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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Vorsitzenden häufig Widerstand leisten müssen und deshalb begegnete er ihr mit Ablehnung. Er hielt sie für altmodisch und übermäßig restriktiv, warf ihr vor, den Handel und damit den Fortschritt zu verhindern, der der ganzen Menschheit zum Vorteil gereichte. Otema vermutete, dass er mit subtilen Manipulationen bestrebt gewesen war, sie in den Ruhestand zu drängen und durch die kooperativere Sarein zu ersetzen.
    »Auf der Erde finden derzeit folgende Ereignisse statt…« Die alte grüne Priesterin berichtete vom Erscheinen des großen Kugelschiffes und der Ambientalzelle mit dem Gesandten der Hydroger.
    Ein zunächst verärgerter und dann erstaunter Basil Wenzeslas hörte ihr zu. Der Weise Imperator ruhte in seinem großen Chrysalissessel und wirkte ebenfalls sehr aufmerksam. Adar Kori’nh sah vom Oberhaupt des ildiranischen Volkes zur grünen Priesterin und nahm alles in sich auf.
    »Mit einer solchen Situation kann König Frederick nicht allein fertig werden«, sagte Basil. »Mit so etwas bekommt er es zum ersten Mal zu tun.« Er richtete einen ernsten Blick auf Otema. »Er braucht meine Hilfe. Können Sie ihm Anweisungen übermitteln? Befindet sich ein grüner Priester in seiner Nähe?«
    »Ja, direkt neben dem Thron.«
    Basil ballte die Fäuste so fest, dass die Fingernägel Abdrücke in den Handballen hinterließen. »Gut. Sagen Sie ihm, dass ich…«
    Otema hob die Hand. »Der Gesandte spricht.« Durch den Telkontakt des Waldes lauschte sie dem Echo der Worte. »Er sagt, die Hydroger werden Störungen durch gefährliche Felsbewohner nicht mehr dulden. Damit sind wir gemeint.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Basil.
    Otema lauschte erneut. »Der Gesandte sagt: ›Wir erlauben keine Parasiten mehr über unseren Welten.‹«
    »Mach jetzt bloß keinen Unsinn, Frederick«, brummte Basil. »Hat der König geantwortet?«
    »Ich glaube, er ist ebenso verblüfft wie Sie«, entgegnete Otema.
    »Er soll Zeit gewinnen«, sagte Basil. »Auf keinen Fall darf er irgendeiner Sache zustimmen.«
    Otema gab diese Anweisung durch den Telkontakt weiter und bot Basil ihren eigenen Kommentar an. »Ich glaube nicht, dass die Hydroger irgendwelche Zugeständnisse von uns erwarten. Der Gesandte stellt einfach ein Ultimatum.«
    Basil Wenzeslas wirkte bestürzt. »Sie wollen uns nicht mehr in der Nähe von Gasriesen dulden? Das ist doch grotesk! Es würde den Rückzug aller Himmelsminen und das Ende der Ekti-Produktion bedeuten…«
    Adar Kori’nh wandte sich an den Weisen Imperator. »Ohne Ekti für den Sternenantrieb wird das Ildiranische Reich zerfallen.«
    »Wie auch die Hanse«, warf Basil ein. »Es würde für Milliarden von isolierten Menschen den Hungertod bedeuten. So etwas ist völlig ausgeschlossen.« Er richtete den Zeigefinger auf Otema. »Richten Sie das dem König aus. Er soll es dem Gesandten sagen.« Er senkte die Stimme. »Verdammt. Ich wünschte, ich könnte ihm die Worte in den Mund legen.«
    Otema gab die Mitteilung weiter und bemerkte echte Sorge in Basils Gesicht. Weder das Ildiranische Reich noch die Hanse konnten derartigen Forderungen der Hydroger nachkommen. Ohne Ekti war in der Galaxis keine interstellare Raumfahrt mehr möglich.
    Otema wiederholte eine weitere Botschaft des Gesandten, Wort für Wort. Ihre Stimme klang rau und sie schien kaum glauben zu können, was sie sagte. »Der Gesandte erklärt: ›Hiermit verbieten wir Ihnen den Aufenthalt in Atmosphäre und Umlaufbahn aller Gasriesen. Wir fordern Sie auf, alle Anlagen zurückzuziehen, die die Wasserstoffvorkommen unserer Welten verarbeiten.‹«
    Die alte Botschafterin schloss kurz die Augen und hörte kaum das entrüstete Schnaufen des Vorsitzenden. ›»Wir räumen Ihnen eine kurze, aber ausreichende Frist für den Rückzug aller Himmelsminen ein. Nach dieser Zeitspanne löschen wir jeden Parasiten aus, den wir über unseren Welten finden.‹«

99 KÖNIG FREDERICK
    König Frederick war sehr nervös; er fühlte Kälte und Bedrohung. Er blickte kurz zum grünen Priester, der einige Worte übermittelte, die ihm leider keinen Trost spendeten.
    Er war sehr erleichtert gewesen, als er von Basil hörte – irgendetwas in ihm schien zu glauben, dass der Vorsitzende genau wusste, worauf es jetzt ankam, und genau die richtigen Worte fand, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Aber der Gesandte der Hydroger stellte sein Ultimatum und Frederick wusste nicht, was er sagen sollte. Er konnte kaum glauben, was er gerade gehört hatte.
    Er sah zu

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