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Das Hundehotel

Das Hundehotel

Titel: Das Hundehotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Cooper
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Meines glich einem kleinen blauen Auto, das nicht mal Scheibenwischer hatte und mit geschlossenen Fenstern die Kriechspur der Zeit entlangrollte. Mit einem Plattfuß und ohne Reserverad.
    Es geht alles vorüber - und alle sausten an mir vorbei.

Das Telefon klingelte, als ich um sieben Uhr aufwachte. Ein Wagen hatte vor dem Haus gehalten, und die Hunde machten einen ohrenbetäubenden Krach, wie ein Opernchor ohne Aussicht auf Abendessen nach der Vorstellung. Und Ross würde gleich kommen, um die Affis abzuholen. Was den Rest des Tages betraf, war die Sonne recht zuversichtlich.
    Ich hüllte mich in einen Frotteebademantel und lehnte mich über das Balkongitter.
    «Was wollen Sie?» fragte ich unfreundlich. Drei Männer standen neben einem großen roten Pritschenwagen, und einen schrecklichen Augenblick lang dachte ich, Einbrecher seien wieder gekommen, um die paar Sachen zu holen, die sie letztes Mal vergessen hätten.
    «Fernmeldeamt», rief der größte. Ich dachte sofort, das sei auch einer von diesen schmutzigen Tricks. Ich vergaß das Frühstück.
    «Was ist denn?»
    «Wir müssen die Leitungen über Ihrem Grundstück nachsehen. Wir haben ein Formular geschickt. »
    «Moment bitte», sagte ich - zu ihnen, zu mir selbst und zum Telefon, das aufgehört hatte und jetzt wieder anfing. «Ich komme sofort runter. »
    Ich nahm im Vorbeigehen ab und nannte meine Nummer.
    Eine Frauenstimme sagte: «Mrs. Fish hat Sie mir empfohlen. » Wer? «Sie hat ihre Willy bei Ihnen gelassen, als sie auf Hochzeitsreise ging.» Oh! Mrs. Dish und Willy, die Epileptikerin — natürlich. «Würden Sie unseren Tiddles für eine Woche nehmen?»
    «Tut mir leid», sagte ich. «Ich nehme keine Katzen. » «Aber er macht keine Mühe. Liegt nur in der Sonne und ißt Eichhörnchen. »
    «Eichhörnchen?» wiederholte ich kraftlos.
    «Na ja, sie nennen es Mickeybits, aber irgend jemand hat meinem Mann erzählt, es sei in Wirklichkeit graues Eichhörnchen, und deshalb nennen wir es jetzt immer so.»
    «Ich sagte Ihnen schon, es tut mir leid. »
    «Ich habe Ihre Anzeige gelesen, und darin heißt es: Unsere Katze ist ein Devon Rex. Ich könnte Sie wegen Verstoßes gegen das Warenbezeichnungsgesetz belangen.» Ich dachte, sie wollte witzig sein. Man kann nie wissen. Sie sind zu allem imstande, wenn Ibiza winkt.
    Draußen warteten die Fernmeldetechniker, und drinnen kläfften die Hunde immer noch. Ungeduldig sagte ich: «Meinetwegen, bringen Sie ihn her. Aber ich lehne jede Haftung ab, wenn ihm was passiert, die Hunde hier haben nicht unterschrieben, daß sie keine Katze anrühren werden. » Sie war jedoch so sehr damit beschäftigt, mir zu danken, daß sie gar nicht hinhörte. Da es so schwer war, nein zu sagen, schien ich einer nicht endenden Flut von Haustieren ausgesetzt zu sein. Meist war es auch gar nicht der Mühe wert, nein zu sagen. Einen Goldfisch vierzehn Tage zu füttern, war leichter, als zehn Minuten lang zu protestieren. Meines Wissens gibt es noch keine Goldhamsterpensionen, und ich habe noch nie gehört, daß jemand ein Ferienheim für Wellensittiche aufgemacht hat, obgleich es sehr angebracht wäre. Viele Leute sind in ihren Wellensittich genauso vernarrt wie andere in ihr Baby. Aber ich kümmere mich trotzdem am liebsten um Hunde. Sie können nichts ausplaudern, wenn sie wieder zu Hause sind.
    Die Männer sagten, das Fernmeldeamt habe mir einen Brief mit einem Formular geschickt, auf dem ich ankreuzen sollte, zu welchen Zeiten mir ihr Besuch am besten passe, und da ich nicht geantwortet hätte, sei man im Amt der Meinung gewesen, es sei mir egal, ob die Leute sich einen Tag aussuchten, der ihnen am gelegensten käme.
    Es hatte keinen Sinn, ihnen zu sagen, daß ich ganz bestimmt keinen Brief bekommen hatte. Sie erklärten, keine Antwort bedeute, daß ich einverstanden sei, und deshalb seien sie jetzt da. Für ein paar Tage, nicht wahr, Jim?
    Jim meinte auch, für ein paar Tage. Ich fragte ihn, ob er Hunde möge? Er sagte, na ja, man müsse sie so nehmen, wie sie seien —oder vielmehr, er nehme sie so, wie sie seien, und du, Dave? Dave dachte ähnlich. Cyril wurde nicht gefragt, aber Cyril sah aus, als habe er genau das getan und schlechte Erfahrungen gemacht, denn er ging nervös rückwärts zum Pritschenwagen zurück.
    «Es ist nur, weil ich zufällig gerade zwanzig da habe», sagte ich, «und ich kann sie schlecht ein paar Tage im Haus einsperren. Einige sind natürlich ziemlich

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