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Das Hotel (German Edition)

Das Hotel (German Edition)

Titel: Das Hotel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Calaverno
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verschwand, war seine Haut glatt. Als er einen Arm hob, um seine Augen gegen die Sonne abzuschirmen, bemerkte sie, dass er sich auch die Achselhöhlen rasiert hatte.
    «Ziemlich heiß heute», meinte er fröhlich. «Darf ich wenigstens die Flasche öffnen?» Er richtete sich auf und schwang seine langen Beine auf den Boden. Fasziniert starrte Jenny auf seine wohlgeformten Füße. Noch nie war sie einem Mann mit einem so perfekten Körper begegnet. Er verunsicherte und zog sie gleichzeitig auf seltsame Weise an.
    Stumm beobachtete sie, wie er geschickt die Flasche öffnete. Es sprach für eine gewisse Erfahrung, dass er es fertigbrachte, zügig zwei Gläser zu füllen, ohne dass sie überschäumten.
    «Salute! Auf dich, Jenny», sagte er und sah ihr tief in die Augen, während er ihr feierlich eins der Gläser überreichte. «Ich freue mich darauf, dich näher kennenzulernen.»
    Seine Nähe machte sie dermaßen nervös, dass sie beinahe ihren Champagner verschüttet hätte, als er ihr sein Glas hinhielt und auffordernd «Cin cin» murmelte. Mit einiger Konzentration schaffte sie es gerade noch, nicht zu heftig anzustoßen, sondern bloß leicht sein Glas zu berühren. Das kaum hörbare «Pling» klang in ihren Ohren fast wie ein Fanfarenstoß.
    «Würde es dir etwas ausmachen, mich einzucremen?», fragte er harmlos, während er anscheinend besorgt den Kopf verdrehte und seine Schultern inspizierte. Jenny verschluckte sich beinahe an ihrem Champagner.
    «Wie bitte?», krächzte sie und bemühte sich vergeblich, ihre Überraschung zu verbergen.
    «Meine Haut ist ein bisschen empfindlich», erklärte Lou ihr freundlich. «Ich möchte keinen Sonnenbrand riskieren.» Angesichts seiner gleichmäßigen Bräune war das zwar alles andere als wahrscheinlich, aber Jenny kam gar nicht auf den Gedanken, seine Worte zu bezweifeln.
    «Natürlich», beeilte sie sich zu sagen. «Soll ich mal nachsehen, was wir an Sonnencremes dahaben?» Sie glaubte sich zu erinnern, dass Veronika diese Kosmetika in einem besonderen Schränkchen in der Küche aufbewahrte.
    «Nicht nötig», winkte Lou ab und zeigte auf eine wie selbstverständlich neben der Terrassentür abgestellte Reisetasche. «Ich habe meine eigene Lotion dabei.» Mit großen Schritten stakste er über den Rasen und kam gleich darauf mit einer vornehm wirkenden Tube in Aubergineblau und Gold zurück.
    «Echt nett von dir», stellte er fest und legte sich bequem auf den Bauch. «Ich revanchiere mich dann auch. Versprochen.»
    Die Lotion duftete nach Moschus und Mann, Mittagssonne auf mediterranen Kräutern und frischer Meeresbrise. Jenny trat neben ihn und ließ eine ordentliche Portion davon zwischen seine Schulterblätter tropfen. Dann legte sie die Tube beiseite und begann unsicher, die Sonnenlotion mit ihren Handflächen auf seinen Schultern, dem Nacken und dem oberen Teil seines Rückens zu verteilen. Er seufzte wohlig und entspannt.
    Jennys erste Empfindung, als sie ihn berührte, war Überraschung. Überraschung darüber, wie seidig und glatt sich seine Haut anfühlte. Und wie viel Spaß es ihr machte, diese warme Haut zu berühren, sie zu streicheln. Sie griff nach der Tube, gab eine weitere Portion auf seine Oberarme und begann, über ihn gebeugt, seine Arme einzucremen. Er blieb reglos liegen, summte nur hier und da Teile der Songs mit, die etwas dumpf aus den Ohrhörern ihres iPods klangen.
    Jenny griff erneut nach der Tube, drückte einen Klecks Creme auf seinen Steiß. Allmählich begab sie sich auf gefährliches Terrain. Behutsam verstrich sie die Lotion an seinen Hüften, wobei sie ängstlich bemüht war, nicht zu nahe an seine Hinterbacken zu kommen, die sich fest und knackig unter der äußerst knappen Badehose abzeichneten. Ihr Blick hing an ihnen fest, während ihre Hände damit beschäftigt waren, unverfänglichere Stellen einzucremen.
    Aber wie lange sie sich auch oberhalb der dunkelroten Badehose beschäftigte – es kam der Zeitpunkt, an dem sie zu seinen Oberschenkeln wechseln musste.
    Die Muskeln in seinen Schenkeln spannten sich für einen Moment an, als sie die kühle Lotion darauftropfte und begann, sie mit leichten, oberflächlichen Strichen zu verteilen. Lou lag jetzt ganz ruhig. Er hatte zu summen aufgehört. Jenny strich über die Rückseite seiner behaarten Oberschenkel, verharrte kurz bei der zarten Haut der Kniekehlen und cremte dann ziemlich oberflächlich die Waden ein.
    «Fertig», verkündete sie leicht atemlos und setzte sich auf die

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