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Das Höllenventil Kommissar Morry

Das Höllenventil Kommissar Morry

Titel: Das Höllenventil Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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und nimm das Gespräch an, damned!" sagte der Mann im Pullover.
    Die Frau erhob sich und schlurfte zum Telefon. Sie hob den Hörer ab. „Ja?" Dann wanderte ihr Blick zu Jerry. „Hm! Er ist angekommen. Ja. Bitte? Nee, ich will es ihm sagen, Gibt es keine andere Möglichkeit? So'n Mist! Also gut. Wie du meinst. Wiederhören!"
    Sie hing auf und kam an den Tisch zurück. „Johnson war am Apparat", sagte sie und setzte sich. „Die Maschine ist kaputt."
    „Das merkt er jetzt erst?" fragte Jerry wütend. „Was soll denn nun werden?"
    „Er meint, das Unternehmen würde sich nur um vierundzwanzig Stunden verschieben."
    „Ich muß aber morgen in New York sein!" erklärte Jerry ungehalten.
    „Das wird sich kaum machen lassen. Es sei denn, du überläßt das Mädchen uns", meinte der Mann im Pullover.
    „Da bleibe ich schon lieber", meinte Jerry.
    Der Mann im Pullover lachte. „Du machst mir Spaß! Die hübsche Helen wird ja doch bald von anderen übernommen."
    „Was außerhalb dieses Landes geschieht, interessiert mich nicht mehr."
    „Eine bequeme Moral", meinte der Mann ün Pullover.
    „Du hast's nötig, von Moral zu reden!" höhnte Jerry. Er wischte sich über den Mund und drückte dann die Zigarette im Ascher aus. „So, jetzt möchte ich was Vernünftiges trinken!"
    „Nehmen Sie doch den Wein!" spöttelte Mrs. Bard. „Danach können Sie gut schlafen."
     
    6
     
    Helen erwachte am nächsten Morgen mit einem heftigen Druck auf Stirn und Schläfen. Sie richtete sich benommen im Bett auf und blickte sich im Zimmer um. Ganz allmählich kehrte die Erinnerung zurück. Die Vorhänge waren noch zugezogen.
    Helen schaute auf die Uhr. Es war schon kurz vor Zehn. Die Schiebetür zum Nebenzimmer war geschlossen.
    „Hallo?" rief sie.
    Keine Antwort erfolgte. Sie stand auf und schlüpfte in den Morgenmantel. Dann öffnete sie die Schiebetür. Jerry lag nicht im Bett. Er hatte das Zimmer schon verlassen. Helen ging ins Bad und duschte sich. Die Kopfschmerzen blieben. Zehn Minuten später ging sie in einem gelbseidenen Sommerkleid nach unten.
    Jerry saß im Gastraum. Er schaute von der Zeitung hoch, als sie hereinkam. „Morgen, Liebling! Gut geschlafen? Ich wollte dich nicht stören! Wie geht es dir?"
    „Ich habe Kopfschmerzen."
    „O, das tut mir leid." Jerry faltete die Zeitung zusammen und schob sie in die Jacketttasche. „Mrs. Bard wird dir gleich ein sagenhaftes Frühstück machen. Das wird den Kopfschmerz vertreiben."
    „Ich hoffe, du behältst recht“, meinte Helen und setzte sich zu Jerry an den Tisch. „Du siehst blendend aus!" stellte sie fest.
    „Vielen Dank, ich habe prächtig geschlafen. Wie in Abrahams Schoß."
    Helen legte die Stirn in Falten. Der Drude wollte nicht nachlassen. „Ich glaube, der Wein war verdorben."
    „Aber Liebling! Ich habe ihn doch auch getrunken!" meinte Jerry.
    „Du hast die Flasche geleert?"
    „Bis auf den letzten Tropfen!" behauptete er.
    „Dann muß mir etwas anderes nicht bekommen sein", sagte Helen seufzend.
    Mrs. Bard erschien in einer weißen, gestärkten Schürze. „Guten Morgen, meine Herrschaften. Darf es zum Frühstück etwas Besonderes sein?"
    „Fahren Sie nur tüchtig auf! Besonders Ham und Eggs und viel Orangensaft", sagte Jerry.
    „Möchten Sie etwas kaltes Huhn? Oder Geflügelleberpastete?" fragte die Frau und blickte Helen lächelnd an.
    „Ja, gern! Ich habe wirklich Appetit!" Mrs. Bard nickte und verschwand. Helen blickte Jerry an. „Was gibt es neues?" fragte sie.
    Er schaute sie verblüfft an. „Neues?"
    Helen lachte. „So ganz munter scheinst du nicht zu sein. Du hast doch die Zeitung gelesen, als ich hereinkam!"
    „Ach so. Nichts von Bedeutung."
    „Hat man den Kinomörder gefaßt?"
    „Wie kommst du denn darauf? Ach, ich verstehe. Du kannst nicht vergessen, was deinem hochverehrten Milton zugestoßen ist, was?"
    „Sei nicht albern!" sagte Helen. „Darf ich mal einen Blick in die Zeitung werfen?"
    „Na, hör mal!" protestierte er. „Du wirst doch nicht im Stil eines alten Ehepartners vor und während des Frühstücks die Zeitung lesen wollen?"
    „Entschuldige, bitte", lachte Helen. „Du hast recht."
    Er stand auf und öffnete das Fenster. „Ein herrlicher Morgen! Und diese Aussicht!"
    Helen hob die Nase und schnüffelte. „Ich rieche Wasser."
    „Das ist der Fluß", sagte Jerry. „Er führt direkt am Haus vorbei. Das Hotel hat sogar
    einen richtigen Anleger. Viele der Gäste kommen mit Ihren Jachten den Fluß herauf."
    „Wo sind diese

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