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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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verbessern.«
    »Ich bin noch immer auf der Suche nach Vorschlägen und Empfehlungen, meine Herren.« Basil Warf einen Blick auf Lanyans Dokumente. »Wenn Sie keine Informationen haben, General – was hat es dann mit Ihren Unterlagen auf sich?«
    Lanyan breitete die Berichte auf dem Tisch aus, obwohl es möglich gewesen wäre, sie in Form von elektronischen Dateien zu projizieren. In mancher Hinsicht war der Kommandeur der Terranischen Verteidigungsflotte recht altmodisch. »Angesichts der jüngsten Ereignisse hielt ich es für erforderlich, die TVF auf eine mögliche Mobilmachung im großen Maßstab vorzubereiten.«
    »Falls wir ein Angriffsziel finden«, warf Admiral Stromo ein.
    »Ich habe das Transportpotenzial, die Ausrüstungen und die für Kampfeinsätze ausgebildeten Truppen der Basis auf dem Erdmond dokumentiert und außerdem die Übungen auf dem Mars ausgeweitet. Wir wissen noch nichts über die Natur des Feindes, und deshalb erscheint es mir ratsam, dass wir uns auf alle Eventualitäten vorbereiten.« Lanyan sah auf die Dokumente und dünne Falten bildeten sich in seiner Stirn, als er die Unterlagen mit dem Arm beiseite schob. Er senkte die Stimme und sprach, als müsste er etwas gestehen. »Leider bin ich bisher immer davon ausgegangen, dass ein realistisches Kriegsszenario vor allem planetare Einsätze betrifft, bei denen es darum geht, zivilisierte Bereiche unter Kontrolle zu bringen und abzusichern. Die Planungen gehen von besonders rebellischen Hanse-Welten aus.«
    »Eine durchaus vernünftige Annahme«, pflichtete Admiral Stromo dem General bei. »Eine Raumflotte ist imstande, ganze Städte einfach auszulöschen. Aber welchen Sinn hat ein Sieg, wenn er mit der Zerstörung eines Planeten einhergeht?«
    »Dadurch bekommt die Taktik der ›verbrannten Erde‹ eine ganz neue Bedeutung«, murmelte Frederick. Basil schenkte ihm keine Beachtung, die anderen ebenfalls nicht.
    Der Vorsitzende polarisierte die Fenster, durch die man das Arboretum und den nahen Flüsterpalast sah. Das Glas verwandelte sich in eine Projektionsfläche und zeigte Himmelsminen der Roamer, große Fabriken, die durch die Atmosphäre von Gasriesen flogen. Basil betätigte Schaltflächen und das Bild wechselte: Die polarisierten Fenster zeigten die von Dr. Serizawa übermittelten Bilder. Riesige Kugelschiffe zerstörten nacheinander Onciers Monde und näherten sich dann der Beobachtungsplattform.
    »Damit haben wir es zu tun – was auch immer es ist«, sagte Lanyan. »Wir sind mit einem ganz neuen Feind konfrontiert, der uns vielleicht zu einem Krieg zwingt, wie wir ihn noch nie zuvor geführt haben. Mein Vorschlag ist ganz einfach, Vorsitzender Wenzeslas: Erhöhen Sie die Ausgaben für Waffen, Schiffe und Ausrüstungsmaterial. Stellen Sie unsere Industrien auf Kriegswirtschaft um. Nehmen Sie alle Werften in Betrieb und lassen Sie so viele Raumschiffe wie möglich für die TVF bauen: Schlachtschiffe der Moloch-Klasse, Manta-Kreuzer, Waffenplattformen der Thunderhead-Klasse und Remora-Angriffsjäger. Die Fremden scheinen eine Vorliebe dafür zu haben, ohne Ankündigung zuzuschlagen und völlige Vernichtung zu bringen. Es wäre dumm und sehr gefährlich, Zeit zu verlieren.«
    Basil seufzte schwer. Die von Lanyan vorgeschlagenen Maßnahmen bedeuteten eine schwere finanzielle Belastung für die Hanse. Die Gewinne würden zurückgehen und vermutlich ließ es sich nicht vermeiden, dass auf einigen Kolonialwelten der Lebensstandard sank. Aber wichtiger war: Er durfte nicht zulassen, dass die Menschheit schwach wirkte.
    Seit ihrer Gründung versprach die Terranische Hanse ihren Kolonialwelten Frieden und Schutz. Jetzt mussten die Kolonisten den Gürtel enger schnallen, für das gemeinsame Wohl. »König Frederick, eine wichtige Pflicht wartet auf Sie. Sprechen Sie zu den Bürgern der Hanse und teilen Sie ihnen mit, dass wir noch mehr Soldaten brauchen. Kündigen Sie Sparmaßnahmen an. Fordern Sie die Arbeiter auf, mehr zu leisten, mehr zu produzieren. Halten Sie eine Rede, die das Volk mit neuer Begeisterung erfüllt. Es ist bereit, Opfer zu bringen, wenn Sie es darum bitten.«
    Der alte König nickte ernst. »Ich werde tun, was für mein Volk am besten ist.«
    Basil lächelte grimmig. »Sie werden tun, was ich Ihnen sage.«

64 TASIA TAMBLYN
    Als den unerfahrenen Rekruten eine Notfall-Dekompression bevorstand, war ihre Panik so deutlich spürbar, dass Tasia Tamblyn lachte. Drei strenge Ausbilder führten die jungen Soldaten in einen

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