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Das Hotel

Das Hotel

Titel: Das Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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aus.
    Letti blätterte erneut um.
    ich beobachte dich
    Letti blickte blitzschnell auf. Erneut scannte sie das Zimmer und lauschte auf merkwürdige Geräusche. Es kam ihr tatsächlich so vor, als ob jemand sie beobachten würde, auch wenn sie wusste, dass es verrückt war, so etwas zu denken.
    Das ist ein Witz, ein blöder, kranker Witz. Wenn ich Eleanor sehe, werde ich der verrückten alten Schnepfe deutlich blasen, was ich von ihrem bescheuerten kleinen Hotel halte.
    Letti wandte sich wieder dem Gästebuch zu. Sie nahm die Ecke der nächsten Seite zwischen die Finger und bereitete sich darauf vor, sie umzublättern.
    Will ich diesen Mist wirklich weiterlesen?
    Nein. Ich sollte lieber nach meiner Tochter sehen.
    Das sind nur Worte auf Papier. Ich muss mich nicht vor Worten fürchten.
    Dennoch habe ich Angst.
    Letti kaute auf ihrer Unterlippe. Was sollte sie als Nächstes tun?
    Florence wird glauben, dass ich ein Angsthase bin. Sie war vier Jahre in einem Kriegsgebiet, und ich traue mich nicht einmal, ein dämliches Gästebuch zu lesen.
    Letti hielt den Atem an und blätterte um.
    ich bin im schrank letti
    Letti fuhr hoch, den Rücken gegen die Wand gepresst. Keine Sekunde lang ließ sie den Schrank aus den Augen.
    Da ist niemand drin.
    Aber woher wissen die meinen Namen?
    Letti überlegte, ob Kelly das irgendwie veranlasst und das Gästebuch in ihr Zimmer geschleust haben konnte. Sie liebte schließlich Horrorfilme.
    Aber Kelly ist nicht hier gewesen.
    Hat sie sich vielleicht hereingeschlichen, als ich bei Florence war?
    Das schien wesentlich plausibler zu sein als jemand namens Grover, der sich im Schrank versteckte.
    Und wenn er wirklich im Schrank wartet, warum sollte er mir das verraten?
    Letti biss die Zähne zusammen.
    Das ist ein Witz, Letti. Benimm dich endlich, wie es sich für eine Erwachsene gehört.
    Sie marschierte zum Einbauschrank, legte die Hand auf den Knauf und zog ohne zu zögern die Tür auf – um einen großen, entstellten Mann mit blutunterlaufenen Augen und einem verrückten Lächeln vor sich zu sehen.
    » Du bist hübsch«, sagte Grover mit hoher Stimme. » Genau wie Kelly.«
    Letti erstarrte. Als der Schrei in ihr aufstieg, fasste Grover sie mit seiner Riesenpranke am Nacken, zog sie zu sich und drückte ihr mit der anderen Hand ein nasses Handtuch ins Gesicht.
    Letti überwand den anfänglichen Schock rasch. Sie schaltete auf Autopilot, und ihr Körper übte sämtliche Selbstverteidigungsmanöver aus, die Florence ihr vor all den Jahren eingeimpft hatte. Zuerst eine Faust gegen den Hals, gefolgt von der Ferse auf den Spann.
    Sie schlug hart und schnell zu, hielt den Atem an und wartete, dass er nach hinten taumelte.
    Aber Grover taumelte nicht. Der Schlag traf ihn auch nicht am Adamsapfel, denn der war nicht dort, wo er hingehörte. Stattdessen sank Lettis Hand in teigiges Fett, ohne jeglichen Schaden anzurichten. Auch ihr Tritt auf den Rist blieb ohne Folgen, und ihre nackte Ferse stieß auf etwas, das hart wie Stahl war.
    Also holte sie mit dem Knie aus und rammte es mit aller Kraft in seine Leistengegend.
    Ihr Knie traf auf … nichts.
    Grover schien keine Genitalien zu haben.
    Aber Letti war aus härterem Holz geschnitzt. Sie hielt weiterhin die Luft an und schlug ihm mit beiden Händen gleichzeitig auf die Ohren, um sein Trommelfell zum Platzen zu bringen.
    Diesmal reagierte Grover. Er schob die Unterlippe vor und begann zu weinen. Die Tränen strömten ihm über das missgestaltete Gesicht. Doch er ließ nicht locker, sondern zog Letti noch enger an sich. Obwohl sie weiterschlug und zutrat, konnte sie jetzt nicht mehr ausholen. Ihre Versuche, sich zu befreien, fruchteten noch weniger.
    Schließlich, als sie keine andere Wahl mehr hatte, atmete Letti ein.
    Die Flüssigkeit, mit der das Handtuch getränkt war, brannte ihr in Nase und Hals, und für einen kurzen Augenblick glaubte sie, dass alles okay sei und sie entspannt die Augen zumachen und schlafen könne.
    Aber plötzlich kam Panik in ihr auf. Ich werde betäubt! Sie bäumte sich ein letztes Mal auf und drosch mit aller Kraft auf seine Augen ein.
    Ehe sie diese allerdings mit den Fingern ausstechen konnte, umfing sie Dunkelheit.
    Mal Deiter starrte in den Mülleimer auf den abgetrennten Kopf. Er überlegte, ob er ihn herausholen und Deb zeigen sollte, entschied aber im Interesse des guten Geschmacks dagegen.
    » Was habe ich da gerade gegessen, Mal?«, fragte Deb und klang beunruhigt.
    » Keinen Fasan«, erwiderte Mal und

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