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Das höllische Ich

Das höllische Ich

Titel: Das höllische Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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können.«
    »Das wäre mein nächster Vorschlag gewesen.«
    »Und wo finden wir ihn?«
    »Hier in der Staatsanwaltschaft«, teilte sie uns mit. »Ich wollte ihn stets in meiner Nähe haben.«
    »Sehr gut.«
    Ich hatte es auf meinem Platz nicht mehr ausgehalten. Das lange Sitzen war nicht mein Fall. Außerdem waren die Stühle nicht eben die bequemsten. Deshalb ging ich auf und ab. Überlegte dabei und kam immer wieder zu dem Entschluss, dass Lou Ganzaro ein Doppelleben geführt haben musste, von dem nur er etwas gewusst hatte.
    Seine eigene Tat konnte er sich nicht erklären. Viele Fachleute hätten es für eine Ausrede gehalten, besonders dann, wenn von einer fremden Macht die Rede war.
    Ich dachte anders darüber. Es musste nicht unbedingt Saladin, der Hypnotiseur, gewesen sein, der dafür gesorgt hatte. Es gab noch genügend andere Möglichkeiten in einer Welt, die nicht nur aus dem Sichtbaren bestand, sondern auch von Mächten regiert und beeinflusst wurde, die jenseits davon lagen.
    Da konnte der Teufel seine Hände im Spiel haben, denn auch er und seine Helfer waren sich für viele Angriffsvarianten auf Menschen nicht zu schade.
    Ich war mit meinen Überlegungen fertig und blieb an der Schmalseite des kleinen Konferenztisches stehen.
    »Bist du zu einer Lösung gekommen, John?«, fragte mich die Staatsanwältin.
    »Zu keiner klaren.«
    »Aber?«
    Meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Ich gehe mal davon aus, dass er die Wahrheit gesprochen hat. Und zwar ist es die Wahrheit in seinem Sinne gewesen.«
    »Das heißt, du glaubst ihm?«, fragte Suko.
    »Zu einem hohen Prozentsatz. Es ist aber für mich sehr wichtig, dass ich einige Sätze mit ihm sprechen kann. Ich möchte ihn beobachten und aus seinem Munde hören, wie er diese Tat sieht.«
    Purdy Prentiss lachte. »Da musst du dann schon verdammt gut sein, John. Erinnere dich. Unsere Psychologen sind an ihm verzweifelt. Sie konnten die Schale nicht aufbrechen.«
    »Ich werde es trotzdem versuchen.«
    »Wie du willst.«
    Ich tippte sie an. »Hast du das nicht auch gewollt, als du uns hergelockt hast?«
    Purdy lächelte. »Ich habe es gehofft. Doch nun läuft alles so, wie ich es mir vorgestellt habe.«
    »Raffiniert bist du schon immer gewesen.«
    »Und wo müssen wir hin?«
    Sie deutete mit dem Daumen gegen den Fußboden.
    »Doch nicht in die Hölle?«
    »Nein, so weit nicht.«
    »Das ist gut.«
    Auch Suko war aufgestanden. Er reckte sich und sagte: »Eigentlich hätte John jetzt schon auf der Matte liegen müssen. Du glaubst gar nicht, was er dir zu verdanken hat, Purdy.«
    »Wieso?«
    »Nichts«, sagte ich. »Hör einfach nicht auf ihn. Das ist am allerbesten.«
    »Wie du meinst...«
    ***
    Man brachte die Gefangenen wie auch beim Yard unter der Erde in die dort zur Verfügung stehenden Zellen. Es war immer eine Welt für sich, ebenso wie die Räume in einer Pathologie, obwohl man sich in diesem Betongang rein von der Psyche her wohler fühlen konnte. Hier wurde man wenigstens nicht von irgendwelchen Leichen erwartet, die auf Tischen lagen und aus starren Augen gegen die Decke glotzten.
    Die Staatsanwältin war hier bekannt. Trotzdem begleitete uns ein breitschultriger Wächter zu Ganzaro’s Zelle.
    »Wir haben ihn ziemlich weit hinten untergebracht«, erläuterte er.
    »Wie hat er sich benommen?«, fragte ich.
    Der Wärter lachte. »Er war sanft wie ein Lamm, das kann ich beschwören. Da habe ich schon ganz andere Typen erlebt. Wenn er seine Mahlzeiten bekommt, bedankt er sich höflich, und ich kann mir auch jetzt kaum vorstellen, was er getan hat. Wenn ich ihn mir anschaue, dann kann ich sehr gut an einen Justizirrtum glauben.«
    »Nicht immer sehen Killer wie Killer aus«, verbreitete ich die alte Binsenweisheit.
    »Da sagen Sie was, Sir.«
    Das Licht an der Decke war kalt, aber nicht zu grell, denn die Lampen standen recht weit auseinander. Es gab keine Gittertüren. Diese hier waren aus dickem Holz gefertigt, und die Schlösser sahen aus, als würden sie eine Ewigkeit halten.
    Der Wärter schloss auf und meldete uns als Besuch an. Er musste laut Vorschrift die Zellentür wieder schließen, übergab Suko allerdings einen Zweitschlüssel.
    »Den bekommt auch nicht jeder«, flüsterte ich ihm zu.
    »Das sieht man ja an dir.«
    »Und so etwas will mein Freund sein.«
    Purdy Prentiss hatte die Schwelle bereits hinter sich gelassen. Wir schoben uns ebenfalls in den nicht eben großen Raum. Durch ein Gitter unter der Decke wurde er mit Frischluft

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