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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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gut geschlafen hatte. Selbst bei Begegnungen abseits der Öffentlichkeit kam es auf das Erscheinungsbild an.
    Als er auf die ildiranische Hauptstadt hinabsah, klopfte Basils Herz schneller. Zwar hatte er sich so gut wie möglich informiert, aber die Ildiraner blieben ihm größtenteils ein Rätsel. Vor dem Verlassen der Erde hatte er einen weiteren Bericht des soziokulturellen Spions auf Crenna erhalten. Davlin Lotze war damit beauftragt, in den Überbleibseln der aufgegebenen ildiranischen Kolonie nach Anhaltspunkten zu suchen. Bisher hatte er nichts von großer ökonomischer oder militärischer Bedeutung gefunden.
    Die Stadt auf Crenna gewährte vagen Einblick in die alltäglichen Aspekte der ildiranischen Gesellschaft, ins Leben mancher Geschlechter. Sie vermittelte einen Eindruck davon, wie sie bauten und welche landwirtschaftlichen Methoden sie verwendeten. Unglücklicherweise hatte der Spion keine Schwächen gefunden, die von der Hanse ausgenutzt werden konnten.
    Und jetzt mussten sie zusammenarbeiten. Basil wusste: Die Begegnung mit dem Weisen Imperator war wichtig, deshalb nahm er seine ganze innere Kraft zusammen.
    Als er die atemberaubenden Kuppeln und Türme des Prismapalastes sah, die im Licht von sieben Sonnen glitzerten, begriff er, warum manche Ildiraner über den Flüsterpalast spotteten und behaupteten, im Vergleich mit der Zitadelle des Weisen Imperators wäre er nicht mehr als ein Flüstern wert.
    Ein ildiranischer Militäroffizier empfing Basil und seine Delegation im Prismapalast. Der Vorsitzende erkannte Adar Kori’nh, den Kommandeur der Solaren Marine, der bei Oncier den Einsatz der Klikiss-Fackel beobachtet hatte.
    »Ich bin froh, dass jemand von Ihrem Format gekommen ist, um uns zu begrüßen, Adar Kori’nh«, sagte Basil. »Wir haben wichtige Dinge mit Ihrem Weisen Imperator zu besprechen und es wäre mir eine Ehre, wenn Sie uns dabei Gesellschaft leisteten. Immerhin konfrontiert uns die gegenwärtige Situation auch mit wichtigen militärischen Fragen.«
    Kori’nh neigte den Kopf. »In der Tat, Vorsitzender Wenzeslas. Leider musste ich direkte Erfahrungen mit dem Feind sammeln.«
    Basil musterte ihn neugierig – davon hatte er bisher nichts gewusst. »Sie waren bei dem Angriff auf die Ekti-Stadt von Qronha 3 zugegen?«
    »Ja, Vorsitzender. Ich… habe ihn überlebt, im Gegensatz zu vielen anderen.«
    Sie gingen schneller. »Wir müssen darüber reden, wie die Terranische Verteidigungsflotte und die Solare Marine gegen den Feind zusammenarbeiten können.«
    »Falls die Angriffe andauern«, sagte Kori’nh.
    Basil holte tief Luft. »Adar, wir wissen beide, dass es zu weiteren Angriffen kommen wird.«
    Kori’nh führte die Besucher in einen höhlenartigen Raum mit Buntglaswänden, die wie brennende Edelsteine glühten. Kleine Ildiraner aus dem Bediensteten-Geschlecht trugen den schwebenden Chrysalissessel wie eine Sänfte herein. Basil wandte sich dem Weisen Imperator zu, einem enorm dicken Mann, der seinen schüsselartigen Thron seit der rituellen Kastration vor neun Jahrzehnten nicht verlassen hatte.
    Nach der Vorstellung faltete Basil die Hände. »Weiser Imperator Cyroc’h, ich entschuldige mich dafür, nicht mit den Konventionen Ihrer Kultur vertraut zu sein. Wie begrüßt man ein Oberhaupt mit Ihrem hohen Status?«
    Das runde Gesicht des Weisen Imperators hatte etwas Babyhaftes und verriet kaum etwas. Basil glaubte, Sanftmut darin zu erkennen, aber auch eine subtile Strenge. »In der ildiranischen Kultur verbringen Bittsteller mehrere Tage mit der Läuterung. Während des rituellen Aufstiegs über die Stufen der Zitadelle zum Prismapalast waschen sie sich in den heiligen Kanälen. Auf diese Weise kommen Angehörige meines Volkes hierher, um von mir empfangen zu werden.«
    Der Weise Imperator kniff die Augen zusammen und sie verschwanden fast ganz in Fettwülsten. »Allerdings ist die Zeit knapp, Vorsitzender Wenzeslas. Ich erwarte nur Respekt von Ihnen und den haben Sie bereits gezeigt. Wir sollten darauf verzichten, die Kultur des jeweils anderen nachzuahmen.«
    »Ich danke Ihnen für dieses Zugeständnis«, sagte Basil. Erwartete das Oberhaupt des ildiranischen Volkes, dass der Vorsitzende der Terranischen Hanse es wie einen Gott behandelte? »Ich bedauere, dass diese Begegnung nicht unter besseren Umständen stattfindet.« Er entschied, sofort zur Sache zu kommen und ganz offen zu sein. Bei Besprechungen wie dieser hinter verschlossenen Türen verloren die Mächtigen keine Zeit

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