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Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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2315 KZ voraussichtliche Abflugzeit 0415 «Siegel des Imperialen Geistes»:
    Einen Moment lang stand ich total unter Schock. Meine Sondermission war es, Sekretär eines Versorgungsbeamten zu werden?
    Dem Schock ließ ich rasch eine dringende Anfrage an den Geist folgen, die enthüllte, dass Flotillenadmiral Elzweko fast zweihundert Jahre alt war, nur zweimal wiedergeboren worden war, keine bedeutsamen Auszeichnungen besaß und seit achtundsechzig Jahren nicht befördert worden war. Der Versorgungsposten Arokh-Pipadh lag in einem sehr friedlichen, sehr langweiligen Quadranten, in dem sehr wenige Kampfeinheiten stationiert waren, so dass auch sehr wenig Versorgung anfiel.
    Ich war nicht allzu überrascht, den weiteren Informationen zu entnehmen, dass der neuberufene Admiral, der den Zuständigkeitsbereich Rozaxra befehligte, in welchem Arokh-Pipadh einer der unbedeutenderen Außenposten war, niemand anders als Prinz Jerrazis höchstselbst war, den man erst vor kurzem zum Admiral befördert hatte.
    Eine weitere Millisekundenanfrage erbrachte, dass Jerrazis tatsächlich um meine Dienste in seinem Hauptquartier ersucht hatte und dass ich normalerweise einfach hätte ablehnen und meiner Wege gehen können. Aber dann hatte der Großadmiral der Imperialen Flotte selbst mich befördert, und der Imperiale Geist hatte die Beförderung bestätigt und mich sogleich für ein weiteres Jahr verpflichtet, ob mir das gefieloder nicht. Aber der Geist hatte auch die Order geändert, so dass ich – anstatt mich ins Hauptquartier von Rozaxra zu begeben – zu jenem Versorgungsaußenposten entsandt wurde. Er unterstand, obwohl er zu Rozaxra gehörte, nicht direkt Admiral Jerrazis’ Kommando, sondern der Versorgungsabteilung des Imperialen Kerns.
    Ich hatte keine Ahnung, was das bedeutete. Ich wusste nur, dass ich nicht ablehnen konnte. Ich war soeben zu einem weiteren Jahr in der Flotte verdonnert worden. Versetzt zu einem Versorgungsposten auf einem Asteroiden mitten im Nichts, und dieser Schachzug war zumindest teilweise von jemandem initiiert worden, der gute Gründe hatte, mein Feind zu sein.
    »Also, wofür werdet Ihr Euch entscheiden, Khemri?«, wiederholte Tyrtho.
    Ich erhob meine Pelzmütze, setzte sie mir auf und griff nach meinen Stiefeln, bevor ich antwortete.
    »Ja, was?«, fragte Aliadh.
    »Es sieht so aus«, erwiderte ich, stand auf und streifte eine nichtvorhandene Fluse vom Band meiner Held-des-Imperiums-Medaille, »als wäre ich mit sofortiger Wirkung zum Kapitänleutnant befördert worden.«
    Ich spürte das plötzliche Gewisper von Anfragen an den Imperialen Geist, denen unverzüglich diverse ungläubige Blicke, ein Lächeln (von Tyrtho) und ein höhnisches Grinsen folgten.
    »Ihr könnt mich von diesem Nachmittag an also alle ›Sir‹ nennen«, sagte ich.
    Bevor ich mir noch mehr höhnische Blicke oder vielleicht sogar eine Ladung geworfene Pelzmützen einfangen konnte, fügte ich hinzu: »Und nur um die Ungerechtigkeitstiraden all jener zu zügeln, die mit Recht denken, dass ich nicht vor ihnen selbst hätte befördert werden dürfen: Ich werde unverzüglich entsandt, ohne Absolventenurlaub oder auch nur ein bisschen Freizeit, um als Sekretär eines übergangenen Flotillenadmirals einen Emporkömmling zu geben, der das Kommando über einen Versorgungsposten mitten im Nichts hat.«

9
    Obwohl ich nicht gerade begeistert davon war, in einer offenbar von Jerrazis gestellten Falle gefangen oder im besten Fall für ein Jahr außer Gefecht gesetzt zu sein, entdeckte ich freudig erregt, dass die IFS Morgendämmerung von Zwaktuzh ein automatisiertes Schiff und nur mit zwei Priestern vom Aspekt des Gründlichen Ingenieurs sowie einem halben Dutzend Mechbi-Dienstdrohnen bemannt war. Was hieß, dass ich das Kommando übernehmen konnte, anstatt nur als Passagier mitzureisen.
    Da ich mir im Grunde schon immer ein Schiff gewünscht hatte, nutzte ich das sofort aus und teilte dem Imperialen Geist meine Kommandoübernahme mit. Seine lakonische Bestätigung konnte der Aufregung, die ich spürte, nicht das Wasser reichen.
    :Prinz Khemri «Kennung» Kommandoübernahme IFS Morgendämmerung von Zwaktuzh «Kennung»«Tagesstempel»:
    Die Morgendämmerung von Zwaktuzh konnte nicht mithalten mit den Schiffen meiner Kindheitsträume oder denen von Prinz Garikm. Sie machte nicht viel her, weder leistungsmäßig noch optisch, und war einfach nur ein Frachtschlepper. Ihr Rumpf war ein ausgehöhltes Stück jahrtausendealten Raumschrotts, ein

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