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Das Hundehotel

Das Hundehotel

Titel: Das Hundehotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Cooper
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der Depression ankämpfend, überpinselte ich restlichen und ersetzte es tapfer durch schöneren. Leicht getan, aber schwer zu glauben. Ich zwang mich zu Lächeln Nr. 4 — «Nur Mut», nenne ich es. Kein bestrickender Anblick.
    «Laßt uns die Diele zu Ende machen und mit Adams Zimmer anfangen», sagte ich nach dem Lunch und einem Spaziergang mit den Hunden. Ben stellte BBC 1 an, und wir schleppten die lange Leiter die Treppe hoch, verkeilten das untere Ende sicher an den Geländerpfosten, und ich stieg langsam nach oben, bis ich die Stelle erreichte, wo die Decke anfing. Mein Pinsel war an einen alten Besenstil gebunden, den ich sonst benutzte, um Baby zu dirigieren. Draußen kam ein frischer Wind von See her, der Regen brachte. Er trommelte an die Fensterscheiben wie gelangweilte Finger auf einen Schreibtisch. Ben strich die Innenseite der Tür, Emily machte die heikle Partie, wo die Tapete anfing, und ein gewisser Tony Blackburn feuerte uns an. Ich arbeite nicht gern in großen Höhen, doch abgesehen von einem gelegentlichen Schwindelgefühl kam ich ganz gut zurecht. Wenn ich fertig wäre, würde ich ins Bett kriechen und ein paar Stunden schlafen. Oder Tage. Oder immer...
    Aber dann läutete es an der Haustür. «Gehst du hin, Ben?» fragte ich in der Hoffnung, es sei der Besitzer des Neufundländers. Und stieg zu hastig hinunter. Trotzdem
    - wenn Baby nicht gerade Sidney, den Fuchs, durch die Diele gehetzt hätte, wäre ich nicht mit meinem bloßen Fuß hinter der letzten Sprosse steckengeblieben und unter lautem Gepolter die Treppe hinuntergerasselt und mit zahlreichen Prellungen und Schürfungen und Schrammen und Beulen und einem lauten Knall unten am Pfosten gelandet. Ich hörte gerade noch, wie mein Mann sagte: «Mein Gott! Was macht sie nun schon wieder?» ehe ich teilnahmslos und herrlich bewußtlos wurde.
    Emily half, das Frühstück hereinzubringen, und das erste, was ich bemerkte, war die Teekanne. Sie war ein Symbol. Tränen traten mir in die Augen, denn zum erstenmal war das Haus ein Heim. Unten summte der Staubsauger. Das Fenster war offen und durch die Balkontür konnte ich Rajah und Rosie sehen, die sich die Zeit mit einem Kaninchenlauf vertrieben. Die Corgis kläfften. Ich erinnerte mich daran, wie sie gestern den ganzen Tag gekläfft hatten - war es überhaupt gestern gewesen? Ich erinnerte mich, wie ich die Treppe hinuntergefallen war und sich die Farbe aus dem umgestürzten Eimer auf mich ergossen hatte. Aber irgendwo fehlte etwas Wichtiges, wie das Lächeln in einem Puzzle der Mona Lisa. Ich versuchte, es herauszufinden. Ich mußte es herausfinden...
    Ich fand es. Ich versuchte, mich aufzusetzen, aber es ging nicht.
    «Du? Das kann doch nicht wahr sein», sagte ich zu meinem Mann.
    «Wer sonst bringt dir neuerdings das Frühstück ans Bett?»
    Er setzte sich und nahm meine Hand. Sie roch nach Terpentin. Ich ließ meine Tränen ins Kissen rinnen. Ich war froh, daß sie kamen. Sie besagten etwas, das ich in all jenen Wochen trotz vieler Worte nicht hervorgebracht hatte. Vielleicht muß man einen Schlag auf den Kopf bekommen, um Ordnung in seine Gefühle bringen zu können. War es nicht fast schon das, wonach ich mich so oft gesehnt hatte? Im Radio zwar Popmusik, und draußen schien es zu regnen, aber sonst war Friede. Ich machte die Augen wieder zu.
    «He!» rief er voll Angst vor einer neuen Ohnmacht oder etwas anderem, dem er nicht gewachsen war. «Alles im Griff, aber du wirst mir ein paar Tips geben müssen. Ich meine, die Tagessätze und die Sicherungen und wo der Honigtopf steht. Es ist zwar die größte Herausforderung meines bisherigen Lebens, aber ich mache für dich weiter.» Seine Stimme klang begeistert. «Du hast zuviel gearbeitet, und das ist schlimm, aber es ist fast noch schlimmer, wenn man wie ich praktisch nichts tun konnte. Ben und Em und ich halten die Stellung. Ein Freund von Oliver streicht die Wände fertig. Baby fühlt sich wohl in dem Zwinger neben den zänkischen Foxterriern, und er hat noch nicht mal versucht auszubrechen. Die Schildkröte ist beinahe ertrunken, deshalb haben wir sie in die Kupferschüssel gesetzt.» Ich öffnete den Mund, um zu protestieren, machte ihn aber wieder zu. Die Schildkröte war sehr klein. «Sidney ist im Laufstall im Wintergarten. Ich will zwar nicht behaupten, daß du nicht mehr gebraucht wirst, aber jetzt bin ich an der Reihe, mich nützlich zu machen. Und dieses Ei ist genau vier Minuten gekocht. Der Toast wird auch nicht lange warm

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