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Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Titel: Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James McGee
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konnte, was er tat. Das Gefühl von Klaustrophobie war fast überwältigend.
    Er sah, dass entlang der Schotten mehrere Laternen hingen, die aber nicht angezündet waren.
    »Wir versuchen, Kerzen zu sparen«, erklärte Murat. »Außerdem brennen sie hier unten nicht besonders gut; zu viele Menschen, nicht genügend Sauerstoff.«
    Einen Moment dachte Hawkwood, der Dolmetscher mache einen Witz, aber dann sah er, dass es Murat ernst war.
    Das Licht reichte gerade aus, dass Hawkwood die Haken und Klampen an den Balken erkennen konnte, an denen die Hängematten befestigt wurden. An vielen der Haken hingen Gegenstände; keine Hängematten, sondern Säcke und Kleidungsstücke, die an riesige Samenkapseln erinnerten.
    Murat folgte seinem Blick. »Die Langzeitgefangenen gewöhnen sich an einen bestimmten Platz. Sie markieren ihr Territorium. Sie können jeden freien Haken nehmen. Es werden oben und unten Hängematten aufgehängt, also wird für Sie beide Platz sein. Am besten ist es, Sie hängen sie jetzt schon auf. Die anderen Hängematten sind noch auf dem Vorderdeck, dort werden sie jeden Morgen hingebracht und verstaut. Wenn die abends zurückkommen, können Sie sich hier nicht mehr bewegen. Jeder hat etwa sechs Fuß Platz. Nachts sind vierhundert von uns hier eingepfercht. Sie sind neu, deshalb können Sie nicht groß wählen. Wenn Sie eine Weile hier sind, bekommen Sie vielleicht einen Dauerplatz an einem Fenster.
    »Wie lange sind Sie schon hier?«, fragte Hawkwood.
    »Zwei Jahre.«
    »Und wie dicht sind Sie an den Fenstern?«
    Murat lächelte.
    »Was ist, wenn wir schon jetzt einen Platz dort haben wollen?«, sagte Lasseur. Es war klar, was er meinte.
    Vierhundert Mann?, dachte Hawkwood.
    »Das dürfte etwas kosten«, sagte Murat ohne zu zögern. Er wusste, was Hawkwood dachte. »Schätzen Sie sich glücklich. Sie hätten auf dem Orlopdeck landen können. Dort unten sind vierhundertfünfzig, und es ist längst nicht so geräumig wie hier.«
    »Wie viel?«, fragte Lasseur.
    »Für zwei Louis kann ich Ihnen einen Platz bei einer Geschützöffnung besorgen. Für zehn, eine Koje in der Kabine des Commanders.«
    »Die Geschützöffnung reicht«, sagte Lasseur. »Vielleicht unterhalte ich mich später mal mit dem Commander.«
    Mit zusammengekniffenen Augen sah Murat Hawkwood an. »Und Sie?«
    »Wie viel in englischem Geld?«
    »Es kostet zwei Pfund.« Der Dolmetscher musterte sie beide. »Bar. Kredit gibt’s nicht.«
    Hawkwood nickte.
    »Warten Sie hier«, sagte Murat und verschwand.
    Lasseur sah sich um. »Ich war mal auf einem Sklavenschiff, vor Mauritius. Das konnte einem auch den Magen umdrehen. Aber das hier ist fast noch schlimmer.«
    Hawkwood glaubte ihm ohne weiteres.
    Lasseur war Privateer gewesen, Kapitän auf einem Kaperschiff. Diese Schiffe hatten die Franzosen über Hunderte von Jahren benutzt. Sie wurden durch private Gelder finanziert, und es war eine der Maßnahmen gewesen, mit der Bonaparte den Beschränkungen durch die britische Blockade begegnen konnte. Im Laufe der letzten Jahre war ihre Anzahl rückläufig, ein Ergebnis der britischen Dominanz auf den Meeren nach der Schlacht von Trafalgar.
    Die enge Beziehung zu Lasseur war Ludds Vorschlag gewesen, obwohl die einleitende Strategie Hawkwoods Idee war.
    »Ich brauche jemanden, der von meiner Person ablenkt«, hatte er zu James Read und Ludd gesagt. »Wenn ich dort aufkreuze und gleich anfange, verfängliche Fragen zu stellen, geht es mir wie Ihrem Mann Masterson. Das kann ich nur vermeiden, wenn ich mich im Schatten eines anderen verstecke. Ich muss mich mit einem echten Gefangenen verbünden, jemand, der für mich arbeitet, so dass ich unter seinen Rockschößen mit hineinschlüpfen kann. Sie sagten, Sie würden mich nach Maidstone schicken. Suchen Sie mir dort jemanden aus, der sich dafür eignet.«
    Einen Tag vor seiner Ankunft im Gefängnis hatte Ludd sich mit Hawkwood getroffen.
    »Ich glaube, ich habe Ihren Mann«, sagte Ludd. »Ein Privateer namens Lasseur. Wurde nach einem Gefecht mit einer britischen Patrouille vor Kap Gris-Nez festgenommen. Der freche Kerl hat danach zweimal versucht, vom Schiff zu türmen; er hatte sogar den Nerv, noch während seines Transfers nach Ramsgate einen Ausbruchsversuch zu machen. Wenn jemand eine Fluchtmöglichkeit sucht, dann er, darauf können Sie sich verlassen. Er hat geprahlt, dass kein englisches Gefängnis ihn halten kann. Halten Sie sich an den, und das Problem dürfte schon halb gelöst sein.«
    Die

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