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Das Horror-Hirn

Das Horror-Hirn

Titel: Das Horror-Hirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zugleich auf.
    So geriet er in eine Schräglage hinein, in der er auch blieb. Ich bekam alles nur schattenhaft mit. Wegen der Lichtverhältnisse blieben mir die Einzelheiten verborgen, aber die andere Seite war mit ihrer Arbeit sehr zufrieden.
    Zuletzt wurde noch ein Tuch von dem kantigen Gegenstand weggezogen. Ich konnte ihn besser sehen, und er erinnerte mich an einen schräg nach hinten gekippten Sarg, von dem aus die Sonden, Drähte oder Schläuche zu mir hin führten und an meinem Kopf die Verbindungsenden gefunden hatten.
    Den Inhalt des Sarges sah ich nicht. Aber es gab ihn. Er schimmerte durch die Scheibe. Ein grober Umriss. Leicht gerundet. Das war alles, was ich erkannte.
    Der zweite Mann ging zur Tür. Falco kam noch einmal zu mir. »Es ist alles wunderbar vorbereitet, Sinclair. Perfekt. Du kannst dich wirklich freuen.«
    »Warum sollte ich das?«
    »Weil nicht jedem die Chance geboten wird wie dir. Aber du wirst nicht der einzige bleiben, warte es ab.« Er lachte kurz auf und schlug mit der flachen Hand gegen meine Brust. Es war die vorläufig letzte Berührung zwischen uns beiden, denn er drehte sich um und ging mit schnellen Schritten auf die Tür zu, wo sein Kumpan stand und auf ihn wartete. Beide verschwanden.
    Mit einem dumpfen Knall fiel die Tür wieder zu, und abermals legte sich die Dunkelheit über den Raum...
    ***
    »Du siehst aber schlimm aus«, sagte Shao.
    »Meinst du?«
    »Schau mal in den Spiegel.«
    Suko winkte ab. »Ich weiß, aber ich habe auch eine verfluchte Nacht hinter mir.«
    »Das habe ich gemerkt.«
    »Wieso?«
    Shao schenkte Suko und sich Tee ein. »Du warst kaum in der Lage, für fünf Minuten auf einer Stelle liegen zu bleiben. Es war schlimm. Du hast dich immer wieder von einer Seite zur anderen gewälzt, gestöhnt, manchmal geflucht, bist sogar aufgestanden und...«
    »Ja, ja, ich weiß. Es war eben die Sorge um John. Verdammt, sie haben ihn entführt. Niemand weiß, wo er steckt. Da kann man doch durchdrehen, verflucht!«
    Shao gab ihm Recht und sagte dann: »Du solltest trotzdem deinen Tee trinken. Er wird dich beruhigen.«
    »Mal sehen.« Suko probierte ihn. Von Shao wurde er beobachtet, und sie sah sofort, dass er mit den Gedanken nicht bei der Sache war. Auch während des Essens nicht, das er nicht genießen konnte. Er aß einfach nur, weil die Sachen dort standen.
    »Dieses Müsli hat dir sonst immer gut geschmeckt, Suko.«
    »Ich weiß. Nur heute nicht. Ich kann nicht, verflucht! Es geht mir gegen den Strich, dass ich nicht weiß, wo sich John aufhält. Wie oft habe ich in der Nacht daran gedacht, dass er schon tot sein kann.«
    »Das ist möglich.«
    Suko war über die Bemerkung entsetzt. »Und das sagst du so einfach?«
    »Ja, warum nicht? Aber es ist nicht wahrscheinlich. Du musst mal versuchen, wieder logisch und normal zu denken. Wenn sie John hätten töten wollen, dann hätten sie es einfacher haben können. Sie haben es nicht getan. Stattdessen haben sie ihn gekidnappt und Glenda niedergeschlagen. Also haben sie mit ihm noch etwas vor. So einfach ist das.«
    Suko hatte sich mit seinem Müsli beschäftigt und auch normal gegessen. Er nickte jetzt. »Ich denke auch, dass es stimmt«, sagte er. »Sie haben etwas mit ihm vor. Er wurde verschleppt und wird jetzt irgendwo gefangen gehalten. Da Sir James noch nicht angerufen hat, ist die nächtliche Fahndung nach ihm im Sande verlaufen. Es wird eine verdammte Sucherei werden, Shao, darauf kannst du dich verlassen. Ich weiß nicht einmal, wo ich ansetzen muss. Glenda hat die beiden Täter nicht erkennen können, weil sie maskiert gewesen waren, und sie hat auch nicht das Fahrzeug gesehen, mit dem sie kamen. Das ist ein verdammter Mist, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Ja.«
    Suko schob den fast leeren Teller zur Seite. »Besonders nervt es mich, dass ich nicht weiß, was man mit ihm Vorhaben könnte. Da gibt es tausend Dinge, die mir durch den Kopf gingen, doch zu einem Resultat bin ich nicht gekommen.«
    »Asmodis?«, fragte Shao.
    Suko zuckte mit den Schultern.
    Shao wollte noch einige andere Namen aufzählen, aber ihr Freund winkte ab. »Das hat keinen Sinn, wenn wir uns hier den Kopf zerbrechen. Wir müssen es hinnehmen. Ich habe ja auch hin und her überlegt. Was du sagen wolltest, ist mir auch durch den Kopf gegangen, und irgendwo hat sich dann auch ein Ergebnis herauskristallisiert.«
    »Sag es!«
    »Es kann sein, dass hinter der Entführung keine dämonischen Aktivitäten stecken.«
    »Nicht schlecht gedacht.

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