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Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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zehn Kilometer hoch. Der riesige Raum wurde von einer kleinen Hilfssonne weit droben erleuchtet und war in vier Bereiche eingeteilt.
    Einer war voller pflanzlichem Leben, einem Wirrwarr aus irdischen und galaktischen Bäumen, Sträuchern und anderem, obwohl ich hier und da auch Konstruktionen aus Bitech oder Mechtech sah, kleine Hütten oder Blockhäuser, halb verborgen in einem regelrechten Dschungel.
    Der zweite Bereich war ein Schrottplatz aus alten Schiffsteilen und Fahrzeugen, die sich in einer wüstenhaften Landschaft aus rotem Sand auftürmten. Ich sah kein ganzes Schiff, aber es gab Hunderte von Rumpfteilen, aus Mechtech wie aus Bitech, vermischt mit Schiffsbauteilen, Boden-, Luft- und Meeresfahrzeuge in verschiedenen Stadien der Auflösung undviele andere Kleinteile, die ich von fern nicht einmal annähernd identifizieren konnte.
    Der dritte Bereich kam durch ein schwereloses Feld – und andere Transformationen – zustande, das einen Würfel aus Raum erzeugte. Eine unvollständige Raumstation hing dort; sie war klein, vielleicht nur dreihundert Meter im Durchmesser und einhundert Meter hoch. Konstruktionsfahrzeuge schwebten um sie herum, aber die Arbeit ruhte.
    Der vierte Bereich befand sich etwa fünfhundert Meter unter uns. Man hatte ihn wie die Oberfläche eines Planeten mit einer kalten Tundra gestaltet. Es gab Eis und Schnee im Überfluss sowie einen großen See. Am Ufer des Sees lag eine verzweigte Siedlung aus zweckentfremdeten ehemaligen Raumschiffen und Baracken aus verschiedensten Materialien; sie gruppierten sich um ein Gelände aus flüchtig errichteten Bitech-Hütten an Straßen, die von einem sehr großen Mechtech-Dom ausstrahlten – wahrscheinlich dem Kern der ursprünglichen, geplant angelegten Siedlung, die später planlos zu wuchern begann. In einiger Entfernung stand ein Orbitshuttle auf einer einfachen, vorgefertigten Startbahn, einer langen, geraden Linie aus dunkler Mechtech, die von Schnee und Eis gesäumt war.
    Während ich auf das froststarre Land unter mir sah, bemerkte ich, dass mir kalt war, dass ich meine Körpertemperatur nicht regulieren konnte und dass ich noch immer nackt war.
    Elzweko öffnete einen Spind neben der Tür und nahm zwei Antigravitationsharnische und einen Overall mit eingenähten Unterhosen, Handschuhen und Kapuzen heraus, die aus einer fremden Bitech-Faser gemacht und definitiv nicht Imperialer Herkunft waren. Er gab mir den Overall und legte einen der Antigravitationsharnische an, bevor er mir den zweiten gab.Ich registrierte, dass es sich dabei um das Standard-Prinzenmodell mit Zusatzenergieversorgung handelte. Meiner war ein minderwertigeres Modell für Diener und andere, die mit häuslichen Tätigkeiten betraut waren, und nicht einmal die Hochleistungsvariante für Mechbi-Soldaten.
    Dankbar für die Wärme und die Illusion des Schutzes zog ich mich rasch an. Ich hatte mir noch nie viel aus Kleidung oder daraus gemacht, dass ich keine anhatte, da ich mich meiner sicher fühlte. Nun, selbst da ich wusste, dass dieser Overall nicht einmal einen Betäubungspfeil aufhalten würde, fühlte er sich für mich wie eine Rüstung an.
    »Euer Harnisch hat genug Energie, um Euch nach unten zu tragen«, sagte Elzweko. »Aber nicht wieder herauf. Ihr werdet herausgeholt, wenn es notwendig wird.«
    »Was soll ich tun?«, fragte ich.
    »Lernen, wie das Menschsein außerhalb des Imperiums ist«, sagte Elzweko. »Und Ihr solltet Euch auch einige Grundfertigkeiten aneignen, die Euch in der Tiefe der Galaxie von Nutzen sein könnten.«
    »Ihr werdet mich unterweisen?«, fragte ich, während ich den Harnisch anlegte und überprüfte.
    »Nein«, sagte Elzweko. »Ich werde Euch führen und beobachten und, wenn das nötig sein sollte, Eure Haut retten.«
    »Meine Haut retten?«
    »Wir springen in eine Simulation ab – eine, die wir so echt aussehen lassen, wie wir können«, erklärte Elzweko. »Ihr werdet ungefähr einen Monat in jedem Quadranten verbringen. Zuerst begebt Ihr Euch in den typischen Außenbezirk einer Randwelt, wo alle möglichen Weltraumbewohner durchkommen. Wenn Ihr das überlebt, geht’s weiter in den Dschungel, in dem es wenige Menschen, aber viele feindliche Lebensformen gibt. Danach kommt der Schrottplatz, wo Ihr mehr überdie Art Tech lernen könnt, die Ihr außerhalb des Imperiums antreffen werdet – das meiste davon werden Kopien alter Imperialer Tech sein mit ein paar Triefaugen- und Naknuk-Mustern. Auch dort gibt es fühlende Wesen mit einer

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