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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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dieser Reihenfolge. Es funktioniert nur, wenn man sich an die Prozedur hält.« Sie glaubte nicht, dass Fitzpatrick die Hand verlieren würde, aber während der nächsten Monate hatte er bestimmt starke Schmerzen. Vielleicht bescheinigte man ihm sogar Dienstuntauglichkeit und schickte ihn zur Erde zurück – damit dann ein anderer, ebenso unausstehlicher Kleeb seinen Platz einnahm. Tasia zog es vor, das Problem zu behalten, das sie bereits kannte.
    In Fitzpatricks Augen sah sie Entsetzen und mehr Verblüffung als Pein. Aber das würde sich bald ändern. Bestimmt dauerte es nicht lange, bis die Schmerzen alle anderen Empfindungen verdrängten.
    »Du hast die Sache für ihn in Ordnung gebracht«, stellte Robb Brindle fest und näherte sich Tasia.
    »Er muss zu den Sanitätern, sobald diese Übung beendet ist.«
    Tasia rechnete nicht mit Anerkennung oder Dank, aber vielleicht würde sich die Stimmung ein wenig verbessern. In der Kaserne war sie von vielen Rekruten wegen EA kritisiert worden, der sie in den TVF-Dienst begleitet hatte. Zwar durfte sie den Kompi behalten – er galt als »persönlicher Besitz« –, doch die Präsenz eines speziellen Bediensteten bereitete Tasia auch Kummer.
    Aber sie konnte EA wohl kaum ins Raumschiff der Tamblyn-Familie setzen und ihn allein nach Plumas zurückschicken. Ihr Vater hätte den Kompi vermutlich in einem Wutanfall demontiert, um es seiner impulsiven Tochter heimzuzahlen. Stattdessen hatte Tasia EAs Programmierung erweitert, damit er sich um gewisse Dinge in der Kaserne kümmern und ihr bei ihren Aufgaben in der Mondbasis helfen konnte.
    Die Kuppel blieb noch einige Sekunden lang geöffnet und schloss sich dann wieder. Luft strömte in den Hangar, und als normaler Druck herrschte, kehrten die Ausbilder zurück, begleitet von Sanitätern. Fitzpatrick wurde fortgebracht, außerdem ein Mann, dessen Anzugpumpen versagt hatten. Er wäre erstickt, wenn einer der Rekruten in seiner Nähe nicht rechtzeitig reagiert und die Helmscheibe eingeschlagen hätte, als sich wieder Luft im Hangar befand.
    »Ziehen Sie sich um«, sagte einer der Ausbilder. »Wir besprechen die Übung nach dem Essen, aber so viel schon jetzt: Meiner Ansicht nach verdient die Hälfte von Ihnen nicht das Geld, das wir an Sie vergeuden.«
    Tasia nahm den Helm ab und wandte sich zur Seite, um ihr Lächeln zu verbergen. Brindle sah es und lächelte ebenfalls. »Noch einmal besten Dank«, sagte er, nahm den Helm und half Tasia dabei, ihre Sachen zu verstauen, obwohl sie sehr gut selbst dazu imstande war. Doch ein Teil von ihr wusste seinen Versuch, galant zu sein, durchaus zu schätzen. Sie fand ihn amüsant.
    Im Speiseraum saßen sie sich gegenüber. Tasia hörte, wie die Rekruten teilweise recht derbe Witze über die schleimartige Konsistenz der Nahrung rissen, bei der es sich um Gemüse handeln sollte, aber sie selbst fand sie recht schmackhaft. Roamer hatten keine empfindlichen Geschmacksknospen und wussten, dass die Nahrhaftigkeit von Speisen wichtiger war als ihr Geschmack.
    »Nun, weshalb bist du hier, Brindle?«, fragte Tasia. Sie hob den Blick und sah in das offene, ehrliche Gesicht des jungen Mannes. »Du bist nicht wie die anderen Kleebs.«
    Er wirkte beunruhigt. »Ich schätze, das kann nur ein anderer Außenseiter erkennen. Ja, du hast Recht, ich unterscheide mich von den anderen. Jene Burschen dort haben sich nach König Fredericks Aufruf anwerben lassen und viele von ihnen bereuen es inzwischen. Ich hingegen wusste schon als Kind, dass ich einmal zur TVF gehören würde.«
    »Offenbar hältst du nichts von extravagantem Ehrgeiz«, kommentierte Tasia.
    »He, ich bin ein Tiwi-Racker gewesen. Meine Eltern waren beim Militär, und ich wuchs in Stützpunkten in der Antarktis und der Wüste Gobi auf. Wir waren sogar zwei Jahre lang auf dem Mars stationiert. Ich hielt das alles für völlig normal.« Robb aß schnell. »Über eine Alternative habe ich nie wirklich nachgedacht. Ich wusste immer genau, wie meine Zukunft aussehen würde.«
    Er schob sein Tablett beiseite und beugte sich näher. »Jetzt bist du dran. Was machst du hier? Roamer stehen nicht unbedingt Schlange vor den Anwerbestellen der TVF. Es tut mir Leid, dass die anderen dich so schlecht behandeln. Vermutlich brauchen sie jemanden, den sie piesacken können, bis sie es mit einem echten Feind zu tun bekommen.«
    Tasia zuckte mit den Schultern. »Meiner Erfahrung nach deutet ein derartiges Verhalten oft auf einen besonders kleinen Penis

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