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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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eines schrecklichen Feuers, das in den Nadelbaumwäldern von Comptor gewütet hatte. Der Comptor-Designierte, jüngster und innig geliebter Sohn eines früheren Weisen Imperators, saß in seiner rustikalen privaten Datscha fest. Als die Flammen das Gebäude umgaben, versammelte der junge Designierte seine Familie und ließ sie ins Feuer blicken. Er sagte seinen Kindern, dass sie sich nie vor dem Licht fürchten sollten. Er meinte, das Lodern erinnere ihn an die sieben Sonnen von Ildira. Dann, durchs Thism, kommunizierte er während der letzten schrecklichen Momente mit seinem Vater und teilte ihm mit, wie sehr er ihn liebte und verehrte.
    Unmittelbar darauf riss die Verbindung ab.
    Die Legende rührte Otema zutiefst und sie las dem Weltwald Strophe für Strophe vor. Die Furcht vor dem Feuer war tief in seinem Selbst verankert. Im weiten Bewusstsein der vielen miteinander verbundenen Bäume gab es halb verborgene Erinnerungen an einen anderen großen Brand, der auf vielen Welten gewütet hatte, vor langer, langer Zeit. Otema versuchte, auf entsprechende Informationen zuzugreifen, aber der Weltwald hinderte sie daran.
    Ein unerwarteter, durch den Telkontakt übermittelter geistiger Schrei weckte die alte Botschafterin jäh aus ihren besinnlichen Träumereien. Einer der grünen Priester im Flüsterpalast auf der Erde versuchte, sich mit ihr in Verbindung zu setzen.
    Otema schnappte nach Luft, als sie plötzlich die Situation erfasste: die Ankunft des Gesandten der Hydroger auf der Erde, seine Forderung nach einer Audienz beim König, der unbedingt mit dem nach Mijistra gereisten Vorsitzenden Wenzeslas sprechen wollte. Otema hatte genug Zeit auf der Erde verbracht, um zu wissen, dass der alte Monarch keine eigenen Entscheidungen traf und nur dann für die Hanse sprechen konnte, wenn der Vorsitzende es ihm erlaubte.
    Per Telkontakt schickte sie eine Bestätigung, nahm den nächsten jungen Weltbaum und verließ ihr Quartier, so schnell die müden Beine sie trugen. Als sie durch den gläsernen Flur eilte, prallte sie gegen Nira, die gerade mit weit aufgerissenen Augen aus ihrer Unterkunft kam. Ihre junge Assistentin hatte dem Weltwald ebenfalls aus der Saga vorgelesen und dabei die dringende Mitteilung von der Erde empfangen, so wie alle grünen Priester im Spiralarm. Die Nachricht von der Ankunft des Gesandten der Hydroger auf der Erde hatte sich im ganzen Weltwald ausgebreitet.
    »Komm mit, Nira«, sagte Otema und gab der jungen Frau keine Gelegenheit, Fragen zu stellen. »Vielleicht brauche ich dich, um den Erstdesignierten zu rufen, wenn man uns nicht zum Weisen Imperator vorlässt – er spricht mit dem Vorsitzenden.«
    Die beiden Priesterinnen eilten zur Audienzkammer der Himmelssphäre, doch dort hielten sich nur einige Arbeiter und Höflinge auf. Otema wandte sich mit scharfer Stimme an den ersten Beamten, den sie sah. »Wo ist der Weise Imperator?«
    »Er darf nicht gestört werden«, erwiderte der Beamte und wandte sich ab.
    Otema griff nach dem Arm des Ildiraners und hielt ihn fest. »Ich habe eine dringende Nachricht für den Vorsitzenden Wenzeslas von der Terranischen Hanse. Und auch der Weise Imperator dürfte an ihr interessiert sein.«
    Der verdutzte und beunruhigte Beamte zögerte. Seine Augen trübten sich kurz, als empfinge er eine Mitteilung durchs Thism, dann sagte er: »Hier entlang.«
    Die beiden Frauen eilten weiter und teilten sich die Last des schweren Weltbaums. Otema berührte den schuppigen Stamm und blieb in Telkontakt mit dem Wald, um weitere Nachrichten zu empfangen. Der grüne Priester im Flüsterpalast beschrieb die Ereignisse und seine Worte wurden sofort übertragen, ohne die geringste zeitliche Verzögerung. Otemas Fantasie zeichnete ein Bild, das ihr zeigte, wie die kristallene Kugel des Gesandten in König Fredericks Thronsaal schwebte.
    Als die alte Botschafterin und Nira in den privaten Besprechungsraum platzten, unterbrach sich Basil Wenzeslas mitten im Satz. Er drehte sich um, erkannte das faltige, tätowierte Gesicht Otemas und runzelte unwillig die Stirn.
    »Ich habe eine Nachricht, die sowohl für den Vorsitzenden Wenzeslas als auch den Weisen Imperator bestimmt ist.« Otema näherte sich, ohne eine Aufforderung abzuwarten. Nira stellte den Topf des Weltbaums auf einen kleinen Tisch und schob eine Statue aus glattem Onyx beiseite.
    Otema und der Vorsitzende kannten sich seit vielen Jahren und waren oft aneinander geraten. Als Botschafterin Therocs auf der Erde hatte Otema dem

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