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Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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»Wir sind etwa eine Milliarde Kilometer außerhalb des Habitats – das bedeutet eine fünfzigminütige Verzögerung.«
    Ich nickte. Fast eine Stunde, bis sie unsere Nachricht erhielten, eine weitere Stunde, um Antwort zu bekommen oder ein Schiff in der Nähe loszuschicken, wenn eines da war … Nicht sehr vielversprechend.
    Etwas bewegte sich in meinem Augenwinkel. Ich drehte mich schnell nach einer Waffe um, doch es war nur eine Schiffslaus. Ich hatte vergessen, dass ja ein paar von ihnen mit uns an Bord gekommen waren.
    »Hey, vielleicht könnten die Schiffsläuse den Regenerator reparieren!«, rief Raine.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Andere Bitech«, sagte ich. Was stimmte. Mir wurde klar, dass ich ihr nicht die Wahrheit darüber sagen durfte, wie ich mit ihnen arbeitete; daher tat ich so, als würde ich auf meine Taschen klopfen. »Außerdem habe ich den Codierstab fallen lassen, nachdem ich sie darauf programmiert hatte, die Türen zu öffnen. Hier ist der Handfunk.«
    Ich zog das Kommunikationsgerät aus der Halterung, schaltete es ein und gab es Raine. Sie inspizierte es, passte einige Einstellungen an, drehte die Verbindungen dorthin, wo sie sie haben wollte, und schloss sie dann an ihren Anzug an. Das war das Beste an der Tech in den Randzonen: dass sie Imperiale Tech war oder sie zumindest kopierte. Anschlussmöglichkeiten quer durch alle Arten und Generationen von Techs waren ein wichtiger Bestandteil Imperialen Designs.
    »Rufe Taktisches KRS -Kommando und alle KRS -Schiffejenseits des sechsten Orbits. An alle KRS -Schiffe jenseits des sechsten Orbits, hier spricht Raine Greif, Überlebende der KRSS -17 Heffalurp . Befinde mich in einer zivilen Rettungskapsel. Die Koordinaten und Vektoren sind …«
    Sie sah mich an. Ich schnippte das Holo an, damit es uns unsere Position verriet, kippte es in ihre Richtung, und sie las Koordinaten, Kurs und Geschwindigkeit ab.
    »Die Kapsel ist beschädigt und unsere Atmosphäre nur sehr begrenzt. Evakuierung dringend erforderlich. An alle KRS -Schiffe und das Taktische KRS -Kommando …«
    Raine wiederholte den Funkspruch fünfmal, und währenddessen dachte ich über unsere Lage nach. Wir flogen weiter mit voller Kraft auf Kharalcha Vier zu, aber es stand außer Frage, dass nicht einmal ich es bis dahin schaffen würde. Und Raine hatte noch viel weniger Luft. Ich musste mir etwas einfallen lassen, das uns beide retten würde.
    Ich sah zu ihr, die noch immer ihre Funksprüche absetzte. Ich musste sie einfach retten, aber ich wusste nicht, warum. Ich meine, es gab logische Argumente, zum Beispiel die Dankbarkeit der Kharalchaner, aber das erklärte nicht das fast überwältigende Gefühl, das ich hatte, sie keinesfalls sterben lassen zu dürfen. Es war eine unfassbare emotionale Aufwallung, wie ich sie noch nie gespürt hatte.
    Mir gefiel das nicht, denn ich fühlte mich schwach dabei, aber irgendwie konnte ich es nicht unterbinden. Ich versuchte, mir zu sagen, dass sie wie ein programmierter Diener aus meinem Hauswesen war, aber das war sie ja nicht. Sie waren alle gleich. Sie war … anders . Interessanter … und sie war anders als alle Menschen, die ich in der Ausbildung getroffen hatte. Ich war mit einigen von ihnen sehr gut ausgekommen, aber ich hatte selbstverständlich nie das Bedürfnis gehabt, sie zu beschützen.
    Was hatte sie mit mir gemacht? Es war nicht möglich, dass sie irgendwie einen Verhaltensvirus in mein Gehirn eingeschleust hatte. Was ich da fühlte, kam aus mir selbst …
    Aber es blieb keine Zeit, um Selbstanalysen durchzuführen. Ich musste herausfinden, was zum Teufel wir tun sollten.
    Raine beendet ihre Funksprüche und sah, dass ich sie beobachtete. Ich schaute weg.
    »Jetzt, schätze ich, müssen wir eine Weile warten«, sagte sie. »Ich werde alle zehn Minuten funken, bis wir eine Antwort bekommen.«
    »Wie viel Luft hast du noch genau?«, fragte ich.
    »Oh, wie ich schon sagte, ungefähr acht Stunden«, antwortete Raine. Sie sah dabei nicht auf ihre Anzeige.
    »Wie viel genau?«, wiederholte ich stur.
    Raines Nase zuckte, aber sie senkte den Kopf, um die Anzeige zu studieren.
    »Sieben Stunden und dreiundzwanzig Minuten«, erwiderte sie. »Minimale Aktivität vorausgesetzt, die ich für gegeben halte, wenn man das hier sieht.«
    Sie klopfte an die Rumpfinnenhaut und meinen Anzug, um auf den begrenzten Raum hinzuweisen. Wir waren wie die Ölsardinen zusammengepfercht.
    »Der Symbiont könnte dich vermutlich in einen Trancezustand

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