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Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Titel: Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James McGee
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sind.«
    Hawkwood überlegte, welcher Art dieses »ruhige Gespräch« wohl gewesen sein mochte, das Jago mit dem Wirt geführt hatte.
    »Aber wie hast du denn hierhergefunden?«, fragte Hawkwood.
    »Kennst du einen Mann namens Higgs?«
    Jess Flynn sah hoch.
    »Der Totengräber«, sagte Hawkwood.
    Jago nickte. »Genau der. Abraham sagte, das sei der nächste in der Reihe. Ich stöberte ihn in seinem Pub auf; dem Blind Hog – eine ziemlich miese Spelunke. Zuerst wollte er nicht so recht raus mit der Sprache, aber es ist schon beachtlich, wie ein paar Gläser Grog die Zunge lösen, wenn er erstmal in der richtigen Stimmung ist.«
    Hawkwood entnahm Jagos Gesichtsausdruck, dass sich die »richtige Stimmung« vielleicht erst eingestellt hatte, nachdem Jago Higgs’ Kronjuwelen etwas fester gedrückt hatte, oder dass die Drohung geholfen hatte, ihm seine restlichen Finger auch noch abzuschneiden.
    »Unser Asa«, sagte Jago, »erzählte uns allen möglichen Klatsch, wie er den Yankee und den Franzosen erst hierhergebracht hatte und anschließend zu Ezekiel Morgans Anwesen. Und, was noch viel interessanter war, dass Morgan jetzt sogar eine Belohnung ausgesetzt hatte für den Yankee und seinen Kumpel, weil er eigentlich gar kein Yankee war, sondern’n verdammter Runner!
    Dann erzählte er mir von’nem Trinkgelage, das er mit’nem Arschkriecher namens Tyler hatte. Anscheinend war Tyler ganz Ohr, als er hörte, dass Morgan dem Runner und dem Franzosen ans Leder wollte. Faselte davon, dass es dem Froschfresser ganz recht geschieht, weil er sich an unsere Frauen ranmacht.«
    Lasseur und Jess Flynn sahen sich an.
    »Higgs dachte, Tyler könnte eine bestimmte Frau gemeint haben, weil es doch die Farm seiner Schwägerin war, auf der die beiden untergebracht waren. Er sagte, als er euch beide abholte, hatte er den Eindruck, dass sich die Witwe und der Captain inzwischen ein bisschen nähergekommen waren, als es zwischen Wirtin und Untermieter üblich war, wenn du verstehst, was ich meine. Und das brachte mich auf einen Gedanken: Wenn ich auf der Flucht wäre und mich irgendwo verstecken wollte, wohin würde ich gehen? Dahin, wo ich ein freundliches Gesicht antreffen würde, genau. Also dachte ich, dass ich Mrs. Flynns Farm vielleicht mal einen Besuch abstatten sollte, auch wenn’s nicht mehr bringen würde als nur zusätzliche Information. Wie sich’s herausstellte, war es’ne gute Idee. Aber wenn wir den Hund nicht gehört hätten, hätten wir euch vielleicht nicht gefunden. Wir wollten gerade wieder gehen.«
    Also hatte Higgs auch gesehen, wie Lasseur and Jess Flynn sich beim Abschied berührt hatten, dachte Hawkwood. Eine so unbedeutende Geste, die zu unvorstellbaren Konsequenzen geführt hatte.
    »Nathaniel …«
    Jago drehte sich um. Es war Garvey. Er war allein, sein Gesicht war düster. »Komm mal mit, ich glaube, du solltest dir das ansehen.«
    Jago, Hawkwood und Lasseur ließen Jess bei Tom Gadd und gingen mit Garvey zur Scheune.
    Micah hatte eine Laterne gefunden. Er hielt sie hoch, so dass alle sehen konnten.
    Die Leichen waren mit Stroh bedeckt. Es waren sechs; drei lagen mit dem Gesicht nach oben, die anderen lagen auf dem Bauch.
    »Das ist Tyler«, sagte Hawkwood und deutete auf eine der Leichen.
    Tylers Mund war noch immer weit offen, genau wie seine Augen; ein Mann, der vom Tod überrascht worden war. Beim Licht der Laterne hatte sein Gesicht die Farbe von ranzigem Käse.
    »Kennst du die, Jethro?«, fragte Jago.
    Garvey sah hinunter auf die Leichen und nickte grimmig.
    Hawkwood fragte sich, was Jago mit »mein Vertreter in dieser Gegend« gemeint hatte.
    »Ich nehme an, das geht alles auf euer Konto«, sagte Jago. »Willst du mir etwas darüber erzählen?«
    »Später«, sagte Hawkwood.
    »Sie haben die Pferde auch dagelassen«, sagte Lasseur. Er stand vor dem Scheunentor und sah hinüber zur Koppel.
    »Warum haben sie das wohl gemacht?«, fragte Jago.
    »Weil sie es eilig hatten«, sagte Hawkwood. »Wahrscheinlich wollten sie später zurückkommen und sie holen.«
    »Wer ist ›sie‹?«, fragte Jago.
    »Ein Mann namens Pepper und drei Überlebende seiner Bande.«
    Garvey sah ihn an.
    Im Wald schrie eine Eule.
    Jago sagte: »Meinst du Cephus Pepper?«
    »Du kennst ihn?«
    »Ich habe von ihm gehört. Warum sollten die es so eilig haben?«
    »Sie hatten einen Termin.«
    »Mit wem?«
    »Mit Morgan«, sagte Hawkwood.
    »Gibt’s da noch was, was du mir noch nicht erzählt hast?«, fragte Jago.
    »Sehr viel, aber

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