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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Raymond, der Indoktrination zu widerstehen. Ganz gleich, was man ihm sagte, ganz gleich, was OX ihn lehrte, ganz gleich, wie väterlich-gütig Basil Wenzeslas sich gab – Raymond schwor sich, unabhängig zu bleiben. Er würde nur den Anschein erwecken, auf alles einzugehen und kooperativ zu sein. In seinem Herzen aber würde er sich weigern, die Rolle zu spielen, die man ihm auferlegen wollte. Ihm war klar, dass er sehr, sehr vorsichtig sein musste.

94 TASIA TAMBLYN
    Nachdem sie insgesamt achtundfünfzig Stunden im kleinen Cockpit verbracht hatte, glaubte Tasia Tamblyn, dass der schnellste Angriffsjäger der Tiwis etwa so leistungsstark und manövrierfähig war wie ein gewöhnliches Roamer-Schiff. Sie konnte sich daran gewöhnen.
    Die TVF-Technik schien zwei Schritte dort vorzusehen, wo einer genügte. Aber als Tasia nicht mehr über schwerfällige Routinen klagte und sich darauf konzentrierte zu lernen, gelang es ihr schließlich, nicht immer elegante Abläufe zu erwarten. Auch wenn die technischen Systeme komplizierter waren, als sie es eigentlich sein mussten: Tasia konnte trotzdem viel besser damit umgehen, als sonst jemand.
    Ihr Remora tanzte regelrecht, als sie die Kontrollen betätigte, den Schub veränderte und die Düsen der Höhensteuerung feuern ließ. Das schnittige kleine Raumschiff raste durch die Hindernisstrecke aus kleinen Felsbrocken und größeren Asteroiden an einem der Librationspunkte zwischen Jupiter und Mars. Tasia verließ sich ganz auf ihre Reflexe, um Kollisionen zu vermeiden. »He, das macht Spaß, Brindle.«
    »Du hast psychische Probleme, Tamblyn«, klang die Antwort aus dem Kom-Lautsprecher.
    Nach vier Stunden anstrengender Akrobatik im All begannen ihre Arme und Beine zu schmerzen. Die meisten anderen TVF-Rekruten hatten den Flug inzwischen beendet, aber Tasia setzte ihn fort. Die Ausbilder würden ihr vermutlich Angeberei vorwerfen, doch bestimmt verbarg sich Anerkennung hinter ihren strengen Mienen. Niemand hatte so gute Leistungen von ihr erwartet.
    Nun, sie wussten nicht, wie entschlossen eine Tamblyn sein konnte.
    Während der Übung blieb Robb Brindle immer dicht hinter ihr.
    Er wiederholte alle ihre Manöver und klebte regelrecht an Tasias Remora, trotz des Risikos, einen fatalen Navigationsfehler zu machen. »Hast du vor, auf jedem dieser Felsbrocken deinen Fußabdruck zu hinterlassen, oder können wir bald heimkehren?«
    »Du kannst jederzeit nach Hause fliegen, Brindle. Sei rechtzeitig genug dort, um eine leckere Mahlzeit für mich zuzubereiten.«
    »Und wenn ich hier bei dir bleibe, müssen wir uns beide mit Notrationen begnügen?«, erwiderte Robb. »Shizz, das ist eine tolle Auswahl, die du da anbietest.«
    Tasia jagte einer Ansammlung von Felsen entgegen, die wie zornige Wespen wirkten, dazu bereit, ihr Schiff zu stechen.
    »Pass auf, Tamblyn!«
    »Ach, von solchen lächerlichen Hindernissen darf man sich nicht aufhalten lassen«, erwiderte Tasia und aktivierte die Waffensysteme. »Immer versucht jemand, Straßensperren zu errichten.«
    Sie feuerte mit den verbesserten Jazern – von einem magnetischen Schaft umgebene hochenergetische Laserstrahlen zuckten durchs All. Die doppelte zerstörerische Wirkung löste die meiste feste Materie auf. Tasia schoss sich einen Weg durch die Gruppe aus kleinen Asteroiden, verwandelte Gestein in Staub und flog tollkühn hindurch. »Gleich kratzt es dir über die Windschutzscheibe, Brindle.«
    Tasia hatte inzwischen mit verschiedenen Raumschiffen Erfahrungen sammeln können, von trägen ehemaligen Tankern über mittelschwere Manta-Kreuzer und schnelle Remoras bis hin zu den großen Thunderhead-Waffenplattformen. Sie glaubte sich bereit und hoffte, dass sie bald Gelegenheit zu einem echten Kampf bekam.
    Viele der anderen Rekruten stöhnten über die anstrengende Ausbildung. Einige hatten sogar beschlossen, aufzuhören, eine unehrenhafte Entlassung zu akzeptieren und ins zivile Leben zurückzukehren. Aber Tasia war noch nicht bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gefordert worden. Das harte Leben bei den Roamern hatte sie gelehrt, mit allen Strapazen fertig zu werden. Es enttäuschte sie, dass die Terranische Verteidigungsflotte keine höheren Ansprüche an ihre Soldaten stellte.
    Tasia fand sich an der Spitze ihrer Klasse wieder, fast mit den maximalen Punkten. Nur ihre Abneigung gegen das militärische Protokoll behinderte sie.
    Robb Brindle half ihr beim politischen und persönlichen Spießrutenlaufen und Tasia flirtete gerade

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