aber wieso sind es Einzelbetten?«
»Auf der Website ist ein riesiges Kingsize-Bett abgebildet.« Ben übernimmt. »Ich habe es selbst gesehen. Wo ist das geblieben?«
Die Frage scheint Nico zu verblüffen. »Wir bieten für diese Suite verschiedene Schlafoptionen an. Die letzten Gäste haben offenbar zwei Betten bestellt. Das sind sehr gute Betten.« Er klopft auf eines. »Feinste
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