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Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Außentemperatur getroffen. Die Kapsel überschlug sich, so dass ich herumgeworfen wurde, da das Crashnetz mich nicht mehr halten konnte. Alarm heulte auf, und das holografische Display wechselte zu einem Meer aus roten Symbolen, die Systemausfälle und gravierende Schäden meldeten.
    Die Rakete war zu früh gestartet. Das Einzige, was uns – vorläufig – rettete, war die Tatsache, dass sich der Rückstoß aus ihrer Fusionsfackel zunächst durch mehrere hundert Rumpfmeter der Heffalurp fressen musste. Anstatt also pulverisiert zu werden, wurden wir nur von einer geballten Ladung überhitzter Schiffsatmosphäre und jeder Menge winziger Bruchteile des einstigen Schiffs und seiner Systeme getroffen.
    Etwas schepperte gegen den Rumpf und schickte eine heftige Erschütterung durch die gesamte Kapsel. Ein Loch von der Größe meiner Faust erschien über der Beschleunigungsliege, auf der Raine in Netze gehüllt war. Unsere Atmosphäre entwich, erbrach sich in gefrorenen Kristallen und vereitelte die Versuche der Kapsel, sich mittels ihrer Schubdüsen wieder auszurichten.
    Ich hechtete vorwärts, riss den Notspind mittschiffs auf, fand ein Bitech-Suchpflaster und warf es in die grobe Richtung des Lochs. Die Kugel aus Leim explodierte zu einem tellergroßen Kreis, als sie meine Hand verließ, und wurde von der austretenden Luft über das Loch gesogen. Obwohl drinnen nicht mehr genug Druck vorhanden war, um das Pflaster an Ort und Stelle zu halten, waren seine winzigen Sauger schon dabei, am Rumpf anzudocken.
    Leider brachte es diese fast instinktive Handlung meinerseits mit sich, dass ich den festen Halt verlor, und einmal mehr purzelte ich umher und knallte in Raine und die Seitenwände der Kapsel. Sie schrie vor Schmerz auf, Eckie beschwerte sich innen in meinem Helm, und das Holodisplay vermeldete noch ein paar Probleme mehr, während ich versuchte, mich zu orientieren und mich nicht zu übergeben. Als Prinz hatte ich nie dieses Problem gehabt, aber nun kam mir bei diesem Schleudergang der Magen zu den Ohren heraus.
    Ich schluckte Galle herunter, drückte meine Füße und eine Hand fest gegen die Kapselwand und übernahm mit der anderen die manuelle Kontrolle über das Modul; ich stoppte seine ziemlich beschränkte, automatisierte Flugkontrolle und begann, die Manövrierdüsen in einer Sequenz zu zünden, die uns wieder stabilisieren würde.
    Zumindest war das der Plan. Es erwies sich als schwerer, als ich gedacht hatte, besonders, da mehrere Düsen nicht auf meine Befehle reagierten. Ich korrigierte nach oben, korrigierte nach unten und ließ uns in rascher Reihenfolge in verschiedene Richtungen purzeln und taumeln, was am Ende zu viel war für mein Innenohr. Ich erbrach mich mehrere Male, wobei ich das Kinn senkte, so dass die Kotze in meinen Anzug floss – der sich darum kümmern würde – und nicht in meinen Helm. Eckie war ziemlich schnell im Ausleiten von Flüssigkeiten, aber ich wollte wirklich nicht in meinem eigenen Erbrochenen ertrinken.
    Am Ende bekam ich die Kapsel doch unter Kontrolle und konnte schließlich beurteilen, was eigentlich los war.
    »Werden wir’s schaffen?«, fragte Raine, als ich mich vorsichtig in eine sitzende Position begab und auf sie heruntersah. Ihr Gesicht sah sauber aus. Der Symbiont hatte sie davor bewahrt, sich zu übergeben, oder ihr Anzug war besser im Absaugen.
    »Ich bin mir noch nicht sicher«, antwortete ich, während ich die Schadensmeldungen durchging. Zunächst sah es gar nicht so übel aus. Wir hatten einiges von unserer Manövrierfähigkeit eingebüßt, aber das Haupttriebwerk war in Ordnung. Unsere vorhandene Atmosphäre war hinausgeblasen worden, aber wir hatten unsere Anzugsvorräte, und es gab auch noch einen Bitech-Luftregenerator … oder vielmehr, wie ich der entsprechenden Statusmeldung entnahm, hatte es einen gegeben. Er war ebenso defekt wie der kleine Sauerstofftank. Die Trümmer, die das Loch gerissen hatten, waren durch den Rumpf geflogen gekommen, den Lufttank, den Regenerator und schließlich die innere Kabinenverkleidung.
    Das allein mochte noch kein Problem sein – abhängig davon, was sonst noch passieren und wie lange wir brauchen würden, um irgendwohin zu gelangen, wo es Luft zum Atmen gab.
    »Ist das Wurmloch verschlossen?«, fragte Raine.
    »Ich weiß es nicht!«, blaffte ich.
    Raine rutschte unruhig hin und her, sagte aber nichts. Meine Finger glitten bei der Kalkulation unserer Flugbahn Richtung Planet und der Transitzeit über das Holo;

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