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Das Horror-Hirn

Das Horror-Hirn

Titel: Das Horror-Hirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kaum aus, um mehr erkennen zu können als bleifarbene Gräue.
    Er konnte auch nicht sagen, wie lange sie unterwegs waren. Die Erinnerung war mit dem Verlassen des Restaurants erloschen. Es war einfach alles zu schnell gegangen. Dieser Überfall hatte ihn wie der Blitz aus heiterem Himmel getroffen. Er konnte sich noch an das Geschäftsessen erinnern, das war aber auch alles.
    Der Superintendent glaubte nicht, dass hinter dieser Aktion die Personen steckten, mit denen er dienstlich essen war. Sie hätten gar kein Motiv gehabt. Zudem musste er daran denken, dass auch John Sinclair verschwunden war.
    Irgendjemand war dabei, die kleine Abteilung außer Kraft zu setzen. Erst John Sinclair, dann Sir James, es fehlte nur noch Suko. Er hoffte, das man ihn nicht erwischt hatte.
    Sir James lag auf der Seite. Die Brille hatte er bei der Aktion nicht verloren. Sie klemmte noch auf seiner Nase, war aber bei der Aktion zur Seite gerutscht und hing nur noch mit einem Bügel. Der ältere Mann rollte sich auf den Rücken. Er trug nur den Anzug. Den Mantel hatte man ihm ausgezogen. Das Handy war ebenfalls verschwunden. Er rückte die Brille wieder zurecht, mehr sehen konnte er in der Dunkelheit trotzdem nicht. Nach wie vor war er gefangen und auch zu schwach, um sich selbst zu befreien.
    Am meisten ärgerte es ihn, dass er nicht wusste, wer hinter dieser Aktion steckte. Dass eine Gruppe oder irgendjemand einmal den Plan fasste, die kleine Abteilung beim Yard auszuschalten, dazu hatte es irgendwann kommen müssen. Das war allen klar gewesen. Diesmal schien es so weit zu sein.
    Sir James blieb ruhig liegen. Er wollte sich erholen, doch der Belag der Straße hatte sich in den letzten Sekunden stark verändert. Es gab Buckel und Schlaglöcher, die von der Federung nicht geschluckt werden konnten.
    Alle Unebenheiten bekam er mit, und jedes Mal stachen Schmerzen durch seinen Kopf. Er musste die Zähne zusammenbeißen, konnte sich nicht mehr auf seine Überlegungen konzentrieren und rutschte dann nach vorn, als der Wagen plötzlich stoppte.
    Sie waren am Ziel. Sir James ging einfach davon aus, ohne Beweise zu haben. Er hörte sich selbst atmen und wartete zunächst ab, was passieren würde. Er überlegte, ob er sich bewusstlos stellen sollte oder nicht. Es hatte keinen Sinn, wenn er es versuchte. Die Entführer würden ihm das nicht abnehmen.
    Sein Gehör hatte nicht gelitten. Sir James bekam mit, dass zwei Männer den Wagen verließen, denn es fielen zwei Türen zu. Sekunden später schon drang helleres Licht durch die hintere Tür, und kräftige Hände zogen Sir James auf den Ausgang zu.
    Gesprochen wurde nicht. Man stellte ihn hart auf die Füße, so dass ihn schwindelte.
    Viel erkennen konnte er nicht. Der Wagen musste in einen Schuppen oder in eine Garage gefahren sein.
    Das Licht war auch nicht eben hell. Es stand noch ein weiteres Auto in der Nähe. Ein dunkler Daimler. Heu- und Mistgabeln waren ebenfalls zu sehen wie ein alter Dreschflegel, der dicht neben einer neu aussehenden Tür stand, die nicht zurück ins Freie führte.
    Gegen die beiden Männer kam Sir James nicht an. Sie waren durchtrainierte Kämpfer, die jeden Widerstand sofort im Keim ersticken würden.
    Der kleinere von ihnen ging zur zweiten Tür, um sie zu öffnen. Er klemmte einen Holzkeil zwischen ihre untere Seite und den Fußboden, damit sie nicht wieder zufiel.
    Dann gingen sie ins Haus. Noch immer war kein Wort gesprochen worden. Durch Gesten und auch durch Drücken wurde Sir James klargemacht, wohin er zu gehen hatte. Anhand der herumliegenden Gegenstände hatte er erkannt, wo er sich aufhielt. Man musste ihn zu einem Bauernhof gebracht haben. Zu einem Gehöft, bestehend aus verschiedenen Bauten, die miteinander verbunden waren.
    Sie gingen weiter. Sir James in der Mitte. Er ärgerte sich darüber, dass es ihm nicht möglich war, normal zu gehen. Die Füße schlurften über den Boden hinweg, und bei jedem Schritt sackten seine Beine leicht ein, so dass er trotz allem froh war, von kräftigen Händen gehalten zu werden.
    Der Geruch war nicht aus seiner Nase gewichen. Er hatte den Eindruck, dass es hier medizinisch roch. Nach Krankenhaus und Klinik. Er ging durch den kahlen Gang mit den alten Steinfliesen und erreichte wieder eine Tür, die von dem kleineren der beiden Männer aufgestoßen wurde.
    Man schob ihn über die Schwelle.
    Der Raum war dunkel. Sir James spürte, dass er recht groß war. Es mochte auch am Klang der Schritte liegen, denn der zweite

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