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Das Hotel

Das Hotel

Titel: Das Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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es dem Berglöwen und dem Rest von Eleanors monströser Brut erleichtern, sie ausfindig zu machen. Doch weder sie noch Mal baten Letti, endlich aufzugeben.
    Wenn es um mein Kind ginge, würde ich auch nicht aufhören.
    Deb hatte keine Ahnung, wie weit sie sich vom Hotel entfernt hatten. Der Wald sah überall gleich aus. Mit dem Licht der aufgehenden Sonne wurde es etwas einfacher, aber nach so vielen Bäumen und Felsen schien alles miteinander zu verschmelzen.
    » Zumindest haben wir eine schöne Aussicht«, sagte Mal und gesellte sich zu Deb. » Schau dir diese Berge an.«
    Deb rollte mit den Augen. » Wenn man einmal einen Berg gesehen hat, hat man alle … Um Gottes Willen!«
    » Was?«
    » Den Berg habe ich schon gesehen. Und zwar genau von hier.«
    Deb hielt inne und blickte sich um. Sie wusste, dass sie diesen Ort ihr ganzes Leben lang nicht vergessen würde.
    Hier hat mich der Berglöwe angegriffen. Hier bin ich mit zwei gebrochenen Beinen durch die Gegend gekrabbelt.
    » Deb, was soll das heißen?«
    » Noch etwas weiter, dann um die Ecke. Der Felsvorsprung.«
    » Der, wo du …«
    » Genau.«
    » Also gibt es eine Straße in der Nähe?«
    Deb schüttelte den Kopf. » Ich hatte einen Jeep und bin einen Pfad entlanggefahren. Der Pfad ist ungefähr drei Kilometer von hier entfernt, aber die Straße noch acht Kilometer.«
    » Elf Kilometer? Das ist eine kleine Wanderung. Glaubst du, dass du den Pfad wiederfindest?«
    » Das muss ich nicht. Nach meinem Unfall hat man eine Ranger-Station auf dem Berg errichtet, von dem ich gestürzt bin. Es könnte sein, dass gerade jemand dort ist. Und wenn nicht, haben sie garantiert ein Radio mit direkter Verbindung zur Hauptzentrale.«
    Mal nickte enthusiastisch. » Dann melden wir uns, und die holen uns ab.«
    Sie hatten mit Mals Handy versucht, Hilfe herbeizuholen, doch das hatte nichts genützt. Selbst als sie Empfang hatten und jemanden erreichten, stellte sich heraus, dass niemand wusste, wo das Rushmore Inn war, und um ein Handy zu orten, benötigte man mehr als nur einen Sendemasten. Hier draußen gab es nur einen einzigen, weshalb es unmöglich war, sie zu lokalisieren.
    Mal hatte mit mehreren Leuten gesprochen, ehe er endlich zum Ranger durchgestellt wurde. Sie waren so verblieben, dass man mit einem Helikopter nach ihnen suchen würde.
    Aber sie hatten keinen Hubschrauber gesehen. Kurz darauf gab die Batterie ihren Geist auf.
    Er versuchte es noch einmal und holte das Handy aus der Tasche, doch er konnte es nicht einmal mehr anschalten. Deb versuchte, die Batterie zwischen den Händen zu reiben, um die Kontakte zu reinigen, aber das Handy wollte einfach nicht mehr.
    » Kein Problem«, sagte Mal. » Wir werden zur Ranger-Station laufen.«
    Dann hörten sie einen Schrei.
    Er hallte nach, doch Deb wusste, dass er von einem Mädchen stammte.
    » Das ist Kelly«, rief Letti und humpelte zu ihnen. » Kelly! Kelly! Ich bin’s, Mom!«
    Selbst wenn es Kelly gewesen war, erhielten sie keine Antwort.
    » KELLY !«
    » Letti«, sagte Mal und legte die Hand auf ihren Arm. » Wir sind in der Nähe einer Ranger-Station. Wir können endlich Hilfe holen.«
    Falls Letti ihn hörte, ließ sie sich nichts davon anmerken. Stattdessen humpelte sie in den Wald.
    » Letti!«, rief Mal ihr hinterher. » Wir können Hilfe holen!«
    Letti jedoch war längst im Wald verschwunden.
    » Sollen wir ihr nach?«, fragte Mal.
    Deb schüttelte den Kopf. » Wir wissen endlich, wo wir sind, und es gibt eine Ranger-Station in der Nähe. Wir sollten die Außenwelt kontaktieren.«
    » Wie weit ist es bis zur Station?«
    » Ein paar hundert Meter, aber …«
    » Aber was?«
    » Da ist eine Felswand dazwischen, Mal, und die ist gute zwanzig Meter hoch.«
    » Du hast doch gesagt, dass das eine Ranger-Station ist, oder? Wenn wir an den Fuß der Felswand kommen, wird man vielleicht auf uns aufmerksam.«
    Deb stimmte zu, dass es ihre einzige Chance war. » Okay, dann mal los.«
    Die Tatsache, dass sie jetzt einen Plan hatten, hauchte neues Leben in Deb, und sie konnte die Schmerzen ignorieren, die ihr ihre Beine bereiteten. Als sie endlich vor der Felswand standen, ergriff sie eine Welle der Höhenangst, und sie musste sich hinsetzen.
    Die Wand war riesig. Ein gigantischer Brocken grauen Felsens. Es gab einige Vorsprünge, einige Risse und etwas Erde in der einen oder anderen Spalte, sodass Büsche Fuß fassen konnten. Aber sie war steiler und größer, als Deb sie in Erinnerung hatte.
    Die alten Erinnerungen

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