Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
Vom Netzwerk:
stark, dass er von unserer Anwesenheit an Bord gewusst hatte.
    Ich nahm mir eine Mikrosekunde Zeit, den Imperialen Geist nach Prinz Achmirs Hauszugehörigkeit zu befragen.
    :Prinz Achmir «Kennung». Einfaches Mitglied Haus Vethethezk «Kennung»:
    Achmir stand also Huzand und Haus Jerrazis keinesfalls nahe, was wahrscheinlich etwas zu sagen hatte. Ich stellte weitere Anfragen. Haus Vethethezk hatte mehr Mitglieder als Haus Jerrazis und war älter, und ihm stand Prinz Vethethezk XXII . vor, Gouverneur eines ganzen Imperialen Abschnitts und über vierhundert Jahre alt. Meinem flüchtigen Einblick in die Daten entnahm ich, dass fast alle Mitglieder Imperiale Gouverneure waren, daher schien es unwahrscheinlich, dass sie Feinde eines Hauses sein könnten, das sich auf die Flotte konzentrierte. Aber ich wusste nicht genug, um mir dessen sicher sein zu können. Es musste komplizierter sein.
    »Hierher gereist mit Prinz Achmir und der legendäre Haddad als zugeteilter Assassinenmeister«, murmelte Huzand.
    Ich verzog keine Miene. Der legendäre Haddad? Ich wusste, dass er ranghoher Assassine war und sehr gut in dem, was er tat. Aber dass Huzand ihn »legendär« nannte … das war etwas anderes.
    Der Kommandant fasste mich mit einem Blick ins Auge, der mich offenbar röntgen sollte. Ich schätze, dass ich einknicken und alles, was er wissen wollte, bekennen sollte, zum Beispiel dass ich insgeheim Prinz Achmir und Haus Vethethezk unterstand, dass sie mir Haddad zur Seite gestellt hatten und dass dies der Grund war, warum ich Haus Jerrazis nicht beitreten wollte.
    Er machte ein paar Schritte auf mich zu – nicht zu viele, da das bedeutet hätte, dass er seine raffinierte Rampe hätte verlassen und sich zu mir auf eine Ebene hätte begeben müssen – und sah noch starrer in mein beflecktes Gesicht.
    »Ihr seht jemandem ähnlich«, sagte er. »Ich weiß nur nicht genau, wem …«
    Ich spürte, dass er den Imperialen Geist befragte, vermutlich indem er nach einer visuellen Übereinstimmung suchte. Ich schnappte meine Kennung in der Nachricht auf, sonst nichts. Das war per se schon interessant, denn es war der erste Hinweis darauf (mal abgesehen von Haddads Aussage, dass es möglich war), dass Geistsprache mitgehört oder belauscht werden konnte.
    Huzand runzelte einen Moment darauf die Stirn, doch ich konnte nicht sagen, ob es aus Ärger darüber geschah, dass er nicht herausgefunden hatte, was er wissen wollte, oder ob ihm nicht gefiel, was er herausgefunden hatte.
    »Ihr seid Euch im Klaren darüber, dass für Prinzen jegliche Körpergestaltung tabu ist?«
    »Ja, Sir«, antwortete ich. Ich wusste nicht viel über Körpergestaltung, nur dass sie Prinzen untersagt war und für gewöhnlich mindestens ein paar Wochen dauerte, je nachdem, welche Veränderungen vorgenommen wurden. »Äh, ich habe erst vor kurzem meinen Kandidatentempel verlassen, Sir.«
    »Ja, Ihr hättet dazu gar keine Zeit gehabt. Und keine Gelegenheit, wenn Ihr wirklich ein Schiff von Thorongir Drei direkt hierher genommen habt. Ich frage mich nur …«
    »Was fragt Ihr Euch, Sir?«, sagte ich in dem Versuch, freundlich zu sein. Aus irgendeinem Grund schien Huzand nicht zu bemerken, dass ich nett zu ihm war.
    »Werdet nicht unverschämt, Kadett! Begebt Euch unverzüglich in Klasse 2645 in Abteilung sieben. Meine Referentin wird Euch alle Einzelheiten mitteilen. Ihr seid entlassen.«
    Er wedelte mit der Hand. Da ich zu diesem Zeitpunkt nochkeinerlei Erfahrung im Exerzieren besaß, winkte ich zurück. Wie sich herausstellte, war es kein Salutieren – es war mehr eine »Aus meinen Augen«-Entlassung, und er fand es gar nicht lustig, dass ich die Geste erwiderte.
    »Hinaus!«, bellte Huzand und deutete auf die Tür.
    Ich verstand seine Botschaft und ging. Der Bitech-Hund folgte mir, bis ich mich halb umdrehte und ihm einen energischen Psitech-Befehl schickte. Das hatte zur Folge, dass der Hund sich wie an einem Faden gezogen auf die Keulen setzte, und bestätigte, dass meine Ausbildung keine vollkommene Zeitverschwendung gewesen war. Ich mochte viele Dinge nicht wissen, aber wenigstens konnte ich ein technisiertes Hunde-Untier in die Schranken weisen.
    Prinz Lucisk wartete im Vorzimmer. Sobald ich sie sah, sandte sie mir mental eine Unmenge an Daten über diese Klasse 2645, Abteilung sieben, in die ich gehen sollte – darunter auch die unangenehme Tatsache, dass ich mich sofort in der Kadettenkaserne Thanruz melden sollte und keine Zeit haben würde, mir

Weitere Kostenlose Bücher